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Begegnung im Schatten

Begegnung im Schatten

Titel: Begegnung im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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erspähen. Die Pistole hielt sie im Anschlag. Während sie über die Terrasse rasch zu den Giebeln schritt und um die Ecke schaute, blieb Sandra vor dem Wesen stehen, das seine Augen auf die Frau gerichtet hielt, und betrachtete es stumm. Dann grüßte sie „Hallo, ich bin Sandra!“
    Noch eine kleine Weile schauten die Augen unverändert. Dann kam Leben in die kleine Gestalt. Sie stand behänd auf, watschelte zum Tisch und klappte ein dort liegendes Notebook auf. „Hallo, Sandra“, schrieb sie. „Dr. Sandra Georgius?“
    Sandra blieb stumm. In ihrem Hals würgte es. „Ja“, brachte sie dann gequält heraus. In ihrem Kopf drehte sich ein Kreisel.
    Constanze van Haarden trat hinzu. „Keiner weiter hier“, sagte sie. Die Pistole aber behielt sie in der Hand. Jetzt nahm sie sich die Zeit, um das Wesen eingehend und ein wenig unverblümt zu betrachten. „Was machen wir nun mit dem schwarzen Teufelchen?“, fragte sie mehr scherzhaft und ungeachtet abwehrender Handbewegungen Sandras.
    Das Teufelchen drückte eine Taste. Auf dem Bildschirm erschien ein lachender Mund.
    Constanze van Haarden riss die Augen auf, schnappte buchstäblich nach Luft. „Es kann, kann mich verstehen?“, stammelte sie dann.
    „Kann ich“, erschien neben der Grafik der Text. „Wer bist du? Ich bin Lissi.“
    „Du kennst meinen Namen?“, fragte Sandra. Und zu Constanze gewandt: „Sie hat mich mit Georgius angesprochen.“
    Constanze stieß hörbar die Luft aus. „Ich kann’s nicht fassen“, stöhnte sie. Doch dann wurde sie sachlich. „Du bist doch nicht allein, Lissi. Wo ist dein Begleiter?“ Und sie blickte sich misstrauisch um.
    „Ich kenne alle Namen, die in den Zeitungen standen“, antwortete sie auf Sandras Frage. Und zu Constanze: „Mein Begleiter Ste…“ Sie zögerte einen Augenblick und löschte die drei Buchstaben, „ist spazieren gegangen.“
    Plötzlich schien sich Lissis Stimmung zu verändern. „Was wollt ihr?“, fragte sie, ihr Blick richtete sich auf Constanze. „Bist du von der Polizei?“, fragte sie.
    Die Angesprochene antwortete wahrheitsgemäß. „Und wir würden gern mit deinem Begleiter sprechen. Er ist ein Dieb.“ „Constanze!“, rief Sandra entsetzt.
    „Das Mädchen ist so hell, meinst, es verträgt die Wahrheit nicht?“
    „Ich weiß sie“, sagte Lissi.
    Wieder blickten die beiden Frauen überrascht.
    „Du kennst die Wahrheit, weißt, dass dein Begleiter ein Dieb ist?“
    ja, in euren Augen.“
    „Und, hilfst du uns?“
    „Nein.“
    Sandra Georgius zog erstaunt die Augenbrauen empor.
    „Aber er ist ein Dieb, ein Gesetzesbrecher!“, rief Constanze.
    „Sag’, wessen Eigentum hat er eigentlich gestohlen?“, fragte Lissi an. „Wenn ich die Gesetze richtig verstehe, ist es meines.
    Ich müsste wohl die Erbin sein, oder?“
    ,Meine Güte’, dachte Constanze, ,eine einjährige Göre!’ „Er tut Unrecht“, sagte Constanze schwach.
    „Mir nicht. Mich hat er auch nicht gestohlen“, widersprach Lissi.
    „Er wollte dich vor uns verstecken!“
    ja, und ich werde es wohl noch sehr bedauern, dass ihm das nicht gelungen ist.“
    Constanze schwieg betroffen.
    Sandra Georgius nickte nachhaltig und sprach ebenfalls nicht.
    Da schrieb Lissi: „Er wird nicht wiederkommen, weil er Angst vor euch hat. Was wollt ihr tun? Du, Sandra, bist kein Polizist.“
    „Wir…“, Sandra brach ab.
    „Wir haben darüber noch nicht nachgedacht“, sagte Constanze.
    „Dann tut es!“ Lissi gab sich einen Impuls und rutschte ins Wasser, ungeachtet der Spritzer, die die beiden Frauen benetzten.
    Diese sahen eine Weile den eleganten Schwimmfiguren Lissis zu, die nicht die geringsten Anstalten machte, so bald das Wasser zu verlassen. Es schien, als habe sie die Anwesenheit der beiden Frauen vergessen.
    „Komm ins Haus!“, forderte Constanze van Haarden plötzlich. „Wir müssen etwas tun und uns entscheiden.“
    Lissi machte sich in der Küche zu schaffen und bereitete sich ein Essen. Um die Besucher kümmerte sie sich nicht.
    Diese durchsuchten das Anwesen und konnten sehr schnell unterscheiden, was dem Inventar und damit dem Apotheker Gneisel und dem Begleiter Lissis zuzuordnen war. Für den bevorstehenden Aufbruch legten sie Mitzunehmendes bereit.
    „Was hat der hier für eine Menge gefrosteter Vorräte“, rief Constanze van Haarden. Sie stand im Keller über die offene Tiefkühltruhe gebeugt und prüfte deren Inhalt – auch in Sicht auf eine kleine Mahlzeit für den eigenen Hunger. „Ist so ein

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