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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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»Weckt mich auf, wenn ich gebraucht werde.«
    Werden wir nicht, sagte keiner.
    »Gut«, sagte Captain Kemper, als er die CRITIC-Nachricht von CINCLANT las. »Das erleichtert die Sache erheblich.« Entfernung zum indischen Verband war jetzt 320 Kilometer: Dampfzeit rund acht Stunden. Der archaische Ausdruck wurde noch immer verwendet, obwohl sämtliche Kampfschiffe von Düsenturbinen angetrieben wurden. Er nahm den Hörer und kippte den Schalter, um über die 1-MC-Lautsprechanlage zu reden. »Alle herhören. Hier spricht der Kapitän. Schiffsverband COMEDY ist jetzt unter DEFCON Eins. Das bedeutet, wenn jemand zu nahe kommt, schießen wir. Die Mission ist Auslieferung des Panzergeräts in Saudi-Arabien. Unser Land fliegt die Soldaten ein, die sie fahren werden, in Erwartung eines Angriffs auf unsere Alliierten in der Region durch die neue Vereinigte Islamische Republik. In sechzehn Stunden schließen wir mit einem Oberflächen-Kampfverband auf, der vom Mittelmeer aus eine Expreßfahrt hierher macht. Dann fahren wir in den Persischen Golf ein und führen unsere Lieferung aus. Der Verband erhält einen Schirm freundlicher Flieger, und zwar Air-Force-F-16C-Jäger, aber es ist zu erwarten, daß der UIR – unserem alten Freund Iran – unsere Ankunft nicht gefallen wird. Anzio läuft in den Krieg, Leute. Das wär's im Moment.« Er kippte den Schalter zurück. »Okay, fangen wir mit den Simulationen an. Ich will alles sehen, das die Hundesöhne gegen uns versuchen könnten. Binnen zwei Stunden erhalten wir ein nachrichtendienstliches Update. Bis dahin wissen wir, was wir gegen Flieger- und Raketenangriffe unternehmen können.«
    »Was ist mit den Indern?« fragte Weps.
    »Die behalten wir auch im Auge.« Auf der taktischen Hauptanzeige sah man eine P-3C Orion, die COMEDY zur Ablösung der Vorwache passierte. Der indische Kampfverband überquerte ostwärts wieder einmal das eigene Kielwasser.
    Ein KH-11-Satellit glitt gerade, Nordwest nach Südost, über den Persischen Golf hinweg. Seine Kameras, die schon die drei Panzerkorps der Armee Gottes beäugt hatten, fotografierten nun die gesamte iranische Küste auf der Suche nach Abschußrampen für Silkworm-Raketen chinesischer Fertigung. Die Daten liefen zum Kommunikationsvogel über dem Indischen Ozean, dann Richtung Washington, wo Techniker, immer noch in chemisch imprägnierten Masken, die Fotos auf flugzeugförmige Silhouetten der Boden-Boden-Raketen absuchten. Die festen Abschußbasen waren wohlbekannt, aber die Waffen ließen sich auch von größeren Lastern abfeuern, und es gab viele Küstenstraßen zu prüfen.
    *
    Die erste Vierergruppe Linienmaschinen landeten ohne Zwischenfall bei Dhahran. Eine Willkommenszeremonie gab es nicht. Es war heiß: Der Frühling hatte die Region nach dem überraschend kalten und nassen Winter früh erreicht, das hieß Mittagstemperaturen nahe 38 Grad, wobei nachts das Quecksilber auf rund fünf Grad fiel. So nah an der Küste war es auch schwül.
    Brigadegeneral Marion Diggs stieg aus einem der Verkehrsflieger als erster heraus. Er würde die Bodenoperationen dieses Feldzuges kommandieren. Die Virusepidemie hatte auch MacDill AFB in Florida lahmgelegt, die Heimat von GENICOM. Die Einweisungsdokumente, die er bisher kannte, gaben als Kommandeur des 366. Air Combat Wing einen weiteren Einsterner an, noch kürzer im Dienst als er. Es war viel Zeit vergangen, dachte Diggs, seitdem eine so wichtige Operation einem Offizier seines Grades anvertraut worden war.
    Er wurde von einem Drei-Sterne-General der Saudis begrüßt. Beide bestiegen den Wagen für die Fahrt zur Kommandozentrale, wo sie ein nachrichtendienstliches Update erwartete. Hinter Diggs folgte die Stabsgruppe des 11. ACR, in den anderen drei Maschinen eine Sicherheitsgruppe und der Großteil der zweiten Schwadron von Blackhorse.
    Wartende Busse brachten sie zur POMCUS-Basis. Zwei Stunden später rollte die Zweite der Blackhorse ins Freie.
    »Wie meinen Sie das?« fragte Daryaei.
    »Anscheinend ist eine größere Truppenbewegung im Gange«, sagte ihm sein Geheimdienstchef. »Radarstellungen im Westen des Irak haben Linienmaschinen entdeckt, die aus dem Luftraum Israels in den der Saudis wechseln. Wir sehen auch eskortierende und patrouillierende Jäger.«
    »Was noch?«
    »Gegenwärtig nichts, doch scheint es gut möglich, daß die Amerikaner eine weitere Einheit ins Königreich verlegen. Ich bin mir nicht sicher, welche – sicherlich aber keine sehr große. Ihre in Deutschland

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