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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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der herbeigesehnten Landung in Al Khardzh südlich Riads unter die Dusche. Der 366. Air Combat Wing, eine Flugdivision also, hatte um die Welt verteilt vier ›Startlöcher‹: Standorte in der Nähe voraussichtlicher Konfliktherde, mit Versorgungsgerät, Sprit und Munitionierungseinrichtungen unter kleinen Haushälter-Mannschaften, die im Ernstfall durch 366stes eigenes Personal, teils mit Charterflügen, verstärkt wurden. Dazu gehörten zusätzliche Mannschaften, damit theoretisch die Crews nach dem Flug von Mountain Home AFB in Idaho ihre Ruhezeit pflegen konnten, während Reserve-Crews die Maschinen in die Schlacht führten. Gründlich erschöpfte Flieger (und Fliegerinnen) brachten ihre Vögel zur Landung herein, rollten zu den Schutzhangars, stiegen aus und übergaben ihre Schützlinge dem Wartungspersonal. Zuallererst wurden Zusatztanks abmontiert und bei den Bombern durch Schachthalterungen für Waffen ersetzt, während die Crews sich zu langen Duschen und Einweisungen durch die Nachrichtendienstler begaben. Innerhalb eines Zeitraums von fünf Stunden wurde die gesamte Kampfstärke des 366. in Saudi-Arabien versammelt, abgesehen von einer F-16C, die wegen Avionik-Problemen nach Bentwater Royal Air Force Base in England ausgewichen war.
    »Bitte?« Die ältere Dame trug keine OP-Maske. Sissy Loomis reichte ihr eine – die neue Begrüßungsform in Amerika.
    »Guten Morgen, Mrs. Sloan. FBI«, sagte die Agentin und hielt die Dienstmarke hoch.
    »Ja?« Eingeschüchtert war sie nicht, aber überrascht.
    »Mrs. Sloan, wir führen eine Ermittlung durch und würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen. Es ist nur zur Aufklärung. Würden Sie uns helfen?«
    »Denke schon.« Mrs. Sloan war über sechzig, adrett gekleidet und sah freundlich genug aus, aber etwas erstaunt vom Ganzen.
    »Dürften wir reinkommen? Dies ist Agent Don Selig«, stellte sie ihren Begleiter vor. Auch diesmal war ihr freundliches Lächeln erfolgreich; Mrs Sloan setzte nicht mal die Maske auf.
    »Sicher.« Die Hausherrin gab die Tür frei.
    Ein Blick reichte, um Sissy Loomis klarzumachen, daß etwas nicht ganz stimmte. Erstens lag kein persischer Teppich im Wohnzimmer – nach ihrer Erfahrung kauften die Leute nicht nur einen der Dinger.
    Dann war die Wohnung einfach zu ordentlich.
    »Entschuldigung, ist Ihr Gatte zu Hause?« Die Wirkung war unmittelbar und schmerzlich.
    »Mein Gatte ist vorigen September verschieden«, sagte Mrs. Sloan.
    »Oh, das tut mir aber leid, Mrs. Sloan. Das wußten wir nicht.« Und damit wurde aus einer Routineüberprüfung etwas völlig anderes.
    »Er war älter als ich. Joe war achtundsiebzig«, sagte sie.
    »Sagt Ihnen der Name Alahad irgendwas, Mrs. Sloan?« fragte Loomis, als sie sich setzten.
    »Nein. Sollte es?«
    »Er handelt mit persischen und orientalischen Teppichen.«
    »Oh nein, so was haben wir nicht. Ich bin doch gegen Wolle allergisch.«
    *
    »Jack?« Ryan riß die Augen auf. Die Uhr zeigte auf kurz nach acht am Morgen.
    »Was zum Henker? Warum hat niemand …«
    »Du hast sogar den Wecker verschlafen«, sagte Cathy. »Andrea sagte, Arnie sagte, ich soll dich bis etwa jetzt schlafen lassen. Schätze, ich brauchte das auch«, fügte SURGEON hinzu; zehn Stunden hatte sie durchgeschlafen. »Dave hat mir einen freien Tag verordnet«, sagte sie noch.
    Jack rappelte sich auf und ging ins Bad. Als er zurückkam, reichte ihm Cathy die Einweisungsunterlagen. Der Verstand sagte ihm, daß man ihn geweckt hätte, wenn irgendwas Ernstes geschehen wäre – ein Telefon schaffte das immer. Die Papiere zeigten, daß alles relativ stabil war. Zehn Minuten danach war er angezogen. Er nahm sich Zeit, den Kindern hallo zu sagen, und küßte seine Frau. Dann machte er sich auf den Weg.
    »SWORDSMAN in Bewegung«, sagte Andrea in ihr Mikrofon. »Lageraum?« fragte sie POTUS.
    »Yeah. Wer hat das ent…«
    »Mr. President, es war der Stabschef; aber der hatte recht, Sir.«
    Ryan sah sie an. »Dann bin ich wohl überstimmt.«
    Die Nationale Sicherheitsmannschaft hatte die ganze Nacht an seiner Statt durchgemacht. An seinem Sitz stand Kaffee bereit. Die hatten davon gelebt.
    »Okay, was geschieht da drüben.«
    »COMEDY ist jetzt 130 Meilen an den Indern vorbei – nicht zu glauben: Die haben die Patrouille hinter uns wieder aufgenommen«, sagte Admiral Jackson seinem Oberbefehlshaber.
    »Spielen auf beiden Seiten der Straße«, folgerte Ben Goodley.
    »Beste Art, sich überfahren zu lassen«, warf Arnie

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