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Baustelle Baby (German Edition)

Baustelle Baby (German Edition)

Titel: Baustelle Baby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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gedehnt – insgesamt etwa zwei Minuten. Das Ganze wiederholt man anschließend in Querrichtung. Die Autoren versprechen, dass mit dieser Vorbereitung das Kind leichter zur Welt kommt und sich Dammrisse vermeiden oder zumindest reduzieren lassen. Dass man sich vorher brav die Pfoten desinfiziert, versteht sich hoffentlich von selbst. Ach ja, falls wir dank Babybauch nicht mehr drankommen, muss der werdende Vater ran. (Falls Sie das ausprobieren, freue ich mich über Erfahrungsberichte!)
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Beginnen wir mit einer kommunikativen Meisterleistung, die uns nun abverlangt wird. Denn sobald der zweite Streifen im Schwangerschaftstest unmissverständlich leuchtet, stellt sich erst einmal die Frage: Wie sag ich's meinem Mann?
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    DIE VERKÜNDUNG
    »Du Schatz, ich bin schwanger!« wäre natürlich auch eine Idee gewesen, um meinem Kerl beizubringen, dass er Vater wird. Nur so ganz einfach wollte ich es ihm auch nicht machen. Das 3D-Ultraschallbild in meinem Mutterpass war nun doch ziemlich eindeutig und ich voller Freude, die mein Männe gefälligst zu teilen hatte! Nach unserem ersten und einzigen »ausführlichen« Gespräch über die gemeinsame Familienplanung ein gutes Jahr zuvor (Sie erinnern sich: »Du, sag mal, könntest du dir vorstellen, Kinder mit mir zu haben?« »Hmmm …«) durfte ich mir da jedoch leider nicht allzu sicher sein. Darum wollte ich ihn testen, ihm die Gelegenheit geben, selbst draufzukommen, dass meine Umstände plötzlich anders waren – und dabei seine Mimik genauestens studieren. Die Erfahrung hatte gezeigt: Bei meinem Exemplar von Mann funktionierte das mit den Antworten nonverbal einfach besser.
    Statt die frohe Botschaft also mal eben in einem Satz auf dem Silbertablett zu servieren, hatte ich etwas Besonderes vorbereitet. Das Geschlecht meines Untermieters war ja noch nicht festzustellen. Also hatte ich gleich zwei Paar niedlichste Babystiefelchen erstanden, eins in Babyrosa, eins in Himmelblau. Als gemischtes Doppel wurde dann ein rosa und ein blaues Stiefelchen in eine kleine neutrale Schachtel verpackt und mit Schleife garniert. Fertig war die Bombe!
    An einem lauschigen Winterabend, mein Kerl lag nichtsahnend und entspannt vor der Glotze auf der Couch, war der Zeitpunkt für die Zündung gekommen ...
    »Ach, ich hab hier noch eine Kleinigkeit für dich ...« Ich drückte ihm die Geschenkbox in die Hand.
    »Oh. Danke!« Angespannt wie ein Deckhengst kurz vor dem Sprung verzog ich mich auf einen unauffälligen Beobachtungsposten am Esstisch, um von dort aus zu observieren, wie mein Freund geistesabwesend am Schleifchen nestelte. Los jetzt, zerreiß das Scheiß-Band! Bei Unterwäsche funktionierte das doch auch immer. Stattdessen hielt der Typ tatsächlich inne, um mit offenem Mund die Glotze anzuschmachten: Sportnachrichten! Fußball!
    Man hätte sich für diese Situation sicherlich keine romantischere Untermalung vorstellen können ... Ich hätte laut »Scheiße« schreien können, beherrschte mich aber gerade noch. Ja, natürlich hätte ich auch Kuschelrock auflegen können, aber ich wollte die Situation unbedingt so unverfänglich wie möglich gestalten ...
    So, die Bayern hatten also mal wieder gewonnen – welche Überraschung! –, es konnte also weiter an der Schleife gefummelt werden. Hurra, nach zwei weiteren Minuten war Fort Knox tatsächlich geknackt. Mann arbeitete sich durch zwei Lagen Seidenpapier und hatte endlich die Stiefelchen freigelegt.
    Ein Blick in die Schachtel: Die Brauen wurden irritiert zusammengezogen. Mann setzte sich auf und griff in die Box, nach den Babyschuhen, und starrte dann hochkonzentriert auf das, was man da in den Händen hielt. Hatte ich kleine Aliens in die Schachtel gepackt? Der Gesichtsausdruck deutete stark darauf hin. War das Bilderrätsel tatsächlich so schwer? Dann – endlich! – sah ich den Geistesblitz einschlagen. Der Kopf schnellte hoch, feuchte Pippi-Augen suchten Blickkontakt, und ich wurde mit der Kraft eines Turbobräuners angestrahlt. Es wurde schlagartig ein paar Lux heller im Raum und mir zehn Grad wärmer ums Herz. Innerlich jubelnd wollte ich mich schon zum großen HappyEnd auf die Couch stürzen, als dem Turbobräuner plötzlich der Stecker gezogen wurde. Das Strahlen verschwand in Millisekunden – und ich wurde entsetzt angestarrt. Oh Hilfe, wo war mein schnulziges Finale? Hieß es jetzt: Herzlich willkommen im Horrorfilm? Hatte ich Ähnlichkeit mit Freddy Krueger, oder warum gaffte mein Typ mich jetzt mit

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