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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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ihrer Station, dann stürmte er von der Flugbrücke in Richtung Lift, der durch den langen Ausleger zwischen Flugdeck und Rumpf verlief.
    Die wenigen Minuten erschienen ihm wie eine Ewigkeit, dann endlich hatte er den Rumpf der Duc erreicht und stürmte zur Brücke. Er hielt die Pistole in der Hand, und niemand hatte ein Interesse daran, sich ihm in den Weg zu stellen. Ein halbes Dutzend Marines auf der Gangway folgte ihm mit ebenfalls gezogenen Waffen.
    Barbara MacEwan hörte Stimmen in ihrem Kopf. Sie baten sie, verlangten von ihr, befahlen ihr, die Duc beidrehen zu lassen, die dem Alien-Schiff immer näher kam. Etwas in ihrem Inneren hielt sie davon ab, den Aufforderungen Folge zu leisten.
    Ein anderer, sagte eine der Stimmen. Dieser muss sterben. Ein anderer wird den Befehl geben.
    Es ist keine Zeit, wandte eine andere Stimme ein. Ihr Timbre hatte sich nicht geändert, aber es schien sich um eine andere Person, einen anderen Alien zu handeln.
    Töte es.
    Übernimm es.
    Das Vuhl-Schiff füllte den gesamten Bugschirm der Duc d’Enghien aus. Barbara umklammerte die Armlehnen und dachte: Ich werde sterben, aber ich schwöre bei Gott, dass ich diese Bastarde mitnehmen werde.
    Töte …
    Übernimm …
    Die Tür zur Brücke glitt zur Seite, Owen kam hereingerannt. Er kannte Captain MacEwan und wusste, diese Störung der Abläufe mitten in einer Schlacht hätte ihm zumindest einen scharfen Tadel eingebracht. Doch sie drehte sich nicht mal zu ihm um.
    Überhaupt bewegte sich niemand auf der Brücke. Alan Howe, der Fühlende des Schiffs, war zusammengebrochen und lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Deck. Owens Blick wanderte über die Brücke, bis er die Steuerkonsole erreichte.
    Der Steuermann drehte sich zu ihm um, das riesige Schiff war auf dem Bugschirm nur noch als Ausschnitt zu sehen.
    »Ihr habt schon verloren«, sagte der Mann und lächelte ihn an.
    »Das werden wir noch sehen«, gab Owen zurück und erschoss ihn.
    Jackie spürte, wie der Schmerz nachließ, als die Jisi-Bilder mit ihr verschmolzen. Wie flüssiges Feuer strömte die Energie aus dem gyaryu durch ihren Schwertarm in ihren verwundeten Körper.
    Mit einem Mal lief wieder alles in Echtzeit ab. Sabah – oder das, was ihn ersetzt hatte – hatte ein Stück von ihr entfernt hinter einer Konsole Schutz gesucht und lieferte sich ein Feuergefecht mit Pyotr Ngo. Dan versuchte, zu Jackie zu gelangen, während Ray Li weiter damit beschäftigt war, das Feuer zu löschen.
    Das gyaryu fühlte sich in ihrer Schwerthand leicht an, so wie eine natürliche Verlängerung ihres Arm. Der Schmerz war noch da, aber weit entfernt und verborgen, so als sei er abgekapselt worden.
    Sie wusste, sie hatte nur diese eine Chance, und so riss sie das gyaryu hoch und trieb es tief in Drew Sabahs ungeschützten Rücken. Der Schein der Deckenbeleuchtung fing sich in der Spitze der Klinge, als die aus der Brust des Mannes austrat …
    »Sie … haben … sich … zu viel … herausgenommen«, sagte Shrnu’u HeGa’u und sprang auf die Brustwehr des Sanktuariums. »Sie haben sich entschieden, die Schlachten des Kriechers zu führen.«
    Er hob seine Flügel zu einer obszönen Haltung, sein Gesicht war schmerzhaft verzerrt. »esGa’u’Canya’e’e!«, schrie er - esGa’u wird dir mit seinen Klauen das Herz herausreißen – und warf sich nach hinten, sodass er schreiend von der Brustwehr stürzte. Sekunden später folgte ein schreckliches Geräusch, als Knochen auf Fels zerbarsten …
    Ein regenbogenfarbener Weg zog sich über das Deck der Fair Damsel und tauchte die Crew in unheimliches Licht. Jackie schauderte, das gyaryu knurrte, als sich das leuchtende Band näherte, noch während die Klinge durch Sehnen und Knochen schnitt. Einen Augenblick lang war alles von dem grellen, polychromen Licht eingehüllt, dann war es verschwunden – und mit ihm der Leichnam von Drew Sabah. Jackie sank auf Hände und Knie nieder, das gyaryu hielt sie dabei weiter fest umklammert.
    In ihrem Kopf hörte Barbara MacEwan einen schrecklichen Schrei, Silben, die von keiner menschlichen Stimme wiedergegeben werden konnten. Das, was ihren Verstand im Griff hatte, verschwand jäh.
    »Beidrehen!«, brachte sie heraus, doch der Steuermann saß auf seinem Platz zusammengesunken da und veränderte soeben seine Form, drehte und streckte sich in seiner Uniform, während er zu Boden glitt.
    Ihre Arme und Beine fühlten sich unendlich schwer an, und der Rumpf des anderen Schiffs war bereits so nahe, dass sich

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