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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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U-Boot geschafft. Ich weiß, es war eins von unseren Atom-U-Booten. Doch darum geht es nicht.«
    »Worum geht es denn?«
    »Um Ryan, wie Sie ein stiller Held.« Mit Entzücken sah Holtzman die Überraschung in Clarks Augen. »Ich mag ihn. Ich möchte ihm helfen.«
    »Wieso?« wollte John wissen. Er fragte sich, ob er seinem Gast glauben konnte.
    »Meine Frau, Libby, hatte den Mist gegen Kealty in der Hand. Hat es zu früh veröffentlicht, und nun können wir nicht mehr drauf zurückgreifen. Er ist Abschaum, viel schlimmer als die meisten seinesgleichen sonst hier. Nicht jeder im Geschäft ist dieser Meinung, aber Libby hat mit einigen seiner Opfer gesprochen. Zu früheren Zeiten sah man so einem Kerl solche Sachen nach, insbesondere wenn seine ›Politik‹ etwas brachte. Heutzutage aber nicht mehr. Sollte man jedenfalls nicht mehr«, korrigierte er sich. »Ich bin mir auch nicht so sicher, ob Ryan der Richtige ist, okay? Aber er ist wenigstens ehrlich. Er bemüht sich, das Rechte zu tun, aus den richtigen Gründen. Wie Roger Durling zu sagen pflegte, er ist ein guter Mann in einem Unwetter. Meinem Chefredakteur muß ich die Sache noch schmackhaft machen.«
    »Wie wollen Sie das tun?«
    »Ich will einen Artikel darüber schreiben, wie er etwas wirklich Bedeutendes für dieses Land geleistet hat. Etwas, das schon weit genug zurückliegt, so daß es nicht mehr heikel ist, und noch nicht zu weit, damit die Leute mitbekommen, so daß es sich tatsächlich um ihn handelt. Mein Gott, Clark, er hat die Russen gerettet! Er hat ein internes Kräftemessen verhindert, das den kalten Krieg für mindestens ein Jahrzehnt wieder auf den Plan gerufen hätte. Das war ein verdammt cleveres Stück – und er hat nie jemandem etwas davon erzählt. Wir werden dafür sorgen, daß nicht der Eindruck entsteht, Ryan habe das lanciert. Wir werden ihn sogar daraufhin ansprechen, bevor wir es bringen, und Sie wissen, was er sagen wird …«
    »Er würde Ihnen sagen, es nicht zu bringen«, stimmte Clark zu. Dann fragte er sich, mit wem Holtzman wohl darüber gesprochen haben mochte. Richter Arthur Moore? Bob Ritter? Ob sie etwas gesagt hatten?
    Normalerweise wäre er sich sicher, daß die Antwort auf diese Frage ein nachdrückliches Nein wäre, aber jetzt? Jetzt kam man an einen Punkt, wo man einen Verstoß gegen die Regeln als Teil einer höheren Pflichterfüllung gegenüber dem Land ansah. John kannte sich mit ›höherer Pflichterfüllung‹ und so aus. Das hatte ihm schlimmsten Ärger gebracht, und zwar des öfteren.
    »Aber es ist eine zu gute Story, um sie nicht zu bringen. Ich habe Jahre gebraucht, alles zusammenzutragen. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, zu erfahren, was für ein Mann im Oval Office sitzt, vor allem, wenn's der Richtige ist«, fuhr der Reporter fort. Holtzman war eindeutig ein Mann, der eine Nonne aus dem Ordensgewand herausquatschen konnte.
    »Bob, Sie wissen nicht die Hälfte davon.« Doch kaum war der Satz heraus, biß Clark sich auf die Zunge, wütend auf sich, schon zuviel gesagt zu haben. Das war tiefes Wasser, und er versuchte, mit Bleigurt zu schwimmen. Ach, zum Teufel … »Okay, sagen Sie mir, was Sie über Jack wissen.«
    *
    Man kam überein, daß man dasselbe Flugzeug benutzen würde und, zur Erleichterung beider Seiten, daß sie sich nicht unnötig im Iran aufhalten würden. Es gab allerdings das Problem, daß die 737 nicht dieselbe Reichweite hatte wie die kleineren G-IV, und so vereinbarte man, daß das Flugzeug zum Auftanken im Jemen zwischenlanden würde. In Mehrabad stiegen die Iraker nicht aus der Maschine aus, aber Badrayn, nachdem die Gangway herangeschoben worden war, ohne auch nur ein Wort des Dankes von den Leuten zu hören, die er gerettet hatte. Ein Auto stand bereit. Er warf keinen Blick zurück. Die Generäle gehörten seiner Vergangenheit an und er ihrer.
    Das Auto brachte ihn in die Stadt. Außer ihm saß nur der Fahrer drin, und der konzentrierte sich auf die Straßen. Zu dieser Nachtzeit war der Verkehr nicht sehr dicht, und so kamen sie gut voran. Vierzig Minuten später hielt das Auto vor einem dreistöckigen Gebäude. Ah, dachte Badrayn, jetzt wohnte er in Teheran? Er stieg aus dem Auto. Ein Wachtposten in Uniform verglich sein Gesicht mit einem Foto und winkte ihn zur Tür. Drinnen klopfte ihn ein anderer Wachtposten, ein Hauptmann, höflich auf Waffen ab. Von da ging es die Treppe hinauf in ein Konferenzzimmer. Mittlerweile war es drei Uhr morgens, Ortszeit.
    Er fand Daryaei

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