Beachrats
zuckte mit den Schultern.
»Er ist ein Eagle.«
»Ein Eagle Scout?«
»Ja. Er ist ein Sophomore und im Geländelaufteam in der Schule.«
»Wie alt ist er?«
»16.«
»Er ist 16 und ein Sophomore ?«
»Er hat den Kindergarten wiederholt.«
Ich hasste Dads Verhöre. Ich kam mir vor, als hätte ich etwas falsch gemacht und ich fühlte mich wie bei einer Befragung der Polizei.
»War das sein Auto?«
»Ja.«
»Netter Wagen«, sagte Dad. »Und er raucht.«
Es war nur eine Aussage, aber ich wusste, dass er eine Antwort von mir erwartete.
Mein Dad war der coolste Mensch auf der Welt - zumindest in 98 Prozent aller Fälle. Aber diese Verhöre waren schrecklich. Und ich hatte den Eindruck, dass er Alex nicht besonders mochte.
»Ja«, sagte ich nur.
»Viele Jungs in seinem Alter, und auch in deinem, experimentieren mit Zigaretten, David. Ich weiß das. Wenn du anfangen würdest zu rauchen, könnte ich nichts dagegen tun. Meine Eltern konnten es auch nicht. Mit dem Rauchen anzufangen war das Dümmste, was ich je getan habe. Und damit aufzuhören war das Schwierigste. Ich möchte aber, dass du über die gesundheitlichen Risiken Bescheid weißt.«
Dad hielt eine 30-minütige Predigt zum Thema Rauchen und Gesundheit. Ich hatte sie bereits fünf oder sechs Mal zu hören bekommen. Es war zum einen langweilig und zum anderen fühlte ich mich schuldig, weil ich an diesem Nachmittag zwei Zigaretten geraucht hatte. Als er mit seinem Vortrag fertig war, hatte ich miese Laune.
»Was ist los, mein Sohn?«
»Nun. Jedes Mal, wenn du über solche Sachen redest, habe ich das Gefühl, als würdest du mich anbrüllen.«
»David, es war nicht meine Absicht, dass du dich schlecht fühlst.«
»Ich weiß«, seufzte ich.
»Hat Alex eine Freundin?«, fragte er, um das Thema zu wechseln.
»Nein. Soweit ich weiß nicht.«
»Ein junger Mann, der so gut aussieht wie er, müsste doch an jedem Finger ein Mädchen haben. Vor allem, wenn er auch noch ein Auto hat. Auf so etwas stehen die Mädchen doch.«
Ich zuckte mit den Schultern und versuchte, ein neutrales Gesicht zu bewahren. Innerlich war ich jedoch ein nervöses Wrack.
Bitte sag nicht das S-Wort , dachte ich. Auf der anderen Seite dachte ich: warum eigentlich nicht?
»Denkst du, dass er schwul sein könnte?«, fragte ich genervt.
»Das würde für mich keinen Unterschied machen. Das weißt du, David.«
»Ich schätze schon«, sagte ich.
»Ist er schwul, David?«
»Würde es für dich einen Unterschied machen, wenn ich schwul wäre?«, fragte ich.
Ich traute mich nicht, ihn anzusehen. Ich hatte Angst.
»Bist du schwul, Sohn?«, fragte er zärtlich.
Die Feindseligkeit, die in seiner Stimme lag, als er über Zigaretten gesprochen hatte, war auf einen Schlag verschwunden.
»Ja«, flüsterte ich, nachdem ich tief Luft geholt hatte.
»Bist du dir sicher?«
»Ich denke schon.«
Ich flüsterte immer noch.
Er nahm mich in den Arm und hielt mich so fest wie noch nie. Ich schlang meine Arme um seinen Bauch und drückte mich an ihn. In diesem Moment war mir klar, dass meine Sexualität nie ein Problem für ihn sein würde.
Kapitel 4: Kevin
Nachdem wir am Morgen ausgeschlafen und eine Weile zusammen im Bett verbracht hatten, machten wir uns an die Arbeit. Ich erledigte ein paar Aufgaben, die ich bereits am Vortag erledigen wollte. Rick verbrachte den Tag in der Küche, um das Essen für abends vorzubereiten. Es war nichts Weltbewegendes - nur ein Nudelauflauf, ein Salat und ein leckeres Dessert. Aber Rick war ein verdammt guter Koch. Das hatte er gelernt, als er in der College -Zeit in der Küche eines bekannten Hotels gearbeitet hatte.
David half uns hier und da, verschwand aber auch ab und zu in seinem Zimmer, um zu telefonieren oder den Rest seiner Hausaufgaben zu erledigen.
Gegen Mittag rief George bei uns an und er hatte gute Nachrichten. Sein Vater war wach und auch ansprechbar. Allerdings waren sich die Ärzte nicht sicher, ob er jemals wieder richtig würde laufen können. Zudem hatte ihm noch niemand gesagt, dass seine Frau gestorben war. George war sich nicht sicher, wie er diese Neuigkeiten aufnehmen würde und er hatte Angst, dass es seinen Zustand verschlechtern könnte. Es würde jedenfalls eine lange Zeit dauern, bis sich sein Vater von dem Unfall erholt hatte.
Adrian und Terry waren die ersten Gäste, die zu unserer kleinen Party ankamen. Adrians Bruder, der uns als Fred vorgestellt wurde, begleitete sie. Wir begrüßten uns und als alle Platz genommen
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