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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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die anderen nicht sahen, wie er darauf reagierte.
    »Es ist schwer für Sie gewesen«, sagte Alahad.
    »Ja.« Raman nickte.
    »Die Erfüllung ist nahe, mein junger Freund. Kommen Sie mit nach hinten. Haben Sie Zeit?«
    »Ja, habe ich.«
    »Es ist Zeit zum Gebet.«

38
    Aufschub
    »Ich bin kein Spezialist für die Gegend«, wandte Clark ein.
    Ed Foley ließ das nicht gelten. »Sie waren schon im Iran, und soviel ich weiß, sind Sie doch immer derjenige, der sagt, schmutzige Hände und eine gute Nase lassen sich nicht ersetzen.«
    »Gerade heute nachmittag hat er den Grünschnäbeln auf der Farm das alles eingebleut«, petzte Ding mit einem listigen Blick. »Na gut, heute ging's darum, Leute mit einem Blick in die Augen zu durchschauen; aber das ist das gleiche. Gutes Auge, gute Nase, gute Sinne.« Er war noch nicht im Iran gewesen, aber sie würden Mr. C. doch nicht allein schicken, oder?
    »Sie sind dran, John«, sagte Mary Pat Foley, und da sie DDO war, hatte es sich damit. »Minister Adler wird wohl bald hinfliegen. Ich möchte, daß Sie und Ding als Personenschutz mitgehen. Sorgen Sie dafür, daß er lebendig zurückkommt, schnüffeln Sie ein bißchen herum, nicht unbedingt verdeckt. Ich möchte nur Ihre Einschätzung, was so auf der Straße abläuft.« Das ließ sich üblicherweise mit dem Anschauen von Korrespondentenberichten des CNN erledigen, aber Mary Pat wollte durch einen erfahrenen Agenten den Leuten dort auf den Puls fühlen lassen, und es war ihr Aufgabenbereich.
    Wenn die Tatsache, ein guter Ausbildungsoffizier zu sein, einen Fluch hatte, dann den, daß die von ihm ausgebildeten Leute oft aufstiegen und sich an ihre Lektionen erinnerten – und schlimmer noch: daran, wer sie ihnen erteilt hatte. Clark konnte sich an die beiden Foleys in seinem Unterricht auf der Farm erinnern. Von Anfang an war sie der Cowboy – nun, das Cowgirl – des Paars gewesen, mit glänzendem Instinkt, fantastischen Russischkenntnissen und der Gabe, Menschen zu durchschauen, die sonst eher bei Psychiatrieprofessoren zu finden war … allerdings nicht gerade übervorsichtig, vertraute in puncto Sicherheit ein bißchen zu sehr ihrem blauen Augenaufschlag und ihrer Blondinenmasche. Ed hatte nicht ihre Leidenschaftlichkeit, dafür konnte er mit einem Wort ein umfassendes Bild vermitteln, Weitblick entwickeln, der meistens Sinn ergab. Keiner von beiden war vollkommen. Doch gemeinsam waren sie eine harte Nuß, und John war stolz darauf, sie nach seiner Art unterrichtet zu haben.
    Meistens.
    »Okay. Haben wir irgend so was wie Aktivposten da drüben?«
    »Nichts Verwertbares. Adler will sich Daryaei aus der Nähe ansehen und ihm sagen, was die Regeln sind. Sie werden in der französischen Botschaft einquartiert. Die Reise ist geheim. VC-20 nach Paris, von dort reisen Sie unter französischer Flagge. Nur mal schnell ein Sprung«, unterrichtete sie Mary Pat. »Aber ich möchte, daß Sie ein oder zwei Stunden herumgehen, ein Gefühl für die Lage entwickeln, wie der Brotpreis ist, was die Leute anhaben, Sie wissen ja, wie's geht.«
    »Und wir werden diplomatische Pässe haben, damit uns niemand schikanieren kann«, fügte John nicht gerade begeistert hinzu. »Yeah, alles schon gehört. Das hatten auch alle '79 in der Botschaft, wissen Sie noch?«
    »Ich bitte Sie, Adler ist Außenminister«, hielt Ed dagegen.
    »Ich glaube, das wissen die.« Daß er Jude ist, wissen sie auch, fügte er nicht hinzu.
    Die Übung begann immer mit Flug nach Barstow, California. Busse und Lkws rollten zu den Fliegern, und die Soldaten kamen die Treppe runter zur kurzen Fahrt ins NTC. General Diggs und Colonel Hamm sahen von ihren abgestellten Hubschraubern aus zu, wie die Soldaten Aufstellung nahmen. Diese Gruppe kam von der Nationalgarde North Carolinas, eine verstärkte Brigade. Die Garde kam nicht oft nach Fort Irwin, und die hier sollten ganz was Besonderes sein. Denn der Staat war mit altgedienten Senatoren und Kongreßmännern gesegnet – nun, bis vor kurzem – und hatte über die Jahre die Männer mit modernstem Gerät versorgt, so daß dies jetzt eine Reservebrigade für eine der regulären Panzerdivisionen geworden war, und der Stab bereitete sich seit einem Jahr auf diesen Übungseinsatz vor. Nun ließen die Offiziere die Leute in Reih und Glied antreten, bevor sie weitergefahren wurden, und Diggs und Hamm konnten sehen, wie die Offiziere beim Lärm eines einschwebenden Fliegers zu ihren Leuten sprachen.
    »Die sehen stolz aus, Boß«,

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