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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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einen, der's gestern noch hinschmeißen wollte, war das sehr gut.«
    »Mr. President!« rief ein Reporter.
    »Sprich mit ihm«, flüstere Arnie.
    »Ja?« sagte Jack und ging hin, sehr zum Mißfallen seiner Sicherheitsleute.
    »Ist Ihnen bekannt, was John Plumber heute Abend auf NBC sagte?«
    Der Reporter war von ABC und würde kaum die Chance verpassen, der Konkurrenz eins auszuwischen.
    »Ja, ich habe davon gehört«, antwortete der Präsident ernst.
    »Haben Sie dazu einen Kommentar?«
    »Es wird Ihnen einleuchten, daß mir nicht gefällt, dies alles zu erfahren. Aber was Mr. Plumber betrifft, war das der großzügigste Akt moralischer Courage, dem ich seit langem begegnet bin. Meiner Ansicht nach ist er in Ordnung.«
    »Wissen Sie, wer es war, der …«
    »Bitte, lassen Sie Herrn Plumber das handhaben. Es ist seine Story, und er weiß, wie sie zu erzählen ist. Wenn Sie mich bitte entschuldigen, ich muß den Abflug erwischen.«
    »Danke, Mr. President«, sagte der ABC-Reporter zu Ryans Rücken.
    »Genau richtig«, sagte Arnie lächelnd. »Der Tag war lang, aber gut.«
    Ryan ließ die angehaltene Luft raus. »Wenn Sie's sagen.«
    *
    »O mein Gott«, flüsterte Professor Klein. Da war er, auf dem Bildschirm.
    Der Hirtenstab, wie aus dem medizinischen Lehrbuch. Wie zum Teufel war er nach Chicago gelangt?
    »Das ist Ebola«, sagte Dr. Quinn und fügte hinzu: »Das ist nicht möglich.«
    »Wie gründlich war Ihre körperliche Untersuchung?« hakte der Ältere nach.
    »Hätte besser sein können, aber – keine Bißwunden, keine Nadelspuren. Mark, dies ist Chicago. Ich hatte vor Tagen Frost auf der Windschutzscheibe.«
    »Schlüssel in ihrer Handtasche?«
    »Ja, Sir.«
    »Erstens, da sind Cops bei der Notaufnahme. Holen Sie einen, als Polizeieskorte zu ihrer Wohnung, damit wir uns dort umschauen können. Sagen Sie ihm, die Frau ist in Lebensgefahr. Vielleicht gibt's ein Haustier, eine tropische Pflanze oder was. Wir haben den Namen vom Hausarzt. Der muß aufstehen, muß hierher, uns sagen, was er von ihr weiß.«
    »Behandlung?«
    »Wir kühlen sie ab, ersetzen Flüssigkeit, verabreichen Schmerzmittel, aber's gibt eigentlich nichts, das hier wirklich hilft. Rousseau in Paris hat Interferon und einiges andere versucht, aber kein Glück gehabt.« Er blickte den Bildschirm wieder finster an. »Wie hat sie's bekommen. Wie zur Hölle hat sie sich diesen kleinen Bastard zugezogen?«
    »CDC?«
    »Sie holen uns einen Cop rauf. Ich faxe Gus Lorenz an.« Klein sah auf seine Uhr. Verdammt.
    *
    Die Predators waren wieder in Saudi-Arabien, weiterhin unentdeckt.
    Man hielt's allerdings für ein wenig zu gefährlich, sie über feste Stellungen wie Divisionslager kreisen zu lassen, also erfolgte die Aufklärung von oben jetzt mittels Satelliten, von denen aus die Fotos zum National Reconnaissance Office herabgefunkt wurden.
    »Zieh dir das mal rein«, sagte einer von der Nachtwache dem Typ an der nächsten Workstation. »Was sind das für Dinger?«
    Die Panzer der UIR-Division ›Die Unsterblichen‹ waren gruppiert wie auf einem großen Parkplatz, in gleichmäßigen Abständen und langen Reihen zur Zählung bereit. Jetzt waren alle Fahrzeuge zurück, und Männer waren um die Panzer und anderen Kampffahrzeuge ausgeschwärmt, um die Wartungsaufgaben, die jedem Manöver folgten, wahrzunehmen. Vor jedem Panzer in der ersten Reihe sah man zwei dunkle Linien, jede rund einen Meter breit und zehn Meter lang. Der Mann an diesem Platz kam von der Air Force und war somit eher mit Flugzeugen als mit Landfahrzeugen vertraut.
    Sein Nachbar brauchte nur einen Blick. »Ketten.«
    »Was?«
    »Wie beim Reifenwechsel. Ketten leiern aus, und man zieht neue auf. Die alten kommen in die Werkstatt zur ›Runderneuerung‹, Laufwulste ersetzen und so. Keine großartige Geschichte.«
    Ein näherer Blick zeigte, wie das lief. Die neuen Ketten legte man vor den alten aus. Die alten wurden gelöst und die neuen daran befestigt, und der Panzer fuhr einfach vorwärts, bis die Sprossenräder die neuen Ketten über die Rollräder an ihren Platz gezogen hatten. Es war schweißtreibende Arbeit für mehrere Männer, erforderte aber für eine geübte Mannschaft im Idealfall nur rund eine Stunde, was hier, so erklärte der Exsoldat, der Fall war. Im Grunde zog sich der Panzer die neuen Ketten im Fahren an.
    »Wußt' ich nie, wie die das machen.«
    »Besser das, als so 'ne Riesensau aufbocken zu müssen.«
    »Wie lang hält so 'n Satz Ketten?«
    »Auf so einem,

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