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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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paar Mal miteinander aus. Dann zog Clay jedoch weg, um aufs College zu gehen. Seitdem hatte Jason nichts mehr von ihm gehört, sagte aber, dass er sich darüber freuen würde, den Kontakt wieder herzustellen.
    »Gib mir deine Nummer«, sagte Alex. »Dann gebe ich sie Clay, wenn ich das nächste Mal mit ihm spreche.«
    Jason zog einen Kugelschreiber aus seiner Brusttasche und schrieb seine Nummer auf eine Serviette.
    »Danke, Alex«, sagte er und sah auf die Uhr. »Es war wirklich nett, euch kennenzulernen, aber ich muss zurück an die Arbeit.
    Wir verabschiedeten uns von ihm und sahen ihm noch einen Augenblick nach.
    »Wusstest du, dass dein Bruder mit Kerlen ausgegangen ist?«, fragte ich Alex nach einer Weile.
    »Nein«, gab er zu. »Und es regt mich auch ziemlich auf.«
    »Warum regt es dich auf?«, fragte ich begriffsstutzig. »Sexualität steckt in den Genen. Die Möglichkeit, dass dein Bruder auch schwul ist, war relativ hoch.«
    »Ich weiß. Es regt mich auch nicht auf, dass er schwul ist, sondern weil er es mir nicht gesagt hat. Ich meine, wir haben uns beide bei ihm geoutet. Er weiß, dass es für Mom und Dad okay ist. Wo liegt sein Problem? Ich muss es in so einem beschissenen Dreck-Café erfahren.«
    »Wie alt ist Clay?«
    »Er ist 18«, antwortete Alex. »Ich habe im Kindergarten eine Ehrenrunde gedreht, er hat die erste Klasse übersprungen. Wenn man uns zusammen rechnet, haben wir genau die richtige Zeit in der Schule verbracht.«
    »Du hast eine Meise«, sagte ich und lachte.
    Ich dachte allerdings, dass er der süßeste Kerl auf der Welt war.
     
    Am Tag nachdem Justins Möbel geliefert wurden, machten wir uns an die Suche nach einem Freund für ihn. Er hatte uns am Abend zuvor gestanden, dass er gerne einen hätte. Alex und ich hatten ein paar schwule Freunde, von denen der eine oder andere einen Freund suchte. Jim stand ganz oben auf unserer Liste. Alex kam vom Strand zu mir an den Pool, während Justin den Job am Strand alleine übernahm. Er rief bei Jim an, erfuhr von seiner Mutter aber, dass er in einem Sommercamp arbeitete und erst nächsten Monat zurück kommen würde. Jims Mutter plapperte wie ein Wasserfall und Alex verdrehte die Augen. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht laut zu lachen. Nachdem er das Gespräch beendet hatte, fasste er es für mich kurz zusammen.
    »Ich wünschte, mir würde noch jemand anderes einfallen«, sagte Alex.
    »Warum bist du so interessiert daran, für ihn einen Freund zu finden?«
    »Damit sein weißer Arsch nicht an deinem süßen Hintern herum schnüffelt.«
    Er schlug mich liebevoll gegen den Oberarm und ich musste lachen.
    »Apropos weißer Arsch. Sonderlich viel gebräunt ist er bisher nicht.«
    »Ich weiß. Vielleicht ist der Lichtschutzfaktor zu hoch.«
    »Welchen verwendet er?«
    »Vierzig. Denkst du, das ist zu hoch? Kevin hat gesagt, ich sollte aufpassen, dass er keinen Sonnenbrand bekommt.«
    »Alex, mit vierzig könnte er auf der Sonne leben, ohne sich zu verbrennen. Ich glaube, 20 reicht auch.«
    »Okay«, sagte Alex, aber ich wusste, dass er mit den Gedanken ganz woanders war. »Jason!«, sagte er plötzlich und ging zu seinem Rucksack.
    Er zog seine Hose heraus und wühlte in den Taschen herum. Er fand die Serviette, auf die Jason seine Nummer geschrieben hatte. Er hielt sie triumphierend in die Luft. Dann nahm Alex sein Handy und wählte die Nummer.
    »Hi, hier ist Alex Goodwin. Könnte ich bitte mit Jason sprechen?«
    Er hielt das Telefon ein Stück vom Ohr weg, damit ich mithören konnte.
    »Hi, Alex. Hier ist Jason. Was gibt‘s?«
    »Nicht viel. Bei dir?«
    »Auch nicht viel. Ich bin ziemlich gelangweilt.«
    »Wirklich? Hättest du Lust, etwas zu essen?«
    »Ja. Mit dir?«
    »Ja, mit mir, David, den du am Samstag kennengelernt hast und einem anderen Freund.«
    »Wer ist es?«
    »Sein Name ist Justin und er ist neu hier. Er ist ziemlich süß.«
    »Warum sagst du das?«, wollte Jason wissen.
    »Ich dachte nur, du würdest ihn gerne kennenlernen. Das ist alles. Du bist schwul, oder?«
    »Ähm -«
    »Ist schon okay. Du hattest gesagt, du bist mit meinem Bruder ausgegangen, also dachte ich es mir. David und ich sind auch schwul. Wir sind zusammen.«
    »Wirklich?«
    »Ja, wirklich«, versicherte Alex. »Hast du zur Zeit jemanden?«
    »Nein.«
    »Dann komm und triff Justin. Vielleicht mögt ihr euch ja.«
    »Okay. Wo?«
    Alex gab ihm den Namen des Restaurants, eine Uhrzeit und legte auf. Wir holten Justin zu uns und erklärten ihm, was wir vor

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