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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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erscheint, die Basis zurückzuerobern, und sofort wieder in den Sprung zu gehen, wenn die Chancen zu schlecht stehen.«
    »Das ist Selbstmord.«
    »Nein, das ist es verdammt noch mal nicht.« Barbara machte eine ernste Miene. »Wir wissen noch nicht, wie wir diesen Krieg gewinnen können. Wir wissen nicht mal, ob wir ihn überhaupt gewinnen können. Aber irgendwo müssen wir anfangen. Bei Thon’s Well haben wir die Invasoren vernichtet, und es hat uns verdammt viel gekostet. Bei Josephson war es nicht anders. Bei Adrianople haben wir zum ersten Mal den Krieg zum Feind getragen …«
    »Da gab es keine Schwarm-Schiffe, und sie sprengten alles in die Luft, was ihnen die Möglichkeit gegeben hätte, ihre mentalen Kräfte gegen Sie einzusetzen. Aber auf Cicero sitzen sie, seit wir das System verließen.«
    »Das weiß ich alles, aber es muss trotzdem getan werden. Wie schwer sind die Schäden, die wir ihnen zugefügt haben? Ich weiß es nicht, und Sie wissen es auch nicht. Ich weiß nur, dass wir überhaupt keine Chance auf einen Sieg haben, wenn wir uns vor der Konfrontation drücken. Wir können uns nicht ständig nur zurückziehen.«
    »Das weiß ich auch, aber wir werden auch nicht gewinnen, indem wir unsere Ressourcen vergeuden. Sie haben gegen die Vuhl gekämpft. Sie wissen, was die können.«
    »Und auch, was sie nicht können. Wir können Sie nicht auf jedem unserer Schiffe haben. Wir müssen herausfinden, ob wir auch ohne die Geheimwaffe eine Schlacht gewinnen können.« Sie zeigte auf das gyaryu, aus dem Jackie so etwas wie ein leises Lachen zu hören glaubte. »Wir MacEwans haben schon immer gekämpft. Es ist mein Job, und der muss getan werden.«
    »Sie wollen im Kampf sterben.«
    »Nein, ich will beim Sex sterben. Ich will nur, dass das Imperium lange genug existiert, damit ich noch mal Landurlaub nehmen kann.« Barbara lächelte und ergriff Jackies Hand, dann salutierte sie erneut. »Ich bringe uns wieder heim, darauf können Sie zählen.«
    »Das sollten Sie auch«, meinte Jackie und erwiderte den Salut. »Das ist ein Befehl.«
    »Aye-aye, Admiral.« Barbara machte auf dem Absatz kehrt und ging davon, wobei sie irgendein Lied von einer »Highland Brigade« vor sich hin sang.
    Jackie blickte ihr nach und fragte sich, ob sie Barbara MacEwan je wiedersehen würde. Es stimmte, dass sie heute besser gerüstet waren als noch vor ein paar Monaten, als Adrianople eingenommen wurde. Doch es ließ sich noch lange nicht absehen, welche Chancen sie bei einer erneuten direkten Auseinandersetzung mit den Vuhl hatten.
    Bei Josephson hätten Hesya und Sharnu – Stone und Drew Sabah – sie beinahe getötet und damit die Schlacht zugunsten der Vuhl entschieden. Und das war eine Schlacht gewesen, bei der sie das gyaryu in der Hand gehalten und mit dessen Hilfe die meisten Schiffe in der Flotte beschützt hatte. Wie groß waren Barbara MacEwans Chancen ohne das Schwert?
    Zumindest hat sie eine Chance, sagte sie sich. Es war nicht viel, aber mit Barbara als Befehlshaberin war es zumindest eine Hoffnung.
    Mehr als tausend Lichtjahre entfernt, an einem ganz anderen und sehr fremdartigen Ort, den noch nie ein Mensch oder Zor aus erster Hand gesehen hatte, bewegte sich eine insektoide Kreatur durch einen glatten, schwach beleuchteten Korridor. Er war Teil eines gigantischen Bauwerks, das sich in alle Richtungen über viele Kilometer erstreckte – etliche Ebenen nach oben, tief unter die Oberfläche des Planeten, sowie in jede Himmelsrichtung.
    Das Bauwerk wuchs konstant und unregelmäßig, wobei die bestehenden Abschnitte immer wieder renoviert und umgebaut wurden. Nur Geruchs- und Geschmacksmarkierungen gaben einen Hinweis auf Anordnung und Funktionen der Kammern, Korridore und Durchgänge, die nach Tausenden zählten und für die es keinen Lageplan gab.
    Das Licht war heller, als es für Zor oder sogar für Menschen angenehm gewesen wäre, und selbst die Anpassungsfähigsten dieser beiden Spezies hätten mit Klaustrophobie auf die räumlichen Verhältnisse reagiert. Die ätzenden, klammen Gerüche und der unablässige Lärm wären für jede andere Rasse ein massiver Angriff auf das Nervensystem gewesen, doch die Spezies, die hier zu Hause war, empfand das als angenehm.
    Der Korridor, durch den sich die Kreatur bewegte, verlief nahe dem Zentrum des Schwarms, lag im Untergrund und war in etwa gleich weit von all den äußeren Bereichen entfernt, in denen ihre Diener an der Erweiterung arbeiteten. Anders als die übrigen Gänge

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