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Befehl von oben

Befehl von oben

Titel: Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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befahl den Aufklärungsschild nach vorn, um die Phase des Nachjagens vorzubereiten, dann rief er Diggs um Instruktionen an, was er mit den Gefangenen machen sollte. Ehe das jemand beantworten konnte, kam aus Riad ein Hubschrauber mit einem Fernsehteam an.
    Noch bevor die Bilder publik wurden, verbreiteten sich die Gerüchte, wie immer in Ländern ohne freie Presse. Ein Telefonanruf erreichte einen russischen Botschaftsangehörigen kurz vor sieben zu Hause. Er war binnen Minuten im Wagen und auf dem Weg durch ruhige Straßen zum Rendezvous mit einem Mann, der endlich, dachte er, die Linie übertrat und ein Agent des RVS werden wollte.
    Der Russe opferte zehn Extra-Minuten, um seinen Rücken frei zu wissen, aber wer ihn heute verfolgen wollte, müßte unsichtbar sein, und er schätzte, daß der Ajatollah eine Menge Sicherheitsleute hatte reinrufen lassen.
    »Ja?« sagte er, als er den Mann traf. Es blieb keine Zeit für Höflichkeiten.
    »Sie haben recht. Unsere Armee wurde … besiegt, gestern nacht. Sie riefen mich um drei für eine Analyse amerikanischer Absichten rein, und ich hörte alles. Wir können nicht mal mit unseren Einheiten sprechen. Das Außenministerium ist in Panik.«
    »Recht so«, dachte der Diplomat. Laut sagte er: »Ich sollte vielleicht erwähnen, daß der turkmenische Premier …«
    »Wissen wir. Er rief in der Nacht Daryaei an, um zu fragen, ob die Seuchengeschichte wahr sei.«
    »Und was sagte Ihr Führer?«
    »Er nannte es ein Giaur-Lüge – was glauben Sie?« Der Beamte hielt inne. »Er war nicht ganz überzeugend. Was auch immer Sie dem Mann gesagt haben, er ist neutralisiert. Indien hat uns verraten – das hörte ich auch. China weiß es noch nicht.«
    »Wenn Sie erwarten, die würden Ihnen beistehen, haben Sie Ihre Glaubensgesetze zum Alkohol verletzt. Natürlich steht meine Regierung ebenfalls auf seilen Amerikas. Sie stehen alleine da«, sagte ihm der Russe. »Ich brauche etwas Information.«
    »Welche Information?«
    »Die Lage der Bakterienfabrik. Ich brauche sie heute.«
    »Die Versuchsfarm nördlich des Flughafens.«
    So leicht? fragte sich der Russe. »Wie können Sie sicher sein?«
    »Gerätschaften, die von den Deutschen und Franzosen gekauft wurden. Wenn Sie Bestätigung brauchen, dürfte das einfach sein. Wie viele Farms haben uniformierte Wachen?« fragte der Beamte hilflos.
    Der Russe nickte. »Ich werde dafür sorgen. Es gibt andere Probleme. Ihr Land wird bald voll – damit meine ich ganz – im Krieg mit Amerika sein. Mein Land kann behilflich sein, wenn es darum geht, eine Vereinbarung irgendeiner Art zu treffen. Wenn Sie das richtige Wort ins richtige Ohr flüstern, steht unser Botschafter zu Ihrer Verfügung, und dann werden Sie der Welt einen Dienst geleistet haben.«
    »Das ist nicht schwer. Bis Mittag werden wir dabeisein, nach einem Ausweg zu suchen.«
    »Es gibt keinen Ausweg für Ihre Regierung. Keinen«, betonte der RVS-Offizier.

63
    Die Ryan-Doktrin
    Der Tag fand das 11. ACR wieder als Sieger auf einem Schlachtfeld, nach abschließender Zerstörung einer weiteren Division des II. Korps der UIR. Die andere Division stand nun vor der 2. Saudi-Brigade, die bei Sonnenaufgang angriff, während die amerikanische Einheit wieder tankte und Munition faßte in Vorbereitung des Angriffs auf das III. Korps, das noch immer keine richtige Feindberührung gehabt hatte.
    Aber das änderte sich. Die zwei Divisionen hatten jetzt die ungeteilte Aufmerksamkeit der taktischen Flieger über dem Schauplatz. Erst kam die Luftabwehr dran. Jedes eingeschaltete Radar wurde zum Ziel einer HARM-Raketen-bestückten F-16, und nach zwei Stunden war der Himmel amerikanischen und saudischen Piloten freundlich gesonnen.
    UIR-Jäger versuchten, von ihren Flugfeldern herabzustechen, um dem belagerten Bodenverband zu Hilfe zu kommen, aber durch den Jäger-Radar-Vorhang weit im Norden der Einheit, die sie unterstützen sollten, kam keiner. Man verlor dabei fast 60 Jäger vergeblich. Also versuchte man, die Kuwait-Brigaden zu strafen, die am Vortag so frech den viel größeren und unermeßlich mächtigeren Nachbarn angegriffen hatten.
    Die kleine Luftwaffe war den Großteil des Tages auf sich gestellt; die Schlacht war nicht von strategischer Relevanz. Die Routen über die Sümpfe waren durchtrennt und würden es noch tagelang bleiben. Die Luftschlacht war mehr eine Schau beidseitiger Wut als irgendwas anderes, und hier gewannen ebenfalls die Kuwaiter, nicht spektakulär, aber mit drei

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