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Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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Tagen unterbrochen.
    Halb zehn. John Adams saß in seinem Arbeitszimmer, nachdem er das selbstzubereitete Frühstück verzehrt hatte. Er griff nervös zum Telefon und wählte die Nummer des Schlosses.
    Sallys Stimme meldete sich. «Hier ist John», sagte er. «Wollen Sie mich nicht doch heiraten?»
    Er hörte einen Seufzer am anderen Ende, dann sagte Sallys Stimme: «John, Sie dürfen mich nicht mehr anrufen, bitte.»
    «Ich werde Sie jeden Tag zweimal anrufen, bis ich Sie umgestimmt habe.»
    «Dann werde ich bei Lady Wapentake kündigen und nach Hause fahren.»
    «Ich werde Ihnen nachfahren.»
    Sie seufzte wieder. «Das würde nichts nützen. Mein Entschluß ist gefaßt, John. Leben Sie wohl.»
    «Warten Sie», rief er, «warten Sie!» Aber er hörte, wie das Telefon am anderen Ende eingehängt wurde. Ungestüm wählte er noch einmal, doch niemand meldete sich.
    Mißmutig kehrte er in die Wirklichkeit zurück und wandte sich dem Problem des neuen Gemeindehauses zu.
    Ein anderer Bauunternehmer hatte Mr. Amos Coldbarrow abgelöst. Die Arbeiten schritten voran, und in einem Monat sollte der Bischof zur Grundsteinlegung kommen. Diesmal durfte einfach nichts schiefgehen! Einmal hatte John Adams ihm schon absagen müssen, und der Bischof war kein allzu umgänglicher Mann. Er war energisch und tüchtig, und von seinen Gemeindepfarrern erwartete er das gleiche.
    Aber eine weitere Verzögerung war ja ausgeschlossen. Die neue Firma kam mit der Arbeit gut voran. Schließlich waren auch schon woanders Gemeindehäuser gebaut worden, wenn er sich auch während der letzten paar Monate manchmal gefragt hatte, wie andere Leute es wohl geschafft haben. John Adams schob das Kinn vor und setzte sich an seine Korrespondenz.
     
    Um diese Zeit hatte Beefy schon ein gutes Stück Weg zurückgelegt. Allmählich kamen ihm Zweifel, ob er nicht vielleicht doch voreilig gehandelt hatte. Die Füße taten ihm weh, die Linoleumrolle war sperrig und schaukelte im Wind, und das Fußkissen trug sich höchst unbequem. Und in den Dörfern, durch die er kam, musterten ihn die Landgendarmen mißtrauisch.
    Die Erinnerungen verfolgten ihn: Er sah die Jungens vor sich, die im morgendlichen Sonnenschein den Dachboden verließen, und eine unendliche Traurigkeit überwältigte ihn. Dann kam ihm Sally in den Sinn. Sie würde nun den Pfarrer heiraten, und beide würden Beefy vergessen und nie von dem Opfer, das er ihnen gebracht hatte, erfahren. Er war traurig und niedergeschlagen.
    Und was hatte er durch sein Davonlaufen erreicht? Wenn Sally sich nun auch weiterhin weigerte, den Pfarrer zu heiraten? Er hätte ihr doch sagen sollen, daß er Danby für immer verließ. Ein neuer, schrecklicher Gedanke überfiel ihn. Vielleicht meinten Lord Wapentake und die Polizei jetzt, daß er wirklich die Juwelen hatte stehlen wollen und sich nun aus dem Staub machte.
    Plötzlich kam hinter ihm ein Wagen näher. Polizei! dachte Beefy. Panik erfaßte ihn, und er fing an zu rennen. Der Wagen verlangsamte das Tempo. Sie waren also tatsächlich hinter ihm her! Es gab keine Rettung mehr. Angstvoll drehte er sich nach dem Wagen um.
    «Sieh einer an, da ist ja unser alter Beefy!» rief eine freudige Stimme. «Wir haben schon die ganze Gegend nach dir abgesucht.»
    Beefy blieb blinzelnd stehen und hielt die schwankende Linoleumrolle krampfhaft fest. Dann strahlte sein Gesicht auf. «Heck! Holzbein! Lofty!» schrie er. «Was macht ihr denn hier?»
    «Steig ein», sagte Holzbein. Sie zogen ihn auf den Rücksitz, wobei sich die Linoleumrolle als Hindernis erwies. Schließlich öffneten sie das Schiebedach und steckten das eine Ende der Rolle hinaus. «Ein Glück, daß wir uns ‘n Wagen mit ‘nem Schiebedach ausgeborgt haben», sagte Langfinger.
    «Wir waren schon ganz bis nach Nottingham, um dich zu suchen», sagte Holzbein. «Ida ist ‘n bißchen gekränkt, daß du dich so sang- und klanglos davongemacht hast.»
    «Was, zum Teufel, hast du dir eigentlich dabei gedacht, einfach so abzuhauen?» fragte Heck.
    Auf diese Frage gab es keine klare, eindeutige Antwort, dachte Beefy. Überdies klang Hecks Stimme so ärgerlich, daß ihm die Gedanken wie aufgeschreckte Vögel davonflatterten.
    «Ich wollt Weggehen -» begann er.
    «Warum?» unterbrach ihn Heck, während er den Wagen wendete.
    «Ich mußte weg», sagte Beefy, «und ich - ich will nicht zurück.»
    Heck schnaubte wütend und gab Vollgas. Sie rasten nach Danby zurück. «Komm du erst mal mit uns und sprich dich bei Ida aus»,

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