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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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dreißig Jahre im Dienst zurückblicken, Sir. Und er hat sich um seine Streifen verdient gemacht, Sir.«
    Dieser Kommentar war eine Spitze gegen Dan als Captain eines Handelsschiffs. Marines – oder besser gesagt: die Navy insgesamt – und Handelsschiffer waren sich noch nie grün gewesen. Feindgebiet, hielt sich Dan vor Augen. Wenn der Marine glaubte, ihn wütend machen zu können, dann hatte er sich aber getäuscht.
    Der Lift erreichte sein Ziel, anschließend wurden die beiden wieder durch etliche Korridore eskortiert, bis sie eine Tür erreichten, die von zwei weiteren Marines bewacht wurde. Der Anführer des Trupps salutierte knapp, dann machte eine der Wachen eine Geste hin zur Tür, ohne den Blick von Dan und Pyotr abzuwenden.
    »Herein.«
    Die Tür glitt zur Seite, und die Offiziere der Damsel traten ein. Captain Maartens saß an einem großen, aufgeräumten Holzschreibtisch, der von einem leicht verbeulten Modell der Pappenheim dominiert wurde. Mit einer knappen Geste schickte er den Marine fort und zeigte auf drei bequeme Sessel in einem Bereich der Kabine, der als Wohnraum eingerichtet worden war. Er ging zum Sideboard, über dem ein gerahmtes Porträt des Sol-Imperators hing, und schenkte eine bräunliche Flüssigkeit in drei kleine Gläser ein, die er dann auf einem Silbertablett zu seinen Gästen brachte. Nachdem er sich selbst ebenfalls gesetzt hatte, streckte er eine Hand zum Toast aus. »Auf günstige Winde«, zitierte er den traditionellen Toast unter Seglern, dann tranken sie alle einen Schluck.
    »Guter Brandy«, kommentierte Dan einen Moment später. Er war wirklich gut, nicht die Sorte billiger Tropfen, von der er eher erwartet hätte, dass ein Frontoffizier sie zwei Handelsschiffern anbieten würde. »Womit haben wir das verdient?«
    Maartens trank noch einen Schluck, womit Dan Gelegenheit hatte, den Mann eingehender zu mustern. Der Captain der Pappenheim war deutlich über fünfzig, sein Haar war grau und wurde schütter, die tief liegenden Augen prägten das Gesicht, das der Dienst in der Navy gezeichnet hatte. Das Quartier spiegelte das Maß an Luxus wider, das er sich durch diesen Dienst bei der Navy erarbeitet hatte: edler Schreibtisch, bequeme Sessel, Teppich … Dieser Mann war schon lange Captain dieses Schiffs.
    »Das ist kein gewöhnlicher Bordbesuch, wie Sie sich bestimmt schon gedacht haben. Meine Augen und Ohren auf der Station verraten mir, dass die unterschiedlichsten Gerüchte kursieren, und ich muss Ihnen sagen, das schlimmste dieser Gerüchte entspricht den Tatsachen. Das Imperium befindet sich im Krieg.«
    »Im Krieg mit …?«
    »Ich glaube«, antwortete Maartens, »Sie wissen bereits, wer der Feind ist. Die meisten Menschen wissen das nicht, und sie werden es erst erfahren, wenn wir bereits tief darin verstrickt sind.«
    »Sie denken offenbar, dass ich sehr gute Verbindungen habe.«
    »Ich weiß, dass es so ist. Halten Sie mich nicht zum Narren, McReynolds. Ich weiß, wo Ihr Sprung nach hier begonnen hat, und ich habe mir Ihre Crewliste angesehen.« Er machte eine Pause, um den nächsten Satz dramatischer wirken zu lassen. »Erzählen Sie mir etwas über Kearny.«
    »Kearny?« Dans Magen verkrampfte sich einen Moment lang. Er war sich nicht sicher, ob seine Miene ihn verraten hatte. Seine Gedanken überschlugen sich, als er zu erkennen versuchte, wohin diese Unterhaltung führen sollte.
    »Kearny, Jackie Kearny. Ingenieursmaat. Meine Informationen sagen mir, dass sie sich nicht an Bord Ihres Schiffs befindet. Wo ist sie, Captain McReynolds?«
    »Ich wüsste nicht, was Sie das ang …«
    »Ich sage Ihnen, was es mich angeht. Sie sind Reservist, Captain. Muss ich Ihnen die Vorschriften über Ihren gegenwärtigen Status zitieren? Dies ist ein Notfall, und Sie befinden sich in einem Kriegsgebiet. Ich bin ermächtigt, Sie für den aktiven Dienst zu rekrutieren, und genau das mache ich hiermit. Kraft derselben Autorität kann ich auch Ihr Schiff und Ihre Crew in den Dienst des Imperiums stellen. Ich kann sogar einen meiner Offiziere abstellen, damit er das Kommando über Ihr Schiff übernimmt.« Nachdem er seine Worte hatte wirken lassen, fuhr er fort: »Aber für die letztgenannte Maßnahme gibt es aus meiner Sicht keinen Grund. Doch als Offizier unter meinem Kommando sind Sie verpflichtet, meine Befehle zu befolgen. Und ich befehle Ihnen jetzt, mir zu sagen, wo ich Ingenieursmaat Jackie Kearny finden kann, die bis vor Kurzem noch zu Ihrer Crew gehörte.«
    Dan nahm sich einen

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