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Begegnung im Schatten

Begegnung im Schatten

Titel: Begegnung im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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ersichtlichen Grund seinen Arbeitsplatz aufgegeben. Wer schon tut so etwas in der heurigen Zeit, wenn er nicht, ja, wenn er nicht etwas Besseres, Lukrativeres findet?
    Van Haardens Liste schuf keinen Zusammenhang. Domhausen spielte darauf keine Rolle. Die nächsten Ansatzpunkte von der Geographie her ergaben sich für Fraunheim: ein emeritierter Professor und ein ehemaliger Institutsdirektor. Auf einen Zusammenhang ließ sich da weiß Gott nicht schließen.
    Wie aber an diesen Markowitsch herankommen, wie ihn aufspüren?
    Plötzlich kam Sandra Georgius eine Idee: Wozu hat man Freunde bei der Polizei! Noch war der Tag nicht fortgeschritten, den Rest galt es zu nutzen. Sie suchte sich einen einigermaßen ruhigen Platz auf einer Bank in einer kleinen Anlage und rief Constanze van Haarden an. Sie erreichte sie nicht sofort. Die Innendiensthabende rückte – aus Datenschutzgründen, wie sie spitz verlauten ließ, – die Mobilfunknummer nicht heraus, versprach jedoch, Sandras Bitte, dringend zurückzurufen, weiter zu leiten.
    In einer kleinen Gaststätte aß Sandra Georgius zu Mittag. Obwohl sie ein deftiges Hausmannsgericht gewählt hatte, wollte sich vor Ungeduld und innerer Spannung Genuss nicht einstellen.
    Dann endlich vibrierte das Telefon.
    „Hallo, Sandra, was gibt es denn Dringendes? Wir sind an einem Banküberfall!“
    „Hallo! Ich brauche dringend, hörst du, dringend, wohin von dieser Nummer aus insbesondere um den Zeitpunkt des Raubes herum telefoniert und von wo aus sie angerufen wurde. Notiere!“ Und sie gab die Telefonnummer des Markowitsch durch, ohne von der Kriminalistin eine Reaktion abzuwarten. „Hast du?“
    ja, das wird gehen; die Telekom registriert das. Ich dachte schon, du willst mich irgendwohin beordern. Hast du eine Spur?“
    „Leider keine heiße, aber immerhin. Wann hast du das?“
    „Begib dich keineswegs in eine Gefahr, hörst du? Sprich deine Aktivitäten mit mir vorher ab! Morgen Vormittag habe ich die Angaben.“
    „Hm – danke. Viel Glück beim Fangen deines Bankräubers.“
    Sandra Georgius schwankte zwischen Zurückfahren und Bleiben. Schließlich erschien ihr Letzteres rationeller. Sie mietete sich ein Zimmer und kam so doch noch zu einer etwas intensiveren Besichtigung des Domes und zu einigen Stunden erholsamen Bummelns in der sehenswerten Altstadt.
    Am Morgen, vor Unruhe zu zeitig, gab Sandra Georgius, da sie van Haarden noch nicht im Amt und zu Hause nicht mehr erreichte, dem Diensthabenden die Telefonnummer des Hotels durch.
    Sie saß beim Frühstück, als der Kellner ihr das Fax an den Tisch brachte.
    Schon nach dem ersten Blick darauf, blieb ihr der Bissen fast im Hals stecken. Zwischen nichtssagenden Einzelgesprächen stand da in mehreren Blöcken untereinander Frauenheim, Frauenheim und als Teilnehmer immer der Gleiche, jemand namens Hauser. Und, Sandra traute ihren Augen nicht, einmal stand da die Nummer des Mobiltelefons Stephan Ramlundts!
    Der Frau perlte Schweiß auf der Stirn; sie lehnte sich zurück, außer Stande, einen klaren Gedanken zu fassen. ,Fraunheim, ausgerechnet Fraunheim, meine Universitätsstadt!’
    ,Er ist mein Mann, dieser Markowitsch, es ist mein Mann…’, kreiste es in ihrem Kopf.
    ,Und Stephan, was für eine Rolle spielt Stephan in diesem Spiel?’ Plötzlich war da wieder die Tasche mit den Magneten, sein offensichtliches Lügen… ,Aber es kann ein Zufall sein. Er hat recherchiert, dieser Markpwitsch…’
    Doch dann überfiel sie eine freudige Genugtuung. ,Ich komme euch hinter eure Machenschaften! Und es scheint, Stephan, dass ich dir nicht Abbitte leisten muss, dass ich dich richtig eingeschätzt habe!’
    Sie griff nach ihrem Brötchen, biss herzhaft hinein als Auftakt zu einem ausgiebigen, beinahe vergnüglichen Frühstück.
    Der ICE brachte Sandra Georgius in zwei Stunden nach Fraunheim. Diese Zeit hatte sie auch gebraucht, um einigermaßen System in ihr Denken zu bringen. Nichts durfte überstürzt, und niemand durch Unachtsamkeit vorgewarnt werden. So gut die Indizien zueinander zu passen schienen, so gut konnte es blanker Zufall sein. Es galt, zu beweisen. Es wäre nicht das erste Mal, dass im Rechtsstaat die Gerechtigkeit auf der Strecke blieb.
    Zunächst verschaffte sie sich abermals ein Quartier. Dann telefonierte sie mit Kalisch, bat um Verständnis, falls sie ihre Abwesenheit verlängern müsse. Vom Fortschritt in ihrer Spurensuche berichtete sie nur vage.
    Den nächsten Schritt überlegte sie lange, entschloss sich aber

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