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Behave - Stilsicher in sozialen Netzwerken

Behave - Stilsicher in sozialen Netzwerken

Titel: Behave - Stilsicher in sozialen Netzwerken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska von Malaisé
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geben Sie sich Mühe, finden Sie persönliche Worte, dichten Sie etwas, leiten Sie ein Video weiter. Sie sind das Geburtstagskind? Beantworten Sie Ihre Glückwünsche. »Danke, dass Ihr an mich gedacht habt« kann jeder schreiben – Sie können es besser.
    Um Antwort wird gebeten
    Sagen Sie auf Einladungen zu Veranstaltungen immer persönlich zu oder ab. Wahlweise per Kommentar, Nachricht oder Chat. Die Gastgeber werden angenehm überrascht sein. Das Häkchen bei » Nehme teil « oder » Nehme nicht teil « dürfen Sie trotzdem setzen. Vorsicht bei der Erstellung von Einladungen, sonst geht es Ihnen wie einem 16 -Jährigen aus Heusweiler: Er hatte seine Veranstaltung durch ein falsches Häkchen für alle Facebook-Nutzer sichtbar gemacht. Die Bilanz: 2000 ungebetene Gäste, 69 Festnahmen, drei verletzte Polizisten, Einsatzkosten von mehr als 100 000 Euro sowie Sachschäden in unbekannter Höhe.
    Wer dann mal weg ist
    Sie sind längere Zeit nicht online, weil Sie auf dem Jakobsweg Ihrer Erleuchtung entgegenwandern? Geben Sie Ihren engen Kontakten Bescheid, und zwar per persönlicher Nachricht und nicht für alle einsehbar. Oder wollen Sie bei Rückkehr erst einmal die Polizei rufen müssen, weil eingebrochen wurde? Sie haben generell genug von sozialen Netzwerken und möchten sich abmelden? Schleichen Sie sich nicht sang- und klanglos davon, verabschieden Sie sich bei Ihren Teilnehmern und begründen Sie Ihren Rückzug. Und nennen Sie Ihre Abmeldung nicht Selbstmord. Dieser von einigen Aussteigern geprägte Begriff zeugt von Unverständnis und Respektlosigkeit gegenüber den » Weiterlebenden « . Danke.
    Der letzte Wille
    Wann die eigene Zeit abläuft, weiß niemand. Sie wollen nicht über Ihren Tod nachdenken? Bauen Sie trotzdem vor. Hinterlegen Sie bei einer Person Ihres Vertrauens die Zugangsdaten zu Ihrem Profil und einige Anmerkungen darüber, was Sie im Himmel online über sich lesen wollen. Soll das Profil mit Ihrer Beerdigung geschlossen werden? Oder dürfen Ihre Familie und Ihre Freunde Ihren Auftritt als Erinnerungsplattform pflegen? Accounts, die nach dem Tod verwaisen, sind so traurig wie ein vergessenes Grab.

07
    International im Netz – Weltweit gut ankommen
    Deutsche sind pünktlich, Amerikaner oberflächlich und Chinesen fleißig? Über jedes Volk kursieren Klischees. Seien Sie ehrlich, auch Sie haben sich schon im Ausland über die unzuverlässigen Italiener oder die lauten Russen geärgert. Was sich nach banalen Stereotypen anhört, ist in Wahrheit eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Die Globalisierung zwingt Menschen verschiedener Herkunft, über alle Verschiedenheiten hinweg respektvoll miteinander umzugehen.
    Waren Sie jemals Mitglied einer Bürgerinitiative oder haben sich als Elternsprecher engagiert? Schon Teilnehmer aus dem eigenen Kulturkreis reagieren sehr unterschiedlich aufeinander. Sie erfahren mitunter leidvoll, wie langwierig Verständigungsprozesse sein können, weil Persönlichkeiten mit spezifischer Prägung aufeinandertreffen. Kommen andere Traditionen und Wertvorstellungen dazu, wird eine reibungsfreie Kommunikation zusätzlich erschwert. Missverständnisse sind programmiert.
    André Gide, französischer Schriftsteller, sagte: »Man entdeckt keinen neuen Erdteil, wenn man nicht den Mut hat, die alte Küste hinter sich zu lassen.« Nur scheinbar gibt es digital keine Landesgrenzen. Wer international netzwerkt, muss sich auf unbekanntes Terrain wagen. Wer dabei Erfolg haben möchte, sollte neben dem Charakter des Gegenübers auch dessen kulturellen Hintergrund kennen und tolerieren lernen. Egal, ob der Kontakt beruflich oder privat ist.
    Missverständnisse entstehen, wenn Sie sich nicht mit den sozialen Strukturen und Werten einer fremden Kultur befassen. Vermeiden Sie grundsätzlich, sich über fremde Religionen, Sitten und Gepflogenheiten vernehmlich zu wundern oder gar lustig zu machen. In fast allen Kulturkreisen sind solche Themen nicht diskutierbar.
    Sie und Ihre Kontakte bleiben online die, die sie auch im analogen Leben sind. Ein Beispiel: Während Italiener und Spanier in sozialen Netzwerken jedem Gratulanten zu ihrem Geburtstag mit einer herzlichen Antwort danken, hat sich bei den praktisch veranlagten Deutschen eine unpersönliche Mitteilung an alle eingebürgert. Der Südländer sieht auch digital das Klischee vom unterkühlten Deutschen bestätigt.
    Dazu kommt die unterschiedliche ästhetische Wahrnehmung von Formen, Farben, Geräuschen und Musik. Das

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