Bedenke Phlebas
Orbitals – 14.334, Planeten und größere
Monde – 53, Ringe – 1, Sphären – 3, Sterne (bei
signifikantem induzierten Massenverlust oder Veränderung der
Sequenz-Position) – 6.
Historischer Ausblick
Ein kleiner, kurzer Krieg, der sich nur selten über mehr als
0,2% der Galaxis nach Raumvolumen und 0,1% nach Sternenpopulation
ausdehnte.
Die Sage besteht auf weit eindrucksvolleren Konflikten, die in
Zeit und Raum weit mehr Platz beanspruchten… Nichtsdestoweniger,
die Chroniken der älteren galaktischen Zivilisationen bewerten
den Krieg zwischen den Idiranern und der Kultur als den bedeutendsten
Konflikt der letzten fünfzigtausend Jahre und als eins dieser
einzigartig interessanten Ereignisse, die heutzutage so selten
sind.
Dramatis personae
Sofort nach Ende des Krieges ließ sich Juboal-Rabaroansa
Perosteck Alseyn dam T’seif in Langzeit-Speicherung bringen.
Sie hatte während der Feindseligkeiten die meisten ihrer Freunde
verloren und festgestellt, daß sie wenig Geschmack an der
Verherrlichung wie auch an der Erinnerung fand. Außerdem
verfolgte Schars Welt sie, als wieder Frieden herrschte, füllte
ihre Nächte mit Träumen von dunklen, sich windenden
Tunneln, die von einem namenlosen Schrecken widerhallten.
Der Zustand hätte behandelt werden können, aber Balveda
wählte statt dessen den traumlosen Schlaf der Speicherung. Sie
hinterließ die Anweisung, daß sie nur wiederbelebt werden
dürfe, wenn die Kultur statistisch ›beweisen‹
könne, daß der Krieg moralisch gerechtfertigt gewesen sei,
mit anderen Worten, nach soviel – friedlich – verstrichener
Zeit, daß sie imstande war, einleuchtend darzustellen, bei dem
vorhersehbaren und wahrscheinlichen Kurs der idiranischen Expansion
wären bestimmt mehr Leute gestorben, als tatsächlich
während des Krieges ums Leben gekommen waren. Sie wurde
ordnungsgemäß im Jahr 1813 a. D. geweckt, zusammen
mit mehreren Millionen anderer Leute im ganzen Bereich der Kultur,
die sich hatten speichern lassen und das gleiche
Wiederbelebungskriterium hinterlassen hatten, die meisten mit dem
gleichen Gefühl grimmigen Humors wie sie.
Nach ein paar Monaten starb Balveda durch Autoeuthanasie und wurde
auf Juboal, ihrem Heimatplaneten, begraben. Fal ’Negeestra hat
nie Gelegenheit bekommen, sie kennenzulernen.
Der Querl Xoralundra, Späher-Vater und
Krieger-Priester der Vier-Seelen-Stammessekte von Farn-Idir, war
unter den Überlebenden der Teilzerstörung und Kaperung des
idiranischen leichten Kreuzers Die Hand Gottes 137. Er und
zwei weitere Offiziere entflohen dem getroffenen Fahrzeug,
während das der Berg-Klasse angehörende System-Schiff Nervenenergie versuchte, es intakt zu nehmen; sein
Warpgerät brachte ihn nach Sorpen zurück. Dort von der
Gerontokratie kurz interniert, wurde er bei Ankunft der 93.
idiranischen Flotte gegen ein nominales Lösegeld
freigegeben.
Er diente weiter im Geheimdienst, entging der schismatischen
Zweiten freiwilligen Säuberung, die auf die Einstellung der
homomdanischen Unterstützung folgte. Kurz danach kehrte er zu
seiner früheren Aufgabe als Kampf-Logistik-Offizier zurück
und fiel während der Zwillings-Novae-Schlacht um die Kontrolle
von Arm Eins-Sechs gegen Ende des Krieges.
Nachdem er sich während des Aufenthalts auf Vavatch Ghalssels
Nahkampftruppe angeschlossen hatte, wurde Jandraligeli ein
verhältnismäßig vertrauenswürdiger Leutnant in
der Söldnerschar des Leutnants und erhielt schließlich das
Kommando über das dritte Schiff der Gesellschaft, die Kontrolloberfläche.
Wie alle Mitglieder der Nahkampftruppe, die die Feindseligkeiten
überlebten, war es für Jandraligeli ein profitabler Krieg.
Er zog sich kurz nach Ghalssels Tod – während der
Sieben-Strata-Schlacht-Sequenz auf Oroarche – zurück, um
für den Rest seines Lebens ein unabhängiges
Lebensberatungs-College auf Mond Dekadent im
Sieben-Sünden-System der Gutbetuchten Kavaliere der unendlich
freudenvollen Akte (reformiert) zu leiten. Er verschied –
angenehm, wenn auch nicht friedlich – im Bett von jemand
anders.
Der Roboter Unaha-Closp wurde vollständig repariert.
Er bewarb sich um Aufnahme in die Kultur und wurde akzeptiert; er tat
bis zum Ende des Krieges Dienst auf dem System-Schiff Irreguläre Apokalypse und dem Leichten System-Schiff Profitspanne. Dann wurde er auf das Orbital namens Erbil und
einen Posten in einer dortigen Fabrik für Transportsysteme
versetzt.
Er ist jetzt pensioniert
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