Befehl von oben
zu, die er allen Grund hatte zu hassen. Ali wartete, bis die Treppe frei war, bevor er hinaufging.
Auf der kleinen Plattform angekommen, drehte er sich noch einmal um.
Es war doch kein Grund zu dieser allzu großen Eile gewesen. Noch nahten keine grünen Lastwagen mit aufgeputschten Soldaten. Noch gut eine Stunde, wie sich zeigte, hätten sie Zeit gehabt. Er schüttelte den Kopf und ging ins Flugzeug hinein. Hinter ihm schloß das Besatzungsmitglied die Tür.
Der Pilot bat den Tower um Erlaubnis, zur Startposition zu rollen, und die kam automatisch. Die Fluglotsen hatten ihre Telefonate geführt und ihre Informationen weitergegeben, und so taten sie ihre Arbeit. Sie sahen zu, wie die 737 zur Startbahn rollte, beschleunigte und schließlich abhob in die Finsternis, die sich auf ihr Land herabsenkte.
19
Rezepte
»Es ist schon eine Weile her, Mr. Clark.«
»Ja, Mr. Holtzman, das ist es«, stimmte John zu. Sie saßen in derselben Nische, ziemlich weit hinten, dicht bei der Jukebox. Esteban's war noch immer ein nettes Familienlokal nahe der Wisconsin Avenue und durch die Georgetown University immer noch gut besucht. Aber Clark wußte genau, daß er dem Reporter nie seinen Namen gesagt hatte.
»Wo ist denn Ihr Freund?«
»Hat zu tun«, erwiderte Clark. In Wirklichkeit war Ding früher von der Arbeit nach Hause gegangen, nach Yorktown gefahren und ging mit Patsy zum Dinner aus. Aber das brauchte der Reporter ja nicht zu wissen. Ihm war deutlich am Gesicht abzulesen, daß er schon zuviel wußte.
»Was kann ich also für Sie tun?« fragte der CIA-Beamte.
»Wir haben eine kleine Vereinbarung, Sie werden sich erinnern.«
Clark nickte. »Ich habe es nicht vergessen. Es ging um fünf Jahre. Die Zeit ist noch nicht um.« Diese Erwiderung war keine große Überraschung.
»Die Zeiten ändern sich.« Holtzman nahm die Speisekarte zur Hand und ging sie durch. Er mochte mexikanisches Essen.
»Abgemacht ist abgemacht.« Clark schaute nicht in seine Speisekarte. Er stierte geradewegs über den Tisch. Sein Starren war etwas, mit dem manch einer größte Mühe hatte, klarzukommen.
»Es hat sich herumgesprochen. Katryn ist mit so einem reichen Haksch aus Winchester verlobt.«
»Das wußte ich nicht«, gab Clark zu. Es kümmerte ihn aber auch nicht.
»Hab' ich auch nicht angenommen. Sie sind kein SPO mehr. Gefällt es Ihnen wieder im Feld?«
»Wenn Sie wollen, daß ich darüber spreche, das können Sie sich sparen …«
»Echt schade. Ich beobachte Sie jetzt schon ein paar Jahre«, gestand der Reporter seinem Gast. »Sie haben einen verdammt guten Ruf, und Ihr Partner gilt als der kommende Mann. Sie waren der Bursche in Japan«, sagte Holtzman mit einem Lächeln. »Sie haben Koga gerettet.«
Ein verächtlicher Blick verbarg Johns wirkliches Gefühl der Beunruhigung. »Wie zum Teufel kommen Sie denn auf die Idee?«
»Ich habe mit Koga gesprochen, als er hier war. Zweimann-Rettungsteam. Großer Kerl, kleiner Kerl. Koga hat Ihre Augen beschrieben – blau, stechend, intensiv, hat er gesagt, aber er hat auch gesagt, Sie seien ein sehr vernünftiger Mann im Gespräch. Wie clever mußte ich sein, um das herauszufinden?« Holtzman lächelte. »Als wir das letztemal miteinander sprachen, sagten Sie, ich würde einen guten Spion abgeben.« Der Kellner brachte zwei Bier. »Möchten Sie das vorweg? Pride of Maryland, ein neuer Renner an der Ostküste.« Dann ging der Kellner.
Clark beugte sich über den Tisch.
»Sehen Sie, ich respektiere Ihre Fähigkeiten, und als wir das letztemal miteinander gesprochen haben, haben Sie mitgespielt, Ihr Wort gehalten, und ich respektiere auch das, aber ich muß Sie daran erinnern, daß draußen im Feld mein Leben davon abhängt …«
»Ich werde Ihre Identität nicht preisgeben. Das tue ich nicht. Drei Gründe: Es ist falsch, es ist gegen das Gesetz, und ich möchte jemanden wie Sie nicht verärgern.« Der Reporter nahm einen Schluck Bier. »Eines Tages, da bin ich mir verdammt sicher, schreib' ich ein Buch über Sie.
Wenn nur die Hälfte von den Geschichten wahr ist …«
»Fein, und sehen Sie zu, daß mich im Film Val Kilmer spielt.«
»Zu hübsch.« Mit einem Grinsen schüttelte Holtzman den Kopf.
»Nick Cage hat ein besseres Starren. Wie auch immer, weshalb ich Sie treffen wollte …« Er hielt inne. »Es war Ryan, der Katryns Vater rausgeholt hat, aber ich bin mir nicht im klaren, wie. Sie sind an Land gegangen und haben sie und ihre Mutter hinausgebracht, mit einem Boot zum
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