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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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dieses gewesen, breit und kraftvoll. Er holte sich die ganze PR-Packung dazu und lehnte sich an einen Pfahl, um alles zu lesen. Sportwagen waren für Schwächlinge. Dies war hingegen was Handfestes. Er blickte auf die Uhr. Früher Abend. Noch mehr Besucher drängten sich rein, da die Leute sich nach Feierabend ihren Fantasien hingaben. Vorzüglich.
    Unterwegs war ihm schon die Klimaanlage aufgefallen. Es hätte Vorteile gebracht, seine Dose direkt ins System zu plazieren, aber darin hatte man ihn auch unterrichtet. Die Legionärskrankheit, die vor Jahren in Philadelphia ausgebrochen war, hatte Amerika gelehrt, daß man solche System rein halten mußte; sie benutzten oft Chlor, um das Wasser zu behandeln, das die zirkulierende Luft befeuchtete, und Chlor würde das Virus so sicher töten wie eine Kugel den Menschen. Als er vom bunt glänzenden Prospekt aufblickte, bemerkte er die riesigen, runden Öffnungen. Kühle Luft stieg von ihnen herab und verteilte sich unsichtbar am Boden. Nach der Erwärmung durch die Körper im Raum würde die warme Luft zu Ansaugstutzen hochsteigen und wieder in den Kühlkreislauf gelangen – und zu einem bestimmten Grad desinfiziert werden. Also mußte er sich eine Stelle aussuchen, wo der Luftstrom sein Verbündeter, nicht sein Feind wäre, und das überlegte er, als er wie ein interessierter Autokäufer dastand. Er wanderte noch etwas umher, schritt unter einigen Luftöffnungen hindurch, spürte die sanft kühlende Brise an der Haut, schätzte den einen oder anderen Stand ab, während er nach einem guten Platz für seine Dose Ausschau hielt. Das war wichtig. Die Sprühzeit betrug etwa fünfzehn Sekunden. Es würde ein Zischen geben – im Lärm der bevölkerten Halle wohl unbemerkt – und einen kurzen Nebel. Die Wolke würde sich nach ein paar weiteren Sekunden verflüchtigen; die Partikelgröße war klein, und da sie so dicht wie die umgebende Luft war, würde sie in der Atmosphäre aufgehen und sich mindestens dreißig Minuten lang wahllos verteilen, vielleicht etwas länger, je nach Wirkungsgrad der Klimaanlage im Center. Er wollte mit Hilfe dieser Parameter möglichst viele Menschen infizieren, und mit dem erneuten Gedanken im Kopf schlenderte er noch etwas herum.
    Es kam ihm sehr zupaß, daß die Autoausstellung, auch wenn sie riesig war, das Javits Center nicht ausfüllte. Jeder Ausstellungsstand war aus vorgefertigten Teilen erstellt, und hinter vielen befanden sich große Tuchstreifen als senkrechte Banner, die nur dem Zweck dienten, den Ausblick auf leere Gebäudebereiche zu verstellen. Der Kurier sah, daß sie leicht zugänglich waren. Nichts war abgesperrt. Er konnte sich einfach unter die Dekoration ducken. Er sah, daß einige Leute dort kurze Besprechungen abhielten und Wartungspersonal herumlief, aber sonst nichts. Das Wartungspersonal war allerdings ein potentielles Problem. Es würde nicht gehen, wenn seine Behälter vor der Entleerung aufgegriffen wurde. Aber diese Leute hatten doch sicher ihre regelmäßigen Runden. Es ging nur darum, ihre Bewegungsmuster zu erkennen. Die Ausstellung würde noch etliche Stunden geöffnet haben.
    Er hätte Zeit und Ort gerne perfekt gewählt, war aber unterrichtet worden, sich nicht so große Gedanken darum zu machen. Er nahm sich den Rat zu Herzen. Besser unentdeckt bleiben. Das war sein vorrangiger Auftrag.
    Der Haupteingang ist … dort. Er diente auch gleichzeitig als Ausgang. Notausgänge waren natürlich überall, alle ordentlich gekennzeichnet, aber mit Alarmanlagen gesichert. Am Eingang war eine ganze Gebläsebatterie der Klimaanlage, und die Ansaugstutzen befanden sich hauptsächlich in der Mitte der Ausstellungshalle. Also sollte die Luft von außen nach innen strömen – und alle mußten an derselben Seite rein und raus … Wie konnte er das für sich einsetzen? Auf jener Seite waren die sanitären Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr – zu gefährlich; jemand könnte die Dose sehen und sie in einen Abfalleimer werfen. Er ging auf die andere Seite, hantierte dabei mit dem Programm. Da war er am Rande des Bereichs von General Motors.
    Dahinter waren Mercedes und BMW, alle auf dem Weg zu den Ansaugstutzen, und in allen drei Bereichen befanden sich viele Menschen – dazu würde die herabströmende Luft auch noch den Ein- und Ausgang bestreichen. Grüne Stoffbahnen verdeckten die Hallenwand, aber darunter war noch Platz, ein freier Bereich – zum Teil abgeschirmt.
    Das war's. Er ging weg, blickte auf die Uhr und

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