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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Colt-Pielstick-Diesel ihre 26 Knoten hergaben.
    *
    Sie warteten auf die Ankunft von Goodley und van Damm, dann brauchten sie zehn Minuten, um sie auf den aktuellen Stand zu bringen.
    Bis dahin drang die Ungeheuerlichkeit des Ganzen langsam in Jacks Hirn ein, und er mußte allmählich neben seinem Intellekt auch seine Gefühle bewältigen. Er bemerkte, daß Cathy, bei gleichem Entsetzen, zumindest äußerlich alles in Ruhe anging. Nun ja, es war ja schließlich ihr Beruf, oder?
    »Ich dachte, Ebola könne nur im Dschungel überleben«, sagte Goodley.
    »Ist auch so, auf lange Sicht, sonst hätten wir's in der ganzen Welt.«
    »Wie finden wir raus, wer's getan hat?« Dies kam von Arnie.
    »Wir befragen alle Opfer, finden raus, wo sie waren, und versuchen, die Brennpunkte einzukreisen. Das ist soweit investigativ. Darin sind Epidemiologen gut … aber das hier ist ein wenig zu groß«, fügte Alexandre hinzu.
    »Könnte das FBI helfen, Doktor?« fragte van Damm.
    »Kann nicht schaden.«
    »Ich hole Murray rüber«, sagte van Damm zum Präsidenten.
    »Sie können's nicht behandeln?« fragte POTUS.
    »Nein. Was passiert, ist, daß sich die Epidemie über mehrere Generationszyklen ausbrennt. Jedes Opfer wird zum unvollständigen Wirt.
    Die Krankheit reproduziert sich und tötet den Wirt, das Opfer gibt's weiter an den nächsten. Aber Ebola vermehrt sich nicht effizient. Im Laufe der Generationszyklen wird es weniger virulent. Die meisten Überlebenden tauchen spät im Ausbruchsverlauf auf, weil das Virus sich progressiv in eine weniger gefährliche Form umwandelt.«
    »Wie viele Zyklen, bis das geschieht, Alex?« fragte Cathy.
    Er zuckte die Schultern. »Ist empirisch. Wir kennen den Vorgang, können ihn aber nicht quantifizieren.«
    »Eine Menge Unbekannte.« Sie verzog das Gesicht.
    »Mr. President?«
    »Ja, Doktor?«
    »Der Film, den Sie sahen – das Budget für den Film hat den Gesamtetat für Forschung zur Virologie weit überstiegen. Ich vermute, letzteres ist nicht sexy genug.« Arnie holte Luft. Alex bremste ihn mit erhobener Hand. »Ich bin schon lange nicht mehr auf Regierungsgehalt angewiesen, Sir. Meine Forschung wird privat gestützt. Ich sage nur, wie's ist. Zum Teufel, ich schätze, wir können nicht für alles gleichzeitig das Geld aufbringen.«
    »Wenn wir's nicht behandeln können, wie sollen wir's aufhalten?« fragte Ryan, um die Sache wieder in die Spur zu bringen. Er wandte seinen Kopf. Ein Schatten fiel auf den Südrasen, und das Röhren eines Hubschraubers durchdrang die kugelsicheren Fenster.
    *
    »Ahh«, bemerkte Badrayn mit einem Lächeln. Das Internet war darauf ausgelegt, Informationen auszuteilen, nicht, sie zu verbergen. Von dem Freund eines Freundes, der am Emory in Atlanta Medizinstudent war, hatte er das Paßwort, um in die E-Mail der Medizinischen Fakultät einzubrechen. Und da war es: 14.00 Uhr an der Ostküste Amerikas, und Emory berichtete an CDC, daß man jetzt schon sechs vermutete Fälle hämorrhagischen Fiebers hätte. Noch besser, CDC hatte bereits geantwortet und das sagte ihm noch mehr. Badrayn druckte beide Briefe aus und tätigte einen Anruf. Jetzt hatte er wirklich gute Nachrichten zu überbringen.
    *
    Raman fühlte, wie die DC-9 in Pittsburgh auf die Landebahn rumste, nach kurzem Flug, der ihm erlaubt hatte, verschiedene Optionen zu durchdenken. Sein Kollege in Bagdad war etwas zu stark auf Selbstaufopferung ausgerichtet gewesen. Zu dramatisch, und die Sondereinheit rund um den Führer Iraks war eigentlich größer als die, mit der er selbst zu tun hatte. Wie es tun? Der Witz war, soviel Verwirrung wie möglich zu stiften. Vielleicht, wenn Ryan zum Bad in die Menge schritt. Den Schuß setzen, ein oder zwei Agenten töten, dann in der Menge verschwinden. Wenn er es durch die ersten ein, zwei Reihen Zuschauer schaffte, mußte er bloß seine Secret-Service-Plakette hochhalten: besser als eine Schußwaffe, um freie Bahn zu schaffen. Jeder würde meinen, er jage den Täter. Der Schlüssel dazu, von einem Attentat zu entkommen – das hatte ihn der USSS gelehrt –, lag in den ersten dreißig Sekunden.
    Danach würden die Chancen zu überleben besser als eins zu eins. Und er würde der sein, der Freitag die Sicherheitsmaßnahmen für die Reise festsetzte. Dann könnte er den Präsidenten an einen Fleck manövrieren, an dem er die Option hätte. Nimm POTUS, nimm Price, einen anderen.
    Dann verschmelze in der Menge. Besser, aus der Hüfte zu feuern. Gut, wenn die Bürger die

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