Befreie dich selbst
nur vom Verstand getragen wurde, wird sich eine Art Hölle für Sie manifestieren. Dies geschieht so lange, bis Sie Ihre Vorstellung aufgegeben haben. Ein Mensch, der glücklich ein selbstverwirklichtes Leben gelebt hat, wird bei Glauben an einen Himmel genau diesen für eine gewisse Zeit erleben. Unsere unbewussten Emotionen sind ein wichtiger Schlüssel für diese Reise. Auf der Manifestationsebene sind unsere Gedanken formgebender Faktor und unsere eigene göttliche schöpferische Kraft ist voll aktiv. Diese ist jedoch ungeschult – wenn ich mich im grobstofflichen Leben nicht darauf vorbereitet habe. Der Aufenthalt in dieser Manifestationsebene, in welcher der eigene Wille zur Realität wird, geht so lange vonstatten, bis meine Seele die emotionalen Themen aufgearbeitet, also Ängste, Zweifel und sonstige mitgenommene Themen losgelassen hat. Die Dauer des Aufenthaltes hängt direkt mit dem Bewusstseinszustand der Seele zusammen. Auf der als am unangenehmsten empfundenen Ebene halten sich diejenigen Seelen auf, die anderen mit Absicht Schaden zugefügt haben. Gleichsam in ihren eigenen Emotionen gefangen, erleben sie die Ängste und Aggressionen, die sie anderen zugefügt haben – so lange, bis als Gegenpol das Gefühl der Reue in ihnen entsteht. Dasselbe gilt in Bezug auf zu Lebzeiten vorhandene Süchte, welche sich in der Seele immer und immer wieder manifestieren, so lange, bis sie sich davon lösen kann. Es kann sich hierbei auch um Anhaftungen an materielle Güter handeln. Wir sehen aber schon, dass jede Form von falscher Bindung zwangsläufig zu einem Reinigungsprozess im Jenseits, auf feinstofflicher Ebene führt. In meiner Kommunikation mit Gott wurde ich einmal auf diese erste feinstoffliche Ebene, einen Ort der Reinigung, geführt. Wie schon gesagt, diese Orte unterscheiden sich je nach Glaubensrichtung und den Vorstellungen, die die Verstorbenen haben. Ich möchte Ihnen diese Bilder nicht vorenthalten:
Als ich eine dieser niederen Ebenen betrat, war ich sehr überrascht, dass es sich um eine kleine Hafenstadt mit im eng lischen Baustil gehaltenen Gebäuden handelte. Ein Engel wies mich an, meinen Freund zu suchen, der sich hier aufhalten sollte. Ich folgte den konkreten Anweisungen und ging zu einer Kirche, wo ich schon von zwei Helfern erwartet wurde – Pries tern, die mir den Weg durch eine große Tür in den hinteren Be reich der Kirche wiesen. Als ich den dahinterliegenden Raum betrat, war ich tief bewegt. Ich sah eine Lagerhalle, voll gefüllt mit allem, was wir aus dem realen Leben kennen. Kleidung, Nahrungsmittel, Spielsachen, Luxusartikel und vieles mehr türmten sich meterhoch in den Regalen. In den unzähligen Gängen befanden sich Seelen, die menschliche Form angenom men hatten. Mit verzerrten Gesichtern versuchten sie gierig, sich einzukleiden und so viel wie möglich zusammenzuraffen. Ebenfalls anwesend waren Priester, die zwar bei der Konsum- Orgie nicht direkt mitmachten, aber trotzdem Teil des ganzen Schauspiels waren und scheinbar gleichgültig alles beobach teten. Hier sollte ich also meinen Freund finden. Als ich bei einem Mann vorbeikam, der vor einem riesigen Regal voller Kleidung und Schuhe eines namhaften Herstellers saß, griff ich nach einem Kleidungsstück, voller Verwunderung ob des hier Geschehenden. Schnell fasste der Mann meinen Arm und sagte nur, ich könne es nicht einfach so nehmen, denn „alles kostet ja etwas“, und ich müsse dafür auch etwas tun. Selbst der Glaube, dass alles etwas „kostet“, hatte sich hier manifestiert. Ich ging also weiter und fand schließlich meinen Freund, der mich gleich wissen ließ, dass er hier bleiben wolle, da dieser Ort ja alles böte und es sowieso keinen Ausweg aus diesen Hallen gebe. Ich nutzte die Gelegenheit, um zumindest einige Seelen, die offensichtlich lang genug in ihren eigenen Vorstellungen ge fangen waren, durch eine symbolische Geste von etwas Neuem zu überzeugen. Ich riss die Kleidung, die ich trug, von mir, warf sie auf den Boden und schrie laut in die Menge, dass nur eines zählen würde, ihre Hingabe an Gott, und nicht die Hingabe an die Dinge, dass sie lernen müssten loszulassen. Einige der Anwesenden begriffen und verließen den Raum durch eine sich öffnende Tür, die die anderen nicht wahrnehmen konnten. Sie waren offensichtlich bereit, ihre Anhaftungen loszulassen und auf die nächste Ebene zu wechseln.
Sie, lieber Leser, erkennen vielleicht schon, warum es wichtig ist, falsche Bindungen
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