Behave - Stilsicher in sozialen Netzwerken
einer bestimmten Gruppe von Gleichaltrigen geht. Da kann das Bikini-Foto aus den Sommerferien oder das Video von der letzten illegalen Graffiti-Aktion erheblich Eindruck machen. Sie als Eltern stehen kopfschüttelnd daneben. Diskutieren Sie mit Ihrem Kind, worauf es verzichten sollte. Dazu gehören neben zweifelhaften Fotos und Videos auch Informationen über Freunde und Verwandte. Vor Netzbekanntschaften ohne Empfehlung durch Freunde sollten Sie Ihre Kinder grundsätzlich warnen und gegebenenfalls zu einem ersten analogen Treffen mitgehen.
b Tipp
Reden hilft nicht? Fordern Sie Ihr Kind auf, alle über sich eingestellten Informationen auszudrucken und in der Schule an das Schwarze Brett zu hängen. Veranschaulichen Sie ihm, was digitale Öffentlichkeit bedeutet.
6. Umgang lernen
Machen Sie Ihrem Kind klar, dass respektvoller Umgang auch im Netzwerk gefragt ist. Hier gilt wie auf dem Schulhof: Keine Schimpfworte, Beleidigungen und Verleumdungen. Auch vermeintlich lustige Kommentare auf Kosten anderer führen zu realen Problemen im analogen Leben. Das gilt für Mitschüler, aber auch für Lehrer, die zunehmend in Netzwerken diffamiert werden.
b Tipp
Als moderne Eltern sollten Sie zwischen Jugendjargon und tatsächlicher Beleidigung unterscheiden lernen. Fragen Sie Ihr Kind nach der neuen Bedeutung des Begriffs. Wortschöpfungen wie » hobbylos « oder » naturschlau « können Sie tolerieren, oder?
7. Grenzen setzen
Wie viel Zeit darf Ihr Kind in sozialen Netzwerken verbringen? Diese Frage ist nur individuell zu beantworten. Hat es viel für die Schule zu tun, braucht es auch Erholung. Neben Sport, Musik oder Treffen mit Freunden sollte es Raum für Ausflüge ins digitale Netzwerk geben – wo sonst kann Ihr Kind die notwendige Kompetenz stückweise erlernen? Allerdings nicht ohne Kontrolle, vereinbaren Sie eine Zeit, an die Eltern und Kind sich halten.
8. Mobbing stoppen
Ihr Kind wendet sich an Sie, weil es sich gemobbt oder bedroht fühlt? Reagieren Sie umgehend. Bei pöbelnden Klassenkameraden suchen Sie das Gespräch mit dem Klassenlehrer und den betroffenen Eltern. Oder melden Sie den oder die Täter dem Netzwerk. Je nach Schwere des Delikts können Sie auch Anzeige erstatten. Virtuelle Beleidigungen – und Nachstellungen von pädophilen Erwachsenen sowieso – werden als Straftat geahndet. Anders ist die Lage, wenn Ihr Kind aus Angst oder Scham schweigt, die Belästigungen erträgt oder darauf eingeht. Schildern Sie ihm Beispiele von Cyber-Mobbing und -Missbrauch und stellen Sie regelmäßig Fragen nach den digitalen Freunden.
9. Mitgliedschaft beenden
Ihr Kind hat von einem Netzwerk genug und möchte sich abmelden? Unterstützen Sie es bei dem meist komplizierten Vorgang oder der Formulierung des Kündigung-E-Mails. Prüfen Sie nach, ob das Profil tatsächlich gelöscht wird, entweder über das Profil von Freunden oder durch Nachfrage beim Anbieter.
b Tipp
Kommentare, die in einem Netzwerkforum oder auf Unternehmensseiten gemacht wurden, bleiben womöglich stehen, im Allgemeinen als Pseudonym.
10. Unterstützung holen
Einige Anbieter haben sich auf den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet spezialisiert. Prüfen Sie besonders Angebote, die den Internetzugang zeitlich regulieren. So können Sie zumindest sicherstellen, dass Ihr Kind nicht länger als erlaubt im sozialen Netzwerk unterwegs ist.
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Evolution statt Revolution – Das Netz vernetzt sich weiter
So viel ist klar – die Bedeutung der sozialen Netzwerke wird weiter zunehmen. Schon heute haben etwa elf Prozent der Weltbevölkerung einen Facebook-Account, und täglich melden sich neue Nutzer an. Sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen werden große Anteile ihrer Kommunikation auf digitale Plattformen verlegen. Das Phänomen von einst wird zukünftig Bestandteil des täglichen Lebens sein und nicht mehr als Revolution, sondern als Teil des menschlichen Evolutionsprozesses wahrgenommen werden.
Durch die Verbreitung der Smartphones sind soziale Netzwerke mobil geworden. Jeder kann immer und überall auf seine Accounts zugreifen. Es wird rund um die Uhr gepostet, gechattet und getweetet. Da viele Arbeitgeber das Surfen in den Netzwerken während der Arbeitszeit verbieten, wird aus der Fünf-Minuten-Zigarette die Social-Network-Pause. Achten Sie mal darauf, wie viele Ihrer Kollegen bereits die eine Abhängigkeit gegen die andere getauscht haben.
Als Gegenbewegung zum Massenmarkt von Facebook und Co. finden auch kleine,
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