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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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vom Richter …«
    »Officer, dafür ist keine Zeit. Wir haben ihre Schlüssel, könnten glatt einbrechen, aber ich möchte Sie dabeihaben, damit wir nichts machen, was falsch wäre.« Außerdem, wenn sie eine Einbruchssicherung hatte, war's schlecht, sich einbuchten zu lassen. »Zeit ist knapp. Diese Frau ist sehr krank.«
    »Okay, mein Wagen ist draußen.« Sie gingen zusammen raus.
    »Fax nach Atlanta schon weg?« fragte Quinn. Klein schüttelte den Kopf.
    »Sehen wir uns erst ihre Bude an.« Er verzichtete auf den Mantel.
    Draußen war's kalt, und die Temperatur würde dem Virus unwirtlich erscheinen, wenn sich der im unwahrscheinlichen Fall im Kittel eingenistet hätte. Vernunft sagte ihm zwar, es gäbe keine wirkliche Gefahr.
    Ebola war er klinisch nie begegnet, wußte aber mehr darüber als viele Experten. Leider war es normal, daß Leute mit unerklärlichen Virenerkrankungen auftauchten. Oft würde eine sorgfältige Untersuchung die Infektionsquelle aufdecken, aber nicht immer. Auch bei AIDS gab es die Handvoll unerklärlicher Fälle. Aber man begann nicht mit einer von denen als Index-Fall. Professor Klein zitterte draußen. Die Temperatur war knapp über dem Gefrierpunkt, das war aber nicht der Grund für seinen Schüttelfrost.
    *
    Price öffnete die Tür zur Kabine. Die Lampen waren bis auf einige indirekte Leselämpchen aus. Der Präsident lag auf dem Rücken und schnarchte laut genug, um trotz Motordröhnen gehört zu werden. Sie mußte den Impuls unterdrücken, sich reinzuschleichen und ihn zuzudecken. Statt dessen lächelte sie und schloß die Tür von draußen.
    »Vielleicht gibt es so was wie Gerechtigkeit, Jeff«, bemerkte sie zu Raman.
    »Sie meinen die Newsie-Geschichte?«
    »Yeah.«
    »Wetten Sie lieber nicht drauf«, sagte der andere Agent.
    Sie sahen sich um. Endlich schliefen alle, sogar der Stabschef. Oben machte die Flugbesatzung ihren Job, wie auch anderes USAF-Personal.
    Die zwei Agenten gingen zu den Sitzen zurück. Drei Mitglieder ihres Kommandos spielten Karten, leise. Andere lasen oder dösten.
    Ein Air Force Sergeant kam mit einem Ordner die Treppe herab.
    »FLASH-Nachricht für den Boß«, gab sie bekannt.
    »Ist es so wichtig? In rund neunzig Minuten sind wir in Andrews.«
    »Ich nahm sie ja nur von der Faxmaschine«, entgegnete sie.
    »Okay.« Price nahm die Nachricht und ging zu Goodley. Es war sein Job, dem Präsidenten zu sagen, was er über die wichtigen Dinge in der Welt wissen mußte – oder in diesem Fall die Wichtigkeit einer Nachricht festzulegen. Price schüttelte ihn an der Schulter. Der National Intelligence Officer machte ein Auge auf.
    »Hnghn?«
    »Wecken wir den Boß für das hier auf?«
    Der Geheimdienstspezialist überflog die Nachricht und schüttelte den Kopf. »Kann warten. Adler weiß, was er tut, und bei State gibt's eine Arbeitsgruppe dafür.« Er drehte sich ohne ein weiteres Wort in seinen Sitz zurück.
    *
    »Nichts anfassen«, sagte Klein dem Polizisten. »Am besten bleiben Sie direkt bei der Tür, aber wenn Sie hinter uns herumgehen, fassen Sie nichts an. Warten Sie.« Der Arzt langte in die Mülltüte, die er mitgebracht hatte, und zog eine steril verpackte Maske heraus. »Setzen Sie die auf, okay?«
    »Zu Befehl, Doc.«
    Klein reichte den Hausschlüssel rüber. Der Polizeioffizier öffnete die Tür. Es gab tatsächlich einen Alarm. Die Regeltafel war gleich hinter der Tür, aber nicht eingeschaltet. Die beiden Ärzte legten ihre Masken und Gummihandschuhe an. Zuerst schalteten sie alle Lichter ein.
    »Was suchen wir?« fragte Quinn.
    Klein suchte schon. Keine Katze oder Hund hatte ihr Eintreffen bemerkt. Kein Vogelkäfig. Teils hatte er auf einen Affen als Haustier gehofft, aber gewußt, daß dies nicht drin war. Dann Pflanzen, dachte er.
    War's nicht eigenartig, wenn Ebolas Wirt nicht tierisch wäre? Das wäre ja eine Premiere in gewisser Art.
    Es gab Pflanzen, aber nichts Exotisches. Sie standen im Zentrum des Wohnzimmers, berührten nichts mit den Handschuhen, auch nicht mit den grüngekleideten Hosenbeinen, als sie sich langsam suchend umwandten.
    »Ich sehe nichts«, berichtete Quinn.
    »Auch ich nicht. Küche.«
    Dort gab es weitere Pflanzen, zwei in kleinen Töpfen, die wie Kräuter aussahen. Klein entschied sich, sie einzusacken.
    »Warten Sie, hier«, sagte Quinn, öffnete eine Schublade und fand Gefrierbeutel. Da kamen die Pflanzen rein, die der jüngere Arzt sorgfältig versiegelte. Klein öffnete den Kühlschrank. Nichts

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