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Baustelle Baby (German Edition)

Baustelle Baby (German Edition)

Titel: Baustelle Baby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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Graffiti an die Wand kamen, hätten wir damit wohl auch aufgeklärt ...«
    Mein Doc lächelte leicht gequält. »Machen Sie sich keine Sorgen! Das ist jetzt vielleicht ein bisschen unangenehm, aber das heilt wieder.«
    Ein bisschen unangenehm? Ich verspürte gerade unsägliche Lust, dem Doktor mein spitzes Knie in die Weichteile zu rammen und ihm dann zu verkünden: Das ist jetzt vielleicht auch ein bisschen unangenehm, aber das heilt ja wieder!!!
    »Frau Kraus, ich hatte im Vorgespräch ja schon nach Leistungssport gefragt. Dass Sie keinen Sport machen, kann ich gar nicht glauben. Sie sind da so muskulös ...«
    »Ernsthaft, Herr Doktor, ich hab seit zwanzig Jahren keinen Sport mehr gemacht und hab 'ne Kondition wie eine Achtzigjährige.« Und ich war anscheinend auch dementsprechend dement, denn kaum hatte ich den Satz ausgesprochen, fiel mir da etwas ein:
    »Na ja, außer ganz, ganz früher ein bisschen Ballett ...«
    Die Info, dass ich mit vier damit angefangen hatte, dann auf einem Konservatorium gewesen war, im Kinderballett der Frankfurter Oper getanzt und mit 15 meine Ausbildung zur klassischen Tänzerin abgebrochen hatte, fand ich zum jetzigen Zeitpunkt irgendwie leicht verspätet.
    »Ein bisschen Ballett schadet beim Kinderkriegen gewiss nicht. Aber bei Ballerinas machen wir meistens einen Kaiserschnitt.«
    »Oh! Wirklich?«
    Mein ahnungsloser Doc nickte. »Selbst unserem Anästhesisten, der Ihnen die PDA gelegt hat, ist Ihre ausgeprägte Muskulatur im unteren Lendenwirbelbereich aufgefallen.«
    Bei mir machte es Ding-Dong, und ein weiterer glorreicher Gedanke betrat die leeren Weiten meines Gehirns. Vielleicht hätte ich in besagtem Vorgespräch zumindest erwähnen sollen, dass ich meine welken Marshmallow-Oberschenkel per Power Plate auf stramme Schenkelchen tunte. Möglicherweise hatte die Hightech-Rüttelplatte ja auch noch ganz andere Körperpartien stramm trainiert?
    Ich musste gerade sehr unglücklich geguckt haben, denn mein Arzt versuchte mich zu trösten: »Frau Kraus, keine Angst. Das schaut alles ganz prima aus. In sechs Wochen sieht man nichts mehr.«
    Sehen vielleicht nicht ... Nur war mir gerade aufgegangen, was für eine Power Pussy ich anscheinend hatte. STOPP! Gehabt hatte! Jetzt war aus der engen Schleuse ja der Hamburger Hafen geworden. Während ich noch meinem Arzt dankte, konnte ich es nicht vermeiden, dass mir die widerlichsten Chauvi-Sprüche durch den Kopf gingen. Baguette in der Turnhalle, Bifi im Hangar ...
    Bifi? Wurscht! Das Anforderungsprofil an meinen ganz persönlichen Traumtypen hatte sich seit gestern jedenfalls grundlegend geändert: Ob es wohl viele impotente Männer Mitte dreißig gab? Oder musste ich jetzt Jagd auf Rolf Eden und Co. machen? Aber selbst der hatte ja bestimmt ein Schälchen blauer Potenz-Smarties auf dem Nachttisch stehen.
    Mein aktueller Mann hatte natürlich auch die spannende Möglichkeit, sich der zölibatären Lebensweise zu verpflichten. Ich wusste jetzt schon: Er würde begeistert sein!
    Aus dem Babybettchen drang ein leises niedliches »Mähhhhäh« und ließ mich augenblicklich alles vergessen. Der Prinz war erwacht und verlangte nach Liebe, Milch und Zärtlichkeit ...
    Tag 2 der neuen Zeitrechnung war angebrochen. Die Nacht hatte ich, dank Schmerztabletten, ganz gut überstanden. Leider war aber heute Morgen ein neues Leiden meines kaputten Körpers offensichtlich geworden: Man hatte mir gestern etwas Gutes tun wollen und Schwester Hilde mit einem geheimnisvollen Kästchen zu mir geschickt.
    »Nüü, Frau Kraus«, verkündete sie in lieblichstem Sächsisch, »isch höb da wös, des düt Ihnen güt.«
    Lächelnd griff sie in ihr Kästchen und streckte mir ... WAS? Einen Dildo entgegen!
    HILFE! Oh nein! Bei mir würde die nächsten Jahrzehnte nichts mehr eingeführt werden!
    Das Entsetzen muss mir im Gesicht gestanden haben, denn Schwester Hilde blickte kurz irritiert auf den Phallus in ihrer Hand. »Des issn Gühl-Gondöm, güd gegen Hämadome«, klärte sie mich auf. Lächelnd drückte sie mir das Ding in die Hand, und meine Panikattacke flaute ab.
    Das Teil war soft, hatte die Konsistenz von Frozen Margarita und war damit definitiv nicht zur Penetration geeignet. Ich atmete auf. So langsam begriff ich ... »Oh, Danke schön!«
    Schwester Hilde zischte zufrieden ab, und ich vergnügte mich sehr vorsichtig mit dem mit Eiswasser gefüllten Kondom. Ahhhh, tat das gut!
    Tja, das Kühl-Kondom verschaffte mir etwas Linderung, jedenfalls bis zum

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