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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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Blocks von zuhause entfernt, als ein Auto hinter mir her fuhr. Ich schenkte ihm keine Aufmerksamkeit. Dann pfiff jedoch jemand, so wie manche Männer einer hübschen Frau hinterher pfeifen. Ich drehte mich um und war überrascht, Alex zu sehen. Ich blieb stehen, als er neben mir anhielt.
    »Komm, steig ein. Ich fahre dich nach Hause«, sagte er.
    »Ist schon gut. Ich habe es nicht mehr weit«, antwortete ich.
    »Komm schon, David. Lass mich dich heim fahren«, bat Alex.
    In seiner Stimme lag fast ein flehender Ton und er war so süß. Wie konnte ich da widerstehen?
    Ich stieg ein und Alex streckte mir die Hand entgegen. Ich nahm sie und schüttelte sie kurz. Er schien meine Hand einen Augenblick länger festzuhalten als normal.
    »Wo wohnst du?«, fragte er mich.
    »In dieser Straße. Nur drei Blocks weiter.«
    »Ohne Scheiß? Ich wohne auch in dieser Straße. Genau genommen dort.«
    Er deutete auf ein Haus auf der anderen Seite. Es war ein ziemlich großes und hübsches Haus, direkt am Strand. Die Häuser auf der Strandseite waren allgemein größer und schöner als die Häuser auf unserer Straßenseite.
    »Wie kommst du morgens zur Schule?«, fragte er mich.
    »Käsewagen«, antwortete ich und grinste.
    Es war an unserer Schule der Spitzname für die gelben Schulbusse.
    »Das ist blöd. Möchtest du mit mir fahren?«
    »Das ist mein Haus«, sagte ich und Alex bog in die Einfahrt ab. »Das wäre cool. Es sind zwar nur drei Meilen, aber der Bus hält hier schon um 7:00 Uhr. Dann müsste ich nicht so früh aus dem Haus.«
    »Hast du überhaupt Zeit zum Frühstücken?«
    »Cornflakes meistens«, sagte ich.
    »Ich auch. Aber immerhin kann ich ein bisschen länger schlafen. Oder ein bisschen Zeit mit meinem Freund unter der Dusche verbringen.«
    Ich wusste nicht gleich, wovon er sprach. Erst als er einen kurzen Blick in seinen Schoß warf, verstand ich, was er meinte. Ich bin mir sicher, dass ich rot wurde, denn Alex lachte.
    »Soll ich morgen Früh zu deinem Haus kommen? Wann fährst du los?«
    »Ich fahre um 7:20 Uhr los, aber ich hole dich ab.«
    »Cool.«
    Wir schwiegen beide einen Moment.
    »Was machst du heute Nachmittag?«, fragte er plötzlich.
    »Keine Ahnung«, sagte ich und zuckte mit den Schultern. »Rumhängen und fernsehen oder so.«
    »Hättest du was dagegen, wenn ich mit dir rumhänge?«
    Ich hätte mir selbst eine Ohrfeige verpassen können. Seit dem Camping-Trip dachte ich kaum an etwas anderes als an Alex. Warum bin ich nicht selbst auf die Idee gekommen, ihn zu fragen?
    »Cool! Klar«, brachte ich unglaublich geistreich heraus.
    Wir stiegen aus und gingen direkt nach oben in mein Zimmer. Es war wie üblich chaotisch, aber nicht so schlimm, wie es manchmal war. Dad respektierte meine Privatsphäre und ging nie in mein Zimmer. Er bestand aber darauf, dass ich meine Tür geschlossen hielt, damit er sich das Durcheinander nicht ansehen musste.
    »Nettes Zimmer«, sagte Alex, nachdem er sich einen Moment umgesehen hatte.
    »Danke«, antwortete ich.
    Ich war mir nicht sicher, ob er es sarkastisch meinte oder nicht.
    Er ging zu meinem Bett und bückte sich, um eine Socke aufzuheben, die ich am Abend zuvor zum Abwischen verwendet hatte. Er hielt sie sich unter die Nase und schnüffelte daran. Dann grinste er mich an. Ich schämte mich zu Tode. Dieses Mal wusste ich, dass ich rot wurde, denn ich konnte mich selbst im Spiegel sehen. Alex lachte, was mich nur noch mehr in Verlegenheit brachte.
    »Warum wirst du rot?«, fragte er. »Jeder macht es und das ist sicherlich besser als die ganze Nacht auf einem großen, nassen Fleck zu schlafen.«
    Seine Logik war einleuchtend, aber ich hatte genug davon.
    »Lass uns gehen«, sagte ich, drehte mich um und ging aus dem Zimmer.
    Alex eilte zu mir.
    »Hey, du bist nicht sauer auf mich, oder? Das war nur ein Scherz. Ich möchte nicht, dass du sauer auf mich bist.«
    Er legte seine Hand auf meine Schulter und ich blieb stehen. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihm in die Augen. Sein Gesichtsausdruck konnte jedem traurigen Hundebaby Konkurrenz machen. Ich konnte nicht sauer auf ihn sein, also grinste ich ihn an. Alex strahlte.
    »Ich bin nicht sauer auf dich«, sagte ich. »Du hast mich nur überrascht. Ich bin ja wohl selbst daran Schuld, wenn ich die Socke mitten im Zimmer rumliegen lasse.«
    »Hast du an mich gedacht, als du es getan hast? Denn ich denke in letzter Zeit an dich, wenn ich es mache.«
    Oh, mein Gott , dachte ich. Ich werde ohnmächtig . Ich konnte nicht

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