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Baustelle Baby (German Edition)

Baustelle Baby (German Edition)

Titel: Baustelle Baby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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»Baby, irgendwie fehlt mir ein bisschen emotionaler Beistand.«
    Mann (mit Fragezeichen in den Augen): »Emotionaler Beistand? Was meinst du damit?«
    Ich: »Na ja, ich war doch auch noch nie schwanger, und ich fühl mich einfach ein bisschen liebebedürftiger als sonst. Kannst du dich nicht ausnahmsweise mal lieb um mich kümmern?«
    Mann (zückt triumphierend seine Sporttasche, in der auf feuchten Handtüchern zwei Kartons prangen): »Mensch, Sonya, aber das tu ich doch: Ich hab dir 'ne Pizza ›Salami doppelt Käse‹ mitgebracht. Und hier ist auch eine tolle DVD: Saw 4 – soll obergeil sein. Ich werf mal den DVD-Player an.«
    Tja, was soll man da noch sagen? Für Show-Machos ist die weibliche Psyche ein Labyrinth, das sie lieber nicht betreten. Können sie auch gar nicht, denn dazu müssten sie ja erst mal den Eingang finden.
    Mit der Geburt wird, wie eben gesehen, plötzlich alles anders – denn im Herzen ist auch der schlimmste Show-Macho ein empfindsames Wesen, der Macho ist eben nur Show. Sobald das Baby da ist (und kein abstraktes Ultraschallbild mehr) und der Show-Macho es in die Hand nehmen kann, geht die Verwandlung vor sich.
    Auch bei meinem war das so. Ich hörte förmlich, wie dieses etwas schwergängige männliche Herz in Zeitlupe aufging: »Aaaach soooo! Deeeeshalb! Jeeeetzt versteeeeeh iiiich!« Also, Mädels, keine Sorge, wenn ihr diesen Typ Mann erwischt habt – das wird schon.
Mr. »Ich bin dann mal weg«
    Dieser Mann vögelt gern und viel. Gern auch gern und viel mit verschiedenen Mädels, und zwar am liebsten ohne Gummi, weil er dann »mehr fühlt«. Ansonsten fühlt er allerdings relativ wenig. Denn wenn beim Fühlen »was passiert«, tut er erst völlig überrumpelt und kriegt dann auch sehr schnell kalte Füße: »Oh Gott, ey, Scheiße. Die Alte ist schwanger, da hab ich ja gar keinen Bock drauf.« Also entscheidet er sich für die Strategie »Aus den Augen, aus dem Sinn« und taucht ab. Wahlweise nach Hinterindien, zu seiner Mama, auf den Einhandsegler, mit dem er den Pazifik überquert, ins Delirium oder den Untergrund. Vorher ändert er möglicherweise noch alle seine Telefonnummern und, je nach Raffinesse, auch Namen und Pass.
    Falls er doch aufgespürt wird, zweifelt der Kneifer nach der Geburt auch gern mal an, dass das Kind von ihm ist (obwohl es meistens jeder sehen kann), und besteht auf einem Vaterschaftstest.
    Dieser Typ Mann ist hin und wieder in Nachmittags-Talkshows zu besichtigen, wo unter diversen Pöbeleien das Resultat des Vaterschaftstests vorgelesen wird. Oft springt dann noch eine weitere Dame mit Kleinkind aus der Kulisse und enthüllt: »Geronimo ist auch von dir!« Wenn sie sich beweistechnisch in die Ecke gedrängt fühlen, berufen sich Ich-bin-dann-mal-weg-Männer auch gern auf den Begriff des »Samenraubs«.
Der Scharfschütze
    Dieser Mann nimmt den evolutionären Auftrag, seinen Samen zu streuen, sehr ernst und lehnt Kondome als unchristlich ab. Vermutlich von seinem Unterbewusstsein gesteuert befruchtet er mit Eifer ein Ei nach dem anderen. Und das, obwohl er keineswegs die Absicht hat, das Leben mit der jeweils begatteten Dame zu verbringen – er hat nämlich zuhause schon ein beringtes Ehe-Exemplar, meistens bereits seit der Schule. Eine unverheiratete Variante dieses Typs steht offiziell in Gottes Diensten und hat sich laut Job-Beschreibung nicht für Fleischeslust zu interessieren. Aber was kümmert den Dödel schon der Job seines Trägers?
    Die Begattung findet darum stets im Geheimen statt, mit Zimmermädchen, Geliebten oder Hausangestellten. Der Scharfschütze ist meist sehr konservativ und befindet sich oft in einer gewissen Machtposition. Zum Beispiel als Politiker mit Filmstar- und Bodybuilding-Vergangenheit in Kalifornien, Thronfolger eines Kleinstaats, Fußballgott, hochgestellter Geistlicher oder auch nur Manager einer großen Firma. Nett: Der Scharfschütze zieht sich meistens nicht aus der finanziellen Verantwortung, sondern zahlt zumindest Schweigegeld, Verzeihung: Unterhalt.
Harry, der Hengst
    Eigentlich sieht er gar nicht aus wie ein Zuchtgaul, wenn überhaupt, dann höchstens wie ein unscheinbarer Bürohengst. Und genau darum ist er irre stolz darauf, dass dank seines Sprösslings nun keiner mehr daran zweifeln kann, dass auch er eine funktionstüchtige Liebes-Kanone besitzt.
    Das Wissen allein reicht ihm aber nicht: Während seine Gattin allein mit dem Kind zu Hause rotiert, rennt unser kleiner Potenzprotz auf Geschäftsreisen oder der

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