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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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las gerade. Er hatte ein Arbeitszimmer neben dem Schlafzimmer, das er wegen der vertrauten Umgebung dem Büro vorzog. Es gefiel ihm aber nicht, dort gestört zu werden, deshalb war die Leibwache über seine Reaktion auf diesen Anruf einigermaßen erstaunt. Zwanzig Minuten später ließen sie den Besucher ein – allein.
    »Hat es begonnen?«
    »Es hat begonnen.« Badrayn reichte ihm den Ausdruck von CDC.
    »Wir werden morgen mehr wissen.«
    »Sie haben gut gedient«, sagte ihm Daryaei und ließ ihn gehen. Als die Tür wieder zu war, griff er zum Telefon.
    Alahad wußte nur, daß der Anruf von Übersee kam. Er vermutete London, würde nie nachfragen. Die Anfrage war, von der Tageszeit abgesehen, absolut üblich. In England war es Abend, die Geschäftszeit vorbei.
    Die Art des Teppichs und der Preis waren die Schlüssel und sagten ihm, was er wissen mußte, in einer vor langem auswendig gelernten und nie aufgeschriebenen Chiffre. In seinem Unwissen konnte er wenig verraten. Dieser Teil des Handwerkszeugs leuchtete ihm völlig ein. Er hängte das ›Gleich wieder da‹-Schild in sein Fenster, verließ das Geschäft, schloß ab und ging zwei Blocks weiter zu einer Telefonzelle. Dort rief er an, um einen letzten Befehl an Aref Raman weiterzugeben.
    *
    Die Besprechungen waren mittlerweile in den Cabinet-Raum gelangt, wo die Minister fast gleichzeitig ankamen, und ihre Ankunft konnte nicht geheim bleiben. Zu viele Dienstwagen, zu viele Leibwachen, zu viele Gesichter, die den Reportern bekannt waren.
    Pat Martin kam für Justiz. Bretano war SecDef, mit Admiral Jackson hinter ihm. (Jeder brachte irgendeine Art Stellvertreter, vor allem zum Mitschreiben.) Winston war SecTreas und zu Fuß von gegenüber hergekommen. Handel und Inneres waren Überbleibsel von der Durling-Präsidentschaft, eigentlich noch von Bob Fowler eingesetzt. Von den übrigen waren die meisten im Stellvertreter-Rang. Aber keiner von ihnen kannte sich jetzt noch aus. Ed Foley kam, vom Präsidenten trotz des Wegfalls vom CIA als Kabinettsrang hergerufen. Anwesend waren auch Arnie van Damm, Ben Goodley, Direktor Murray, die First Lady, drei Army-Offiziere und Dr. Alexandre.
    »Meine Damen und Herren, vielen Dank fürs Herkommen«, sagte der Präsident. »Die Zeit für eine Präambel fehlt uns. Wir haben einen nationalen Notfall. Die Entscheidungen, die hier heute getroffen werden, haben erhebliche Auswirkungen auf unser Land. Bei uns ist Major General John Pickett. Er ist Arzt und Wissenschaftler, und ich erteile ihm jetzt das Wort. General, berichten Sie.«
    »Danke, Mr. President. Meine Damen und Herren, ich kommandiere Fort Detrick. Früher am heutigen Tag begannen wir, sehr beunruhigende Berichte zu erhalten …«
    Ryan blendete diesen Teil aus. Er hatte es schon zweimal gehört. Statt dessen las er die Akte, die ihm Pickett gereicht hatte. Mit der üblichen rotweiß gestreiften Borte, und der Kleber auf der Vorderseite hieß STRENG GEHEIM – HEIMSUCHUNG, ein passender Name für diese Sonderzugangssache, fand Swordsman. Er öffnete den Ordner, begann, OPPLAN CURTAIN CALL zu lesen. Jack sah, es gab vier Varianten, und blätterte zu Option vier. Sie hieß SOLITARY, und auch der Name paßte. Die Lektüre der Zusammenfassung für die Exekutive ließ ihn frösteln, und Jack drehte sich zu George, dort an der Wand, mit dem Wunsch zu fragen: Was zum Teufel mache ich jetzt? Aber George hätte nicht verstanden.
    Was hätte der schon von Linienmaschinen, Viren und Kernwaffen gewußt?
    »Wie schlimm ist es jetzt?« fragte der Gesundheitsminister.
    »Über zweihundert Fälle wurden bis vor fünfzehn Minuten den CDC berichtet. Ich betone, diese sind alle innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden aufgetreten«, sagte General Pickett dem Minister.
    »Wer war es?« fragte Landwirtschaft.
    »Die Frage wird später behandelt«, sagte der Präsident, »was wir jetzt entscheiden müssen, ist, wie diese Epidemie am besten einzugrenzen ist.«
    »Ich kann einfach nicht glauben, das eine Behandlung nicht …«
    »Glauben Sie's«, sagte Cathy Ryan. »Wissen Sie, wie viele virale Krankheiten wir behandeln können?«
    »Nun, nein«, gab der Minister für Städtebau zu.
    »Keine.« Es verwunderte sie ständig, wie unwissend manche Leute in medizinischen Belangen sein konnten.
    »Daher ist Eindämmung unsere einzige Option«, erklärte Pickett.
    »Wie grenzt man ein ganzes Land ein?« Es war Cliff Rutledge, der Scott Adler vertrat.
    »Vor dem Problem stehen wir«, sagte

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