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Begegnung im Schatten

Begegnung im Schatten

Titel: Begegnung im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Teil
    „Eigentlich kann ich mich damit gar nicht befassen, obwohl wir den Fall offiziell noch nicht abgeschlossen oder ad acta gelegt haben.“ Constanze van Haarden gabelte einen Bissen von ihrer Quarktorte und trank einen Schluck Kaffee hinterher. „Kriminelle Konkurse und insbesondere Sozialbetrügereien nehmen derart überhand, dass wir paar Hanseln uns zerteilen könnten. Und da bau’n sie immer noch Stellen ab. Wenn ich etwas zu sagen hätte, ich würde mit denen, die sich auf Kosten der Allgemeinheit so offensichtlich bereichern, ganz anders umspringen! Wir zerdemokratisieren uns!“
    „Na, na,“, besänftigte Dr. Sandra Georgius lachend. „Rabiat kenne ich dich ja gar nicht.“
    „Sei’s drum!“ Van Haarden winkte ab, nun ihrerseits lächelnd. „Wir ändern eh nichts.“
    Die beiden Frauen saßen in dem Café, in dem sie sich gelegentlich halb dienstlich und auch manchmal zu einem privaten Plausch trafen.
    „Deshalb hat’s auch gedauert“, sprach die Kriminalistin weiter. „Diese hier habe ich heraussuchen lassen, irgendwie haben sie mit der Materie zu tun oder während ihres aktiven Berufslebens zu tun gehabt.“ Sie reichte Sandra Georgius einen Bogen Papier. „Dass es nicht ganz legal ist, weißt du. Auf den Zahn fühlen müsstest du, denen du so etwas zutraust.“
    „Ich!“
    „Du! Ich weiß, das ist schwierig, aber ich kann’s wirklich nicht.“
    „Ihr seid mir schon eine Polizei.“ Sandra Georgius seufzte ergeben.
    Van Haarden hob die Schultern. „Was macht eure Arbeit? Kommt ihr wenigstens voran?“
    „In den Bug des Shuttles sind eine Menge Kristalle eingebaut, von denen unsere Leute annehmen, dass es Bildspeicher sind und das gesamte Flugding ein riesiger Aufnahmeapparat. Etwas preisgegeben hat er aber noch nicht. Eine Technik eben, die uns ein paar Jahre voraus ist. Ich bin skeptisch, dass wir das jemals knacken können. Einiges von dem, was wir sonst gefunden haben, schließt Lücken in unserem Wissen über die Epoche. Insofern ist es schon interessant.“
    „Und – werdet ihr den einen untersuchen, den Kasten aufmachen?“
    „Ich weiß es nicht. Die Leitung schweigt sich aus. In absehbarer Zeit bestimmt nicht, obgleich Kalisch natürlich brennend wollte.“
    „Sag’ mal…“, Van Haagen begann zögerlich, „dass Kalisch selbst…? – ich meine, wenn er so scharf auf die Untersuchung des Außerirdischen ist?“
    Sandra Georgius blickte überrascht. „Ausgeschlossen. Ich traue ihm viel zu, das nicht!“
    „Okay, okay. Dann musst du einen suchen, der noch einen Schlag schärfer ist, als dein Kalisch. Und Geld muss er haben. Ich kann mir denken, dass solche Untersuchungen teuer werden können. Übrigens, ich könnte zwei Tickets für „Figaros Hochzeit“ in der Semperoper kriegen, am übernächsten Freitag. Hast du Lust?“
    „Und dein Lover?“
    „Lehrgang.“
    „Na, okay! Ich freu mich.“ – Dr. Sandra Georgius hatte auf ein Zimmer in dem Containerwohntrakt direkt neben der Shuttlehalle verzichtet, mit dem Wirt des „Lausitzer“ eine günstige Pauschale ausgemacht und ihr altes Zimmer behalten, für die Zeit, in der sie sich vor Ort aufhielt. Sie hatte von Kalisch den Auftrag, im Shuttle aufgefundene Stücke für eine Ausstellung vorzubereiten. Er hatte es ihr schulterzuckend, wie entschuldigend, mitgeteilt, es sei im Vorsitz der Kommission so festgelegt worden, wegen des Tourismus’. Zu diesem Zweck aber sollte die Halle um ein Segment erweitert werden; auch das hatte Sandra Georgius zu organisieren, wobei sie jedoch auf die verlässlichen Dienste Fritz Hegemeisters zurückgreifen konnte.
    Rechtschaffen hungrig und abgespannt suchte sie an einem der Abende die Gaststube des „Lausitzer“ auf und wunderte sich ein wenig, Fritz Hegemeister dort zu treffen, der mit einem Mann beim Bier saß.
    Fritz Hegemeister grüßte die Eintretende freudig von weitem, und Sandra Georgius fühlte sich genötigt zu fragen, ob sie sich zu den beiden Männern setzten könne, was geschmeichelt bejaht wurde.
    „Das ist Erich“, stellte Hegemeister vor. „Ein Kumpel. Wir haben uns länger nicht gesehen.“
    „Lange“, ergänzte der Kumpel das Bekanntmachen. Es schien nicht das erste Bier zu sein, das er vor sich hatte.
    „Und das ist die Doktersche, von der ich dir erzählt habe, Frau Georgius.“
    Sandra Georgius lächelte den Herrn Lange an. Um eine Konversation in Gang zu bringen, fragte sie nach dem Stand der Hallenerweiterung und Hegemeister versicherte, dass noch in

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