Beefy ist an allem schuld
Preisverteilung hatte sie ihn gemieden, und nur seinen hartnäckigen telefonischen Bitten war es gelungen, sie zu dieser Fahrt zu bewegen. Als käme es darauf an, ob ihr Vetter lesen oder schreiben konnte. Schließlich liebte er sie und nicht ihren Vetter.
Sie fuhren schweigend weiter, passierten eine hübsche alte Brücke und bogen dann rechts in einen Landweg ein, der an einem schnell dahinschießenden Bach entlangführte. An einer Stelle, wo sich der Weg vom Bach entfernte und sich in den Hügeln verlor, hielt er an. «Hier können wir irgendwo rasten», sagte er und ergriff den Picknickkorb.
Er half ihr über ein Gatter, und sie wanderten einen Pfad entlang, der in ein Wäldchen führte. Sally sah frisch und kühl aus in ihrem weißen Kleid und schritt leichtfüßig neben ihm her. Ihre Arme waren gebräunt. Einmal versuchte er ihre Hand zu ergreifen, aber sie lächelte nur und wehrte ihn ab. «Sie sind heute so fremd», beklagte er sich.
«Das kommt Ihnen nur so vor», sagte sie. «Aber wo gehen wir eigentlich hin?»
«Das werden Sie gleich sehen», erwiderte er, «ich glaube, es wird Ihnen gefallen.» Sie kamen aus dem Wäldchen heraus und stiegen, während die Sonne heiß auf ihren Gesichtern brannte, einen kleinen Hügel hinauf. Oben angekommen, blickten sie auf das weite, im Sonnenschein träumende Tal, durch das sich das Flüßchen schlängelte, und weiter hinüber auf eine Hügelkette. Dann liefen sie zum Bach hinunter, auf eine Gruppe alter Weiden zu. Das Wasser rauschte und gurgelte, die Mücken tanzten. Der Mittag lag heiß und drückend über dem Land. Die Luft war erfüllt vom Duft des Grases und dem feuchten Geruch des Flüßchens.
«Gefällt es Ihnen hier?» fragte er.
«Ich finde es wunderhübsch.» Sie packte den Picknickkorb aus. John Adams verschränkte die Hände hinter dem Kopf und sah dem Rauch seiner Pfeife nach, der sich langsam emporkräuselte.
Wie still es hier war! Wohin die ferienfreudige Menge auch gefahren sein mochte, diesen Platz hatte sie nicht entdeckt. Hoch oben, unendlich fern, kroch wie ein Insekt ein Flugzeug über den blauen Himmel. Das ferne Summen verstärkte noch das Gefühl der Stille und Einsamkeit.
John Adams wandte sich Sally zu, die traurig über die Wiesen hinweg ins Leere starrte. Sie bemerkte seinen Blick, und der traurige Ausdruck verschwand aus ihrem Gesicht. Er richtete sich auf, nahm die Pfeife aus dem Mund und streckte die Hand aus. «Ach, Sally», sagte er, gerührt von ihrer Lieblichkeit. Seine Stimme bebte leicht und verriet seine Gefühle. Plötzlich standen ihr Tränen in den Augen. «Was haben Sie denn?» fragte er und schloß sie in die Arme.
Einen Augenblick lang klammerte sie sich an ihn. Dann wandte sie ihr Gesicht ab und wischte sich die Tränen fort. «Es tut mir leid», sagte sie. «Sie müssen mich für eine schreckliche Närrin halten.»
«Was für ein Unsinn», sagte er. «Sally», fuhr er dann zögernd fort, «ich bin doch auch gar nichts Besonderes. Aber, Sally - wollen Sie mich heiraten?»
Sally zupfte ernst und angelegentlich an einem Grashalm. Ihre Lippen öffneten sich, aber sie sagte nichts. Sie schüttelte langsam und traurig den Kopf.
«Ich liebe Sie», sagte er.
Sie sah ihn nicht an, sondern schüttelte nur weiter den Kopf. Eine kleine Wolke zog auf, schob sich vor die Sonne und löste sich wieder auf.
«Haben Sie denn gar nichts für mich übrig?» fragte er.
Sally antwortete immer noch nicht.
«Warum wollen Sie mich denn nicht heiraten, Sally?»
Sie öffnete die Lippen und schluckte. «Es würde nicht gutgehen», brachte sie endlich mühsam heraus. «Welten trennen uns. Ich - ich glaube, ich war wohl ein ganz gescheites kleines Mädchen. Ich bekam ein Stipendium fürs Gymnasium. Ich habe ein bißchen was gelernt. Aber - zur Pfarrfrau eigne ich mich nicht.»
«Bitte hören Sie mir mal zu», sagte er eindringlich. «Sie haben völlig überholte Ansichten. So denkt heute kein Mensch mehr. Lieben Sie mich, Sally? Nur darauf kommt es an.»
Sie senkte den Blick. «Nein», sagte sie ruhig, «ich liebe Sie nicht, John.»
Er machte sich am Picknickkorb zu schaffen. «Ja, dann», sagte er, «dann bleibt nichts weiter zu sagen, nicht wahr?»
«Nein», sagte sie, «nichts.»
Sie aßen so langsam, als ob ihnen jeder Brocken im Halse steckenbleiben könnte. Dabei fiel kaum ein Wort. Sobald sie mit dem Essen fertig waren, standen sie auf und begannen die Reste zusammenzupacken.
Plötzlich, ohne zu wissen, wie es geschah,
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