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Bedenke Phlebas

Bedenke Phlebas

Titel: Bedenke Phlebas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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verfügte als die
Kultur oder die Idiraner – hatten denjenigen Idiranern Zuflucht
gewährt, die nach dem Zweiten großen Exil (1345 – 991
v. Chr.), das dem Krieg zwischen Skankatrianern und Idiranern
folgte, die Heiligen Überlebenden waren. Die Überlebenden
und ihre Nachkommen wurden zu den besten und
vertrauenswürdigsten Bodentruppen der Homomda.
    Nach dem Überraschungsangriff auf Idir und dessen
Wiedereroberung im Jahr 990 v. Chr. wurde die Zusammenarbeit der
beiden dreibeinigen Spezies fortgesetzt, und je stärker die
Idiraner wurden, desto mehr näherte sie sich einer
gleichberechtigten Partnerschaft an.
    Die Homomda traten an der Seite der Idiraner in den Krieg ein,
weil sie der wachsenden Macht der Kultur mißtrauten (mit diesem
Gefühl standen sie durchaus nicht allein da, obwohl sie die
einzigen waren, die offen etwas dagegen unternahmen). Während es
zwischen ihnen und den Menschen relativ wenige Unstimmigkeiten und
überhaupt keine schwerwiegenden gab, war es doch seit vielen
Zehntausenden von Jahren homomdanische Politik gewesen, jede Gruppe
in der Galaxis, nach technologischem Niveau eingestuft,
möglichst daran zu hindern, zu stark zu werden, und in ihren
Augen näherte sich die Kultur diesem Punkt. Zu keiner Zeit
widmeten die Homomda alle ihre Hilfskräfte der idiranischen
Sache; sie benutzten einen Teil ihrer mächtigen und
leistungsstarken Raumflotte, um die Qualitätslücken in der
idiranischen Marine auszufüllen.
     
    Der Kultur wurde klargemacht, daß der Krieg nur dann zum
totalen Krieg werden würde, wenn die Menschen homomdanische
Heimatplaneten angriffen (Tatsächlich wurden während der
ganzen Zeit des Krieges zwischen den Homomda und der Kultur
beschränkte diplomatische und kulturelle Beziehungen
aufrechterhalten und einiger Handel geführt.)
    Fehlkalkulationen: Die Idiraner glaubten, sie könnten den
Krieg auch allein gewinnen, mit homomdanischer Unterstützung
jedoch würden sie unbesiegbar sein. Die Homomda glaubten, ihr
Einfluß werde das Gleichgewicht der Kräfte zugunsten der
Idiraner verändern (obwohl sie niemals bereit gewesen
wären, ihre eigene Zukunft aufs Spiel zu setzen, um die Kultur
zu schlagen). Die Kultur-Gehirne hatten gemeint, die Homomda
würden den Idiranern nicht zu Hilfe kommen, und aufgrund dieser
Annahme waren Berechnungen über die Dauer, die Kosten und den
Nutzen des Krieges angestellt worden.
    Während der ersten Phase des Krieges verbrachte die Kultur
den größten Teil ihrer Zeit mit dem Rückzug vor der
sich rapide ausdehnenden idiranischen Sphäre, mit der Umstellung
ihrer Produktion auf Rüstungsgüter und dem Aufbau einer
Flotte von Kriegsschiffen. In diesen ersten paar Jahren wurde der
Kampf im Raum von der Kultur wirksam mit ihren Kontakt-Einheiten
geführt. Sie waren nicht als Kriegsschiffe gebaut, aber
ausreichend bewaffnet und mehr als schnell genug, um dem
durchschnittlichen idiranischen Schiff gewachsen zu sein.
Außerdem war die Kultur auf dem Gebiet der Feld-Technologie den
Idiranern schon immer voraus gewesen, was den Kontakt-Einheiten einen
entscheidenden Vorteil bei der Schadensvermeidung und beim Widerstand
gab. Diese Unterschiede spiegelten in gewisser Beziehung den
Unterschied in der allgemeinen Weltanschauung der beiden Seiten
wider. Für die Idiraner war ein Schiff ein Mittel, um von einem
Planeten zu einem anderen zu kommen oder um Planeten zu verteidigen.
Für die Kultur war ein Schiff eine Übung in
Fähigkeiten, beinahe ein Kunstwerk. Die Kontakt-Einheiten (und
die Kriegsschiffe, von denen sie nach und nach ersetzt wurden) wurden
mit einer Kombination aus genialem Enthusiasmus und
maschinenorientiertem praktischen Sinn gebaut. Darauf hatten die
Idiraner keine Antwort, obwohl die Kontakt-Einheiten in diesen ersten
Jahren zahlenmäßig weitaus unterlegen waren. Den besseren
homomdanischen Schiffen kamen die Kultur-Fahrzeuge übrigens
niemals ganz gleich.
    In diese Eröffnungsphase des Krieges fielen einige der
schwersten Verluste an Leben, als die Idiraner
Überraschungsangriffe auf viele für den Krieg unwichtige
Orbitals der Kultur durchführten und zuweilen mit einem Schlag
Milliarden töteten. Als Schocktaktik war dies ein Fehlschlag.
Als militärische Strategie reduzierte es die Hilfsmittel der
bereits an Vorräten knappen idiranischen Kampfverbände, die
große Schwierigkeiten hatten, die fernen Orbitals, Felsen,
Fabrikschiffe und System-Fahrzeuge zu finden, auf denen der
Materialnachschub der Kultur produziert

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