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Baustelle Baby (German Edition)

Baustelle Baby (German Edition)

Titel: Baustelle Baby (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonya Kraus
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Betriebsfeier mit dem Bild seines frisch geschlüpften Babys rum – und baggert, dass es den Damen vor Dreistigkeit die Sprache verschlägt. Den Beweis seiner fruchtbaren Manneskraft hält er nämlich für ein astreines Beischlaf-Bewerbungsfoto, auch andere Frauen sollen seiner Ansichtnach von seinem Supersamen profitieren. Motto: »Das könnte auch dein Kind sein, Süße!« Harry wundert sich tatsächlich, wenn die Masche nicht funktioniert. Das Konzept weiblicher Solidarität verstehen Harrys nämlich einfach nicht.
Der Debattierer
    Er ist eine milde bis besonders perfide Variante des Ich-bin-dann-mal-weg-Papis. Zwar verschwindet er nicht (gleich), sondern offenbart seine Rückgratlosigkeit stattdessen auf der verbalen Ebene. Von der Schwangerschaft in Kenntnis gesetzt sagt er Dinge wie »Meinst du, es ist der richtige Zeitpunkt für Nachwuchs?«. Zuweilen zeigt er sich auch völlig überrascht: »Wie konnte das passieren? Ich dachte, du nimmst die Pille!« Vor der Popperei hat ihn das alles allerdings herzlich wenig interessiert. Ganz Unverfrorene machen auf »verständnisvoll« und dabei gleich klar, wo für sie der Hase lang läuft: »Traust du dir das denn zu, so ein Leben als Alleinerziehende?«
    Wenn man Männer dieses Typs reden hört, klingt das oft so, als wäre eine Abtreibung das Gleiche, als würde man einen Tampon wieder rausziehen. Ich bin der Meinung: Solchen Jungs sollte man mal eine kleine rektale Tamponade bereiten, damit sie wenigstens ansatzweise ein Gefühl dafür bekommen, wie das ist, wenn etwas ein- und wieder ausgeführt wird. Nur aus diesem Grund wäre ich ja auch als friedliebende Person eigentlich gegen die Abschaffung der Wehrpflicht: Das eine Mal den Finger im Popo bei der Musterung, das gönne ich den Jungs ...
    Der Debattierer versucht sich auch nach der Geburt übrigens gern mit dem Hinweis » Ich wollte das Kind schließlich nicht« jeder Verantwortung zu entziehen. Zum Glück sind Gerichte da anderer Meinung.
Der Sunday-Dad
    Diese Variante des Papas war eigentlich ganz gut zu ertragen, jedenfalls bevor das Baby das Licht der Welt erblickt. Da war nochGleichberechtigung schick, man kochte gemeinsam, wechselte sich brav ab mit dem Obenliegen und ging sogar zusammen zur Schwangerschaftsgymnastik. Doch kaum wird Vaddi Vater, ist die Rollenverteilung klar: Muddi macht alles, Pappi macht auch alles ... was Spaß macht: den Stammhalter der Familie präsentieren, mit dem Baby in der Wanne planschen und im elterlichen Bett mit dem Kleinen kuscheln. Ansonsten wird weiter gelebt und gearbeitet wie zuvor. Nur sonntags wird »auf Familie« gemacht und das Ergebnis seiner Lenden spazieren geführt. Was Mama alles leistet? Ist selbstverständlich. Fläschchen waschen, Wickeltasche packen, beschissene Windeln wechseln? Frauensache, was sonst! Das Einzige, was da hilft, ist mal kräftig auf krank zu machen: Hier sind alle Tricks erlaubt! Halten Sie das Fieberthermometer an die Glühbirne, malen Sie sich Flecken ins Gesicht und simulieren Sie oscarreif die Todkranke. Hauptsache, Sie trauen sich, wirklich mal alles einfach liegen zu lassen, und vertrauen ihm, dass er das Baby nicht kaputt machen wird. Wichtig: Versperren Sie alle möglichen Fluchtwege! Instruieren Sie Omas, Putzfrauen und Babysitter, nicht erreichbar zu sein, und nötigen ihm somit ein kurzzeitiges Zwangspraktikum als Familienmanager ab. Er wird an seine Grenzen stoßen, endlich lernen, wie man Fläschchen macht und Ihre Leistung plötzlich mit ganz anderen Augen sehen.
    Na, haben Sie ein paar Jungs wiedererkannt? Es gibt natürlich noch jede Menge Variationen und Mischformen – entscheiden Sie selbst, in welche Kategorie Ihr persönliches Exemplar fällt.



.... wobei die ganz am Anfang oft erst mal darin bestehen, peu à peu die eigene Bude wieder so weit in Schuss zu kriegen, dass man wenigstens die simpelsten Dinge »erledigen« kann. Für Männer ist die Lektüre der nächsten Anekdote strengstens verboten, und lange habe ich überlegt, ob ich dieses Geschichtchen überhaupt schreiben soll: Es nicht zu tun wäre vornehm, aber schrecklich unaufrichtig. Es doch zu tun ist ein Tabubruch und sicher schockierend.
    Aber es ist nun mal eine Geschichte, die zum Kinderkriegen gehört wie die Nabelschnur zum Bauchnabel. Und um dem Ganzen schon vorab ein wenig den Horrorfaktor zu nehmen: Jawohl, ich würde alles wieder ganz genauso machen ....
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    THE DAY AFTER
    In der Tat, es soll sie geben, diese Superweiber, die morgens per

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