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Begegnung im Schatten

Begegnung im Schatten

Titel: Begegnung im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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bezahlt?“
    „Aber ja. Und die Frau Lorenz hat mir Wochen später eine Kiste mit drei Flaschen Wein geschickt. Das fand ich anständig. Trotzdem ich lieber Bier trinke.“ Und er demonstrierte dieses.
    „Na bitte!“, und sie wendete sich wieder ihrer Schlachtplatte zu.
    Erich Lange nahm sorgfältig sein Papier wieder auf und verwahrte es in der Brieftasche.
    Tags darauf bemühte sich Sandra Georgius um ein Telefongespräch mit Professor Kalisch. Als sie ihn endlich erreichte und ihm mitteilte, dass sie womöglich eine Spur habe und Fritz Hegemeister durchaus im Stande sei, zwei drei Tage ihre Aufgabe zu übernehmen, stimmte er sofort einer Freistellung für einige Tage zu. – Sie kannte Domhausen nicht und hatte auch nicht die Absicht, es auf dieser Reise kennen zu lernen. Eine große Stadt mit einer beachtlichen Historie und einem grandiosen gotischen Dom als Namensgeber. Nun, diesen konnte man nicht übersehen. Man kommt aus dem Bahnhof und steht überwältigt davor. Aber lange hielt sich Sandra Georgius dort nicht auf. Sie erstand einen Stadtplan, suchte aus dem Telefonbuch die Adresse, glaubte, es gut zu Fuß zu schaffen, nahm dann aber doch ein Taxi und stand nach einer halben Stunde im Foyer des Gebäudes, in dem der „Stadtanzeiger“ seine Redaktionsräume hatte.
    In der Informationsloge saß ein aufgedonnertes junges Ding. Sandra Georgius trat grüßend heran.
    „Was kann ich für Sie tun?“, fragte das Mädchen leicht gelangweilt.
    „Ich habe ein etwas merkwürdiges Anliegen. Ich suche einen Ihrer Mitarbeiter, dessen Namen mit Mar… anfängt und mit…tsch endet. Dazwischen sind mindestens drei Buchstaben.“
    Die junge Frau riss die Augen auf. Die falschen Wimpern klafften. Sandra Georgius hätte nicht zu sagen vermocht, warum sie in dieser Sekunde an ihren prächtigen Insekten fressenden Sonnentau dachte. „So einen haben wir nicht“, sagte die in der Loge mit rauer Stimme.
    „Können Sie nicht einmal nachsehen?“
    „Wo soll ich da nachsehn?“
    „Zum Beispiel in Ihrem Telefonverzeichnis?“
    Sie bequemte sich, hielt das Papier so, dass Sandra mit einsehen konnte und fuhr mit blau lackierten Fingerschäufelchen die Namen entlang. Beim M -verhielt sie. „Sag’ ich doch“, trumpfte sie dann. „Sowas ham wir nich.“
    „Was gibt es?“, fragte eine ältere Dame, die den Raum von der anderen Seite betreten hatte.
    Sandra Georgius trug ihr Anliegen vor.
    „Ach, den Markowitsch meinen Sie. War ein sympathischer Kollege. Für den haben sogar wir existiert. Leider – vor etwa einem Dreivierteljahr hat er von heute auf morgen hier aufgehört.“
    „Seine neue Arbeitsstelle kennen Sie nicht?“
    „Leider. Er hat in der Pension Merz in der Herrmannstraße gewohnt. Vielleicht weiß man dort…“
    Gedankenvoll ließ sich Sandra Georgius in die Herrmannstraße fahren. ,Vor einem Dreivierteljahr, dachte sie… Vor einem Dreivierteljahr ist der Alien verschwunden. Ein Zufall?’
    Und plötzlich verlief alles Weitere unkompliziert:
    In der Pension Merz empfing Sandra Georgius ein etwas schmieriger Mann, dessen Betragen abweisend wurde, als er feststellte, dass die Besucherin kein Quartier, sondern eine Auskunft wollte.
    Markowitsch? Ja, der Journalist. Der wohne schon länger nicht mehr hier.
    „Hat er etwas hinterlassen? Eine Adresse?“
    Eine Sekunde zögerte der Mann mit der Antwort, ein Grund für Sandra, an seiner nächsten Auskunft zu zweifeln. Er sah sie nicht an als er „nein, hat er nicht“ sagte.
    Sandra Georgius zückte einen Zwanziger und schob ihn über den Tresen. „Vielleicht wie man ihn erreichen kann?“
    Nur einen Augenblick zögerte der Mann, dann ließ er den Schein verschwinden. „Nun ja. Anfangs kam noch Post. Er hat sie abgeholt.“
    „Da ist er irgendwo in der Nähe?“
    „Weiß ich nicht. Ich habe nur eine Handy…“
    „Ah…“
    Er schüttelte abweisend den Kopf.
    Ein nächster Schein wanderte.
    Der Mann nahm einen Zettel und kritzelte eine Nummer darauf, die er aus einem abgegriffenen Büchlein ablas. Er überreichte das Papier. „Aber nicht von mir!“, forderte er.
    „Wo werd’ ich denn!“ Mit einem Hochgefühl verließ Sandra die Pension Merz.
    Sandra Georgius versuchte, ihre Erwartungen in Grenzen zu halten. Sie sagte sich immer wieder, dass die Auffälligkeiten um den Mann nicht bedeuten mussten, in die Ereignisse involviert zu sein. Aber: Er hatte die Information, er war einer, der damit umzugehen verstand, er hat zum Zeitpunkt des Geschehens ohne

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