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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Tasche im Wagen.
    Drei Satelliten-Überflüge vergingen, bis das NRO zu einer Einschätzung der Lage bereit war. Alle sechs der UIR-Panzerdivisionen, die an den Kriegsspielen teilgenommen hatten, waren jetzt unter Aufrechterhaltung voller Einsatzbereitschaft weggetreten. Sechs Divisionen – drei schwere Corps – auf einmal, das war ein bißchen zu stark.
    Die Daten wurden umgehend der saudischen und kuwaitischen Regierung übermittelt. In der Zwischenzeit rief das Pentagon das White House an.
    »Ja, Mr. Secretary«, sagte Ryan.
    »Das SNIE zur UIR ist noch nicht fertig, aber wir haben einige beunruhigende Informationen. Ich lasse sie von Admiral Jackson vortragen.«
    Der Präsident hörte zu und kam ohne viel Analyse aus, obwohl er wünschte, die Special National Intelligence Estimates würden ihm als Anhalt für die politischen Absichten der UIR bereits vorliegen. »Empfehlungen?« fragte er, als Robby abgeschlossen hatte.
    »Ich halte es für einen guten Zeitpunkt, die Boote aus Diego in Marsch zu setzen. Es schadet nie, sie üben zu lassen. Wir können sie bis auf zwei Tagesfahrten unbemerkt an den Golf heranrücken lassen. Dann empfehle ich Warn-Order ans XVIII. Luftlandecorps. Das sind die 82. die 101. und die 24. Motorisierte.«
    »Läßt das aufhorchen?« fragte Jack.
    »Nein, Sir. Das wird wie ein Übungsalarm behandelt. Machen wir ständig. Regt bloß die Stabsoffiziere zum Denken an.«
    »Tun Sie's. Leise.«
    »Der Zeitpunkt wäre gut, ein gemeinsames Übungsmanöver mit befreundeten Staaten in der Region durchzuführen«, schlug J-3 vor.
    »Ich kümmer' mich drum. Sonst noch was?«
    »Nein, Mr. President«, antwortete Bretano. »Wir halten Sie auf dem laufenden.«
    Bis Mittag wurden über dreißig Faxe bei CDC Atlanta gezählt, aus zehn verschiedenen Staaten. Sie wurden an Fort Detrick, Maryland, Sitz des United States Army Medical Research Institute for Infectious Diseases – USAMRIID – weitergeleitet, dem militärischen Gegenstück zu Centers for Disease Control and Prevention in Atlanta. Ein Treffen des leitenden Stabs wurde im Anschluß ans Mittagessen angesetzt, während Offiziere und Zivile versuchten, ihre Daten zu ordnen. Weitere Stabsoffiziere aus Walter Reed stiegen in ihre Dienstwagen für die Fahrt über die I-10 in Richtung Frederick, Maryland.
    »Dr. Ryan?«
    »Ja?« Cathy sah auf.
    »Das Treffen in Dr. James' Büro ist vorgezogen worden«, sagte ihre Sekretärin. »Die wollen Sie jetzt drüben haben.«
    »Dann, schätze ich, sollte ich gleich los.« Sie stand auf und ging zur Tür. Roy Altman stand dort.
    »Irgendwas, das ich wissen sollte?« fragte SURGEONS leitender Agent.
    »Etwas ist im Busch. Was, weiß ich noch nicht.«
    »Wo ist das Dekanat?« Er war nie dort gewesen. Alle Konferenzen, an denen sie in letzter Zeit teilgenommen hatte, hatten im Maumenee-Gebäude stattgefunden.
    »Dort entlang«, zeigte sie. »Auf der anderen Seite von Monument Street im Verwaltungsgebäude.«
    »SURGEON unterwegs, nach Norden zu Monument.« Die Agenten erschienen aus dem Nichts, so wirkte es. Ohne den kürzlichen Vorfall hätte es sie belustigt. »Wenn's Ihnen nichts ausmacht, werde ich im Raum stehen. Ich bleib' aus dem Weg«, sicherte ihr Altman zu.
    Cathy nickte. Da mußte man sich fügen. Wegen der vielen, hohen Fenster würde er das Dekanat hassen, da war sie sich sicher. Es war ein Zehn-Minuten-Spaziergang dorthin, fast ganz per Tunnel. Beim Reingehen sah sie viele Freunde, Abteilungschefs oder Stellvertretende wie sie. Pierre Alexandre stürmte mit grimmigem Ausdruck herein, Akten unterm Arm, rempelte sie fast an. Ein Agent verhinderte das.
    »Bin froh, daß Sie hier sind, Cathy«, sagte er im Vorbeigehen. »Treten Sie ein.«
    Ein Blick in den Konferenzraum brachte Altman dazu, die Rollos selbst herabzuziehen. Die Fenster gingen auf eine Reihe anonymer Backsteinhäuser hinaus. Die Ärzte sahen nichts, denn sie wußten, wer er war.
    Es gab keine Einleitung: »Wir haben in ROSS fünf Ebola-Fälle. Sie kamen heute herein.«
    Köpfe wurden ruckartig gedreht. Cathy mußte blinzeln.
    »Studenten irgendwoher?« fragte der Direktor der Chirurgie.
    »Zaire?«
    »Ein Autohändler mit seiner Frau, ein Bootsverkäufer aus Annapolis, drei weitere. In Beantwortung Ihrer Frage, nein. Überhaupt keine internationale Reisen. Vier der Fälle sind voll symptomatisch. Die Frau des Autohändlers hat Antikörper, aber noch keine Symptome. Das wären die guten Nachrichten. Unser Fall war nicht der erste. CDC

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