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Bd. 3 - Der dunkle Stern

Bd. 3 - Der dunkle Stern

Titel: Bd. 3 - Der dunkle Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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esHara’y?«
    »Genau. Es war … eine Zukunftsvision. Der Zerstörer stand inmitten von toten Aliens, in seinen Augen sah ich enGa’e’Li, die Kraft des Wahnsinns. So sehr ich mir auch wünschen würde, dass sie alle umkommen, war es doch ein verstörendes Bild.«
    »Berührte es in irgendeiner Weise Ihre Ehre?« Byars Flügel ließen nur Neugier erkennen, als würde eine mit Leichen übersäte Landschaft ihm nichts ausmachen – was womöglich tatsächlich der Fall war.
    »Nein, aber es wirkte sich auf meinen Inneren Frieden aus. Die Vision wurde mir von einem esGa’uYe geschickt.«
    »Es könnte eine falsche Vision gewesen sein«, gab Byar zu bedenken, dessen Flügel die Pose der Wachsamkeit einnahmen.
    »Das glaube ich nicht. Man hat versucht, mich zu täuschen und abzulenken, aber sie haben mich nie belogen.« Noch nie, fügte sie im Geiste an.
    »Ich verstehe. Woher wussten Sie dann, dass es eine Zukunftsvision war?«
    »Ch’en’ya war in dieser Vision zu sehen. Sie war erwachsen, etwa fünfundzwanzig oder dreißig Zyklen älter als heute. Sie war bei ihm.«
    »Beim Zerstörer?« Einen Moment lang wirkte er nachdenklich. »Eine Dienerin? Eine Verbündete?«
    »Ich glaube, sie war eine Verbündete. Sie wirkte … zufrieden. Als ob für sie das Morden eine befriedigende Arbeit darstellte. Es bereitete ihr Vergnügen.«
    »Die Aufgabe eines Kriegers ist es zu zerstören. Sie tragen das gyaryu, ich ein chya – aber deren letztlicher Zweck ist: Sie wurden geschmiedet, damit das Blut des Feindes vergossen wird.«
    »Aber nicht so.«
    »Das ist eine menschliche Ansicht, se Jackie, wenn ich das so sagen darf. Selbst in diesem Moment bilden wir Krieger und Fühlende für einen Krieg aus – einen zerstörerischen Krieg –, damit das Volk und das Sol-Imperium überleben. Wir kämpfen sogar für jene Geschöpfe, die nicht für sich selbst kämpfen werden.«
    Dabei veränderte er seine Haltung so, dass sie Abscheu ausdrückte. Es war die Flügelposition, die Zor üblicherweise einnahmen, wenn sie über die Rashk sprachen, die bei den wenigsten des Volks auf Gegenliebe stießen.
    »Wäre ich kein Mensch, dann würde ich mich jetzt vielleicht beleidigt fühlen.«
    »Ich bitte achttausendmal um Verzeihung, se Jackie, aber wenn Sie kein Mensch wären, dann wäre es für mich wohl nicht erforderlich, diesen Punkt klarzustellen.«
    »Ich …« Sie verkniff sich eine Bemerkung und dachte nach. »Ich schätze, da ist etwas Wahres dran«, sagte sie schließlich. »Aber es stört mich dennoch, so etwas als ihre Zukunft zu sehen.«
    »Es gibt keine Garantie dafür, dass dies die wahre Zukunft ist, se Jackie. Vermutlich ist es nur eine mögliche Zukunft. Nur esLi selbst« – er brachte die Flügel in die Pose der Ehre gegenüber esLi – »weiß, was einen jeden von uns auf seinem Flug erwartet.«
    »Also muss es gar nicht dazu kommen?«
    »Der esGa'uYe hat es Ihnen aus einem bestimmten Grund gezeigt. Er möchte Sie in eine gewisse Richtung lenken – entweder hin zu diesem Ergebnis oder aber davon weg. Was wir nicht wissen, ist die Richtung, die er bevorzugt.«
    »Mir gefällt das Ergebnis nicht, das er mir gezeigt hat. Sollte das dem Zweck dienen, mich davon abzubringen, oder wollte er mich bloß erschrecken, indem er mich denken lässt, es könnte dazu kommen? Verdammt.« Sie legte die Hand auf das gyaryu und ging zum Fenster. In der Ferne strebte Zor’as Primärstern Antares dem Horizont entgegen.
    Wie aus dem Nichts kam plötzlich eine frische Brise auf, die die schwüle Luft vertrieb. Jackie kam es vor, als würden sich unter dem kalten Hauch ihre Nackenhaare aufrichten.
    »Er ist hier«, sagte sie ohne sich umzudrehen.
    »Ich kenne ihn«, gab Byar zurück. »Wir sind ihm auf der Ebene des Schlafs begegnet.«
    Er hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, als Jackie sich umwandte. Sie eilte ihm nach, während Byar seinem eigenen Instinkt folgte – er hielt sein chya in der Hand und flog schnell durch den Korridor. Schüler brachten sich mit einem Sprung zur Seite in Sicherheit, während sich ihm bereits mindestens zwei Lehrer angeschlossen hatten.
    Das Knurren des gyaryu war wie eine Glocke, die in ihrem Kopf geschlagen wurde.
    So ein Jammer, flügellos zu sein, hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf.
    Klappe, fauchte Jackie sie an und rannte weiter. Sie war sich nicht sicher, ob sie mit dem gyaryu in der Hand sehr schnell von der Stelle kommen würde, und genauso wenig wusste sie, wie sie das Schwert benutzen könnte,

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