Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
fast jede Fluglinie der Welt war in Kennedy vertreten, und die Schalterbeamten dort sahen täglich Tausende Gäste. Vielleicht würden sie feststellen können, welchen Flug er genommen hatte, aber wenn, hätte er's bis dahin fast bis zum Mond schaffen können.
    »Ausgebildeter Spion«, bemerkte Pat O'Day. »Eigentlich nicht so schwer, oder?«
    Da kamen Murray wieder die Worte seines FBI-Chefs in den Sinn: Wenn's einmal klappte, klappte es auch mehrmals. Hier gab's Grund zur Annahme, ein kompletter Spionagering – schlimmer noch, Terroristenring – harre in seinem Land auf Befehle … zu welchem Zweck? Und alles, was dessen Mitglieder tun mußten, um nicht entdeckt zu werden, war nichts, Samuel Johnson hatte einst bemerkt, das müsse eigentlich jedem gelingen.
    Der Hubschrauber landete, zur Überraschung der Reporter, die Stallwache hielten. Alles Unerwartete war in Washington berichtenswert. Sie erkannten Cathy Ryan. Ihr weißer Kittel war aber ungewöhnlich, und das Erscheinen einer weiteren Person in Weiß, diesmal über Grün, veranlaßte sofortige Spekulation über einen medizinischen Notfall im Zusammenhang mit dem Präsidenten. Dies traf zwar auf bestimmte Weise tatsächlich zu, aber ein Sprecher kam herüber und sagte: Nein, dem Präsidenten ginge es gut an seinem Schreibtisch bei der Arbeit, und nein, man wisse nicht, weshalb Dr. Ryan vorzeitig heimgekehrt wäre.
    Ich bin hier in falscher Montur, dachte Alex. Die Blicke der Agenten bestätigten dies, und jetzt fragten sich auch diese, ob SWORDSMAN vielleicht krank wäre, was mehrere Funk-Rückfragen veranlaßte, die abgeschmettert wurden. Cathy führte ihn durch den Korridor und direkt ins Oval Office. Die Agenten hatten SURGEON noch nie so zielstrebig gesehen.
    »Jack, hier ist Pierre Alexandre«, sagte sie ohne Gruß.
    Ryan stand auf. In den nächsten zwei Stunden hatte er keine wichtigen Termine, und er hatte sein Jackett abgelegt. »Hallo, Doktor«, sagte er, reichte ihm die Hand und sah seinen Besucher ob der Kleidung scharf an. Dann fiel ihm auf, daß auch Cathy den Arbeitskittel trug. »Was ist los, Cathy?« fragte er seine Frau.
    »Alex?« Keiner hatte sich auch nur gesetzt. Zwei Secret-Service-Agenten waren den beiden Ärzten gefolgt, und die Spannung im Raum wirkte auf sie wie eine Alarmglocke, auch wenn sie ebenfalls nicht wußten, was anlag. Roy Altman unterhielt sich nebenan mit Price.
    »Mr. President, wissen Sie, was das Ebola-Virus ist?«
    »Afrika«, sagte Jack. »Eine Dschungelkrankheit, oder? Höllisch tödlich. Ein Film …«
    »Nahe dran«, bestätigte Alexandre. »Es ist ein Negativstrang-RNA-Virus. Wir wissen nicht, wo er wohnt – das heißt, wir kennen den Ort, aber nicht den Wirt. Das wäre das Tier, in dem er lebt«, erklärte er. »Und er ist ein Killer, Sir. Die Rohsterblichkeit liegt bei achtzig Prozent.«
    »Okay«, sagte POTUS, noch immer im Stehen. »Fahren Sie fort.«
    »Er ist jetzt hier.«
    »Wo?«
    »Nach letzter Zählung hatten wir in Hopkins fünf Fälle. Mehr als zwanzig landesweit – die Zahl ist jetzt rund drei Stunden alt. Darf ich telefonieren?«
    Gus Lorenz war in seinem Büro allein, als es läutete. »Hier ist Alex.«
    »Ja, Alex?«
    »Gus, wie steht jetzt die Zählung?«
    »Siebenundsechzig«, antwortete der Lautsprecher, über den sich Alex beugte.
    »Wo?«
    »Vor allem Großstädte. Die Berichte kommen meistens von großen medizinischen Zentren rein. Boston, New Haven, New York, Philadelphia, Baltimore, einer in Richmond, sieben gleich hier in Atlanta, drei in Orlando …« Sie hörten eine Tür klappen und Papier rascheln. »Neunundachtzig, Alex. Sie kommen noch immer rein.«
    »Hat USAMRIID schon Alarm geschlagen?«
    »Das erwarte ich noch diese Stunde. Die halten eine Konferenz, um …«
    »Gus, ich bin gegenwärtig im White House, beim Präsidenten. Ich möchte, daß Sie ihm sagen, was Sie denken«, befahl Alexandre, jetzt mit dem Ton eines Obersten der Army.
    »Was – wie haben Sie – Alex, noch ist's nicht sicher.«
    »Entweder sagen Sie's, oder ich werde es tun. Besser Sie.«
    »Mr. President?« Es war Ellen Sumter an der Seitentür. »Ich habe einen General Pickett für Sie am Telefon. Er sagt, es sei äußerst dringend.«
    »Bitten Sie ihn, sich bereitzuhalten.«
    »Gus, reden Sie mit uns!«
    »Sir, Mr. President, dies scheint etwas anderes, als ein Naturereignis zu sein. Es sieht stark nach einem willkürlichen Akt aus.«
    »Biologische Kriegsführung?« fragte Ryan.
    »Ja, Mr.

Weitere Kostenlose Bücher