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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Mittag nach einem Checkflug für einen Reserve-VH-60. Die Maschine für SURGEON war auf der Startrampe. Die Mannschaft ging hinaus und brachte die Turbinen auf Touren, ohne zu wissen, weshalb vom Tagesplan abgewichen wurde. Zehn Minuten nach dem Anruf flogen sie Richtung Nordosten. Zwanzig Minuten später umkreiste er die Landeplattform. Nun, da waren SURGEON, SANDBOX neben ihr, das Secret-Service-Team … und ein Unbekannter mit weißem Mantel. Der Oberst prüfte den Wind und leitete den Abstieg ein.
    Das Fakultätstreffen war noch bis vor fünf Minuten gelaufen. Entscheidungen waren zu treffen. Zwei komplette internistische Stockwerke würden freigemacht und für eventuelle Ebola-Zugänge aufgerüstet werden. Der Direktor für Notfallmedizin versammelte gerade seinen Stab für einen Vortrag. Zwei von Alexandres Leuten telefonierten mit Atlanta für aktuelle Zahlen zu den bekannten Fällen und um mitzuteilen, daß Hopkins den Notstand für diese Eventualität ausgerufen hatte.
    Es bedeutete, daß es Alex nicht mehr zum Kleiderwechsel in sein Büro geschafft hatte. Auch Cathy trug einen Labormantel, aber in ihrem Fall über Straßenkleidung. Er dagegen trug noch immer grün – sein dritter Satz heute. Sie mußten auf Rotorstillstand warten, bevor der Secret Service ihnen den Einstieg in die Maschine erlaubte. Alex bemerkte die Anwesenheit eines Reservehubschraubers, der im Abstand von einer Meile kreiste, und eines dritten etwas näher: Dieser sah aus wie ein Polizei-Mixer, wahrscheinlich zu Sicherheitszwecken, dachte er.
    Alle wurden an Bord gedrängt. Katie – sie hatte er noch nie kennengelernt – bekam den Sitz hinter den Piloten, angeblich der sicherste Platz in der Maschine. Alexandre hatte seit Jahren nicht mehr im Black Hawk gesessen. Der Vierpunktgurt war aber noch wie gehabt. Cathy schnallte sich gleich selbst an. Der kleinen Katie mußte geholfen werden, aber ihren rosa Helm mit aufgemaltem Häschen – sicher der Einfall irgendeines Marines – fand sie toll. Sekunden später begann sich der Rotor zu drehen.
    »Dies geht alles ein bißchen schnell«, sagte Alex über Bordfunk.
    »Meinen Sie vielleicht, wir sollten warten?« antwortete Cathy über ihr Mikrofon.
    »Nein.« Und es ginge nicht an, zu sagen, er wäre zum Besuch beim Präsidenten nicht korrekt gekleidet. Die Maschine hob ab und drehte bei rund dreihundert Fuß nach Süden ab.
    »Colonel?« fragte Cathy den Piloten im rechten Sitz.
    »Ja, Ma'am.«
    »Geben Sie Dampf«, befahl sie.
    Goodman hatte SURGEON noch nie wie einen Chirurg sprechen hören. Der Kommandoton war einer, den jeder Marine erkennen könnte.
    Er senkte den Bug und brachte den Black Hawk auf 160 Knoten.
    »Ha'm Sie's eilig, Colonel?« kam vom Reservehubschrauber.
    »Die Lady, ja. Route Berta, direkter Anflug.«
    »Mr. President?«
    »Ja, Andrea?« Ryan sah hoch.
    »Ihre Frau ist auf dem Herweg von Baltimore. Sie muß Sie sprechen, den Grund kenn' ich nicht. Zirka fünfzehn Minuten«, sagte ihm Price.
    »Nichts Schlimmes?« fragte Jack.
    »O nein, alle in Ordnung, Sir. SANDBOX ist bei ihr«, versicherte Andrea.
    »Okay.« Ryan wandte sich wieder dem neuesten Bericht zu.
    »Tja, es ist offiziell ein Schußwechsel in sauberer Notwehr, Pat.« Murray wollte es seinem Inspektor selbst mitteilen. Das hatte sowieso nie in Zweifel gestanden.
    »Wünschte, ich hätte den letzten lebend erwischt«, sagte O'Day säuerlich.
    »Das können Sie vergessen. Da war keine Chance, nicht mit den Kindern dort. Ich meine, da wird noch eine kleine Dekorationsfeier für Sie arrangiert.«
    »Haben wir schon etwas Neues zum Azir-Typen?«
    »Das Foto von seinem Führerschein und eine Menge Dokumente, aber davon abgesehen, war's schwierig zu beweisen, daß er je existiert hat.« Es waren klassische Umstände. Irgendwann Freitag nachmittag hatte ›Mordecai Azir‹ seinen Wagen zum Flughafen Baltimore-Washington-International gefahren und einen Flug nach NY-Kennedy genommen. Das wußten sie vom USAir-Schalterbeamten, der ihm die Karte verkauft hatte. Dann war er wie eine Rauchwolke am windigen Tag verschwunden, zweifellos mit einem jungfräulichen Satz Papiere.
    Vielleicht hatte er sie für einen internationalen Flug von New York aus verwendet. War er wirklich schlau vorgegangen, war's erst ein Taxi nach Newark oder LaGuardia, für einen internationalen Flug von jenem oder nach Kanada von diesem aus. Auch jetzt noch befragten Agenten aus dem Büro New York Leute an den Schaltern aller Linien. Aber

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