BE (German Edition)
»Silver Surfer«:
»The Fantastic Four« sind eine Ersatzfamilie für Superhelden …
SL: Ja, es sollte wie eine echte Familie sein, mit all ihren Streitereien und Schwierigkeiten. Es ist schade, dass Bernd mit dem endgültigen Film nichts mehr zu tun hatte, denn da sind einige Dinge im Film, die er nie erlaubt hätte! Das Schlimmste war meiner Ansicht nach die Darstellung von Dr. Doom. Aber ich mische mich in die Verfilmungen meiner Figuren nicht ein. Ich bekomme immer eine kleine Cameorolle. Die machen Spaß. Aber ich lese nicht einmal die Drehbücher.
»Fantastic Four — Rise of the Silver Surfer« hat Bernd schon etwas besser gefallen … jedenfalls fand er das Drehbuch witzig und intelligent. Die Umsetzung war dann nicht ganz so gut, aber schon besser als der erste Film.
SL: Ja, ein bisschen besser. Und außerdem ist es gut, dass er die Verfilmung des Stoffes erlebt hat. Ohne Bernd würde es keinen dieser Filme geben.
Bernd hätte sehr gerne einen separaten »Silver Surfer«-Film gemacht, ohne ihn mit »The Fantastic Four« zu vermengen, wie es dann — gegen seinen Willen — geschehen ist … der Silver Surfer war seine Lieblingsfigur. Wie würden Sie den Silver Surfer beschreiben?
SL: Der Silver Surfer war auch immer meine Lieblingsfigur. Denn er ist nicht einfach nur ein Held, der die Bösen bekämpft. Ich habe versucht, ihn zu einer Art Philosophen zu machen, der immer Kommentare zu typisch menschlichen Problemen abgibt. Also z. B. so etwas wie: Die Menschen haben nicht genügend Achtung für die Welt, in der sie leben. Dadurch war er anders als all die anderen Superhelden. Wenn ich Vorträge halte, werde ich immer nach dem Silver Surfer gefragt und ob er eine Art Christusgestalt sei.
Ist er es?
SL: Naja … er ist sehr gut und aufopfernd. Deswegen kann man das schon so sagen, denke ich. Das war nicht meine Intention, als ich mir den Silver Surfer ausdachte, aber so wird er von den Lesern gesehen.
Bernd hat mir gegenüber gesagt: Ich würde Stan Lee wahnsinnig gerne fragen, wie er sich dieses riesige Marvel-Universum ausgedacht hat – was war Ihre Quelle der Inspiration?
SL: Ich weiß es nicht. Es war nicht wirklich schwer. Das macht man eben einfach so. Also, das ist eben, wie ich mein Leben verbringe … Es ist wirklich schade, dass Bernd und ich nicht noch mehr Zeit miteinander verbringen konnten. Er hatte so eine blühende Phantasie. Aber was ich besonders an ihm geschätzt habe, war sein Enthusiasmus.
Wenn Bernd ein Superheld wäre, was wären seine Superpowers? Und was wäre seine Achillesferse?
SL: Wow! Lassen Sie mich nachdenken … seine Superpower wäre, Menschen zu beeinflussen. Seine Schwäche … dass er im Zuge seines Enthusiasmus zu vertrauensvoll gegenüber anderen ist. In dieser Hinsicht waren Bernd und ich uns ähnlich. Ich mag alle Menschen. Mir muss jemand schon ein Messer in den Rücken stecken, bevor ich denke: »Hm, vielleicht doch nicht so ein netter Typ!« … Seine Stärke bestünde darin, unermüdlich zu arbeiten. Wenn er etwas will, dann hört er nicht auf, bis er es erreicht hat. Jetzt muss ich nachdenken, wie ich ihn nennen soll … Do-It-Man! Bernie, the Do-It- Man! (lacht)
Bei dem Empfang, der bei uns im Haus nach Bernds Einäscherung in Los Angeles stattfand, sah ich, wie ein kleiner, alter Mann das Wohnzimmer betrat. Ich wusste, das war Stan Lee. Plötzlich löste ich mich aus der Starre, in der ich mich befand, denn ich wusste, wie sehr sich Bernd in diesem Moment gefreut hätte. Stan Lee hielt eine Rede auf Bernd. Wenn Bernd gewusst hätte, dass Gott einmal auf seiner Trauerfeier sprechen würde, er hätte es nicht geglaubt.
Bildteil 3
John Huston muss Bernd mitteilen, dass er bei »Der Name der Rose« nicht mitspielen kann.
In New York Mitte der achtziger Jahre
Andrew Birkin ›am Boden zerstört‹ während der Drehbucharbeit an »Der Name der Rose«
Am Set von »Letzte Ausfahrt Brooklyn« mit Hubert Selby und Uli Edel
Freud lässt grüßen: 1991 Oscar-Party zu »Der mit dem Wolf tanzt« mit Andrew Birkin (Mitte) und Wolfgang Petersen (rechts)
Besuch aus Deutschland: mit Til Schweiger am Grand Canyon
Bernie, der Do-It-Man nach Vorgaben von Stan Lee, gezeichnet von Alexander Lozano
»The Fantastic Four« – in Bernds Low-Budget-Version
Das Geisterhaus
DI e Beziehung mit Barbara Rudnik lag in den letzten Zügen. Barbara hatte anderweitig einen Liebhaber und Bernd sexuelle Beziehungen zu anderen Frauen und Prostituierten. Aus letzterer
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