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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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wandte sich der Steuerung zu und legte die Hände auf die Greifer. Die Pressluft zischte und dann scharrten die großen Arme langsam über den Boden und nahmen exakt Deryns Haltung ein.
    »S …«, sagte der Perspikuitive Loris.
    Deryn schwang den linken Arm vor ihren Oberkörper. Dieser Buchstabe fiel dem eisernen Golem schwerer, weil er halb in der Erde lag, doch Alek schaffte es, den Ellbogen weit genug zu biegen.
    »H!«, verkündete Bovril und buchstabierte weiter, während Deryn fortfuhr: »A … R … P …«
    Beim fünften Buchstaben hatte der riesige Scheinwerfer der Leviathan sie gefunden, und zusammen wiederholten sie die Folge noch zweimal, ehe der letzte Micker Druck zischend aus den Riesenarmen in die Nacht entwichen war.
    Alek wandte sich von den Greifern ab. »Wie viel Zeit haben wir, Hans?«
    Bauer schirmte die Augen vor dem grellen Licht ab. » Zehn Minuten? «
    »Wir können immer noch verschwinden, Dylan.«
    »In zehn Minuten schaffen wir das nicht, und außerdem ist es nicht nötig, wegzulaufen.« Deryn legte Alek die Hand auf die Schulter. »Nachdem, was wir heute Nacht getan haben, kann ich dem Kapitän erzählen, wie du mich im Komitee eingeführt hast. Und dass ohne dich die Leviathan abgeschossen worden wäre.« Sie redete schnell. Wenn es sein müsste, würde sie bei ihm bleiben, mochte sie sich im Stillen noch so fest geschworen haben, ihn zurückzulassen.
    »Ich schätze, er wird mir einen Orden verleihen«, erwiderte Alek trocken.
    »Aye, man weiß ja nie.«
    Der Scheinwerfer flackerte lang und kurz. Deryn war mit dem Morsecode aus der Übung, doch schon bald hatte sie die Muster wieder im Kopf.
    »Nachricht erhalten«, sagte sie. »Und der Kapitän lässt mich grüßen!«
    »Wie höflich.«
    Deryn ließ den flackernden Scheinwerfer nicht aus den Augen. »Sie machen sich bereit, uns an Bord zu holen. In einem halben Micker ist Meister Klopp beim Schiffsarzt.«
    »Dann brauchst du mich und Hans ja nicht mehr.« Alek streckte ihr die Hand entgegen. »Ich muss mich wohl verabschieden.«
    »Nein«, bettelte Deryn. »Ihr schafft es niemals an den Läufern vorbei. Und ich schwöre, ich lasse dich nicht vom Kapitän in Ketten legen. Und falls er es doch tut, mache ich eigenhändig die Schlösser kaputt!«
    Alek sah auf die ausgestreckte Hand, dann blickte er Deryn aus seinen dunkelgrünen Augen an. Eine Weile schauten sie sich an, während das Dröhnen der Luftschiffmotoren Deryns Haut beben ließ.
    »Komm mit mir«, sagte sie und ergriff endlich seine Hand. »Es ist, wie du in der Nacht vor deiner Flucht gesagt hast … Wie alle Teile der Leviathan passen … Du gehörst dazu.«
    Er sah hinauf zum Luftschiff. Seine Augen glänzten. Er war immer noch in die Leviathan verliebt, das entging Deryn nicht.
    »Vielleicht sollte ich nicht ohne meine Männer fliehen«, sagte er.
    »Hoheit«, sagte Bauer, »Graf Volger hat mir befohlen –«
    »Volger!«, fauchte Alek. »Ohne sein Komplott hätten wir von Vornherein zusammenbleiben können.«
    Deryn drückte seine Hand fester. »Es wird alles gut. Das schwöre ich.«
    Während das Luftschiff näher kam, hörte man von oben wispernde Flügel, und Stahlkrallen glitzerten in den Scheinwerfern. Deryn ließ Aleks Hand los und atmete den bitteren Mandelgeruch von Wasserstoff ein, den gefährlichen, wunderschönen Duft eines eiligen Sinkflugs. Aus der Frachtluke der Gondel baumelten Seile herunter und Sekunden später ließen sich daran Männer nach unten.
    »Ist das nicht ein brüllend brillanter Anblick?«
    »Wunderschön«, sagte Alek. »Solange man da drin nicht in Ketten gelegt wird.«
    »Unfug.« Deryn schlug ihm vor die Schulter. »Das mit den Ketten war doch nur dahingesagt. Volger haben sie lediglich in seiner Kabine eingesperrt und ich musste ihm jeden Tag Frühstück bringen!«
    »Wie luxuriös.«
    Sie lächelte, obwohl sie der Gedanke an Volger einen Micker nervös machte – er kannte ihr Geheimnis. Der Mann konnte sie immer noch an die Offiziere verraten, oder an Alek, und zwar wann immer er wollte.
    Allerdings konnte sie sich nicht ewig vor seiner Grafschaft verstecken. Das war unsoldatisch. Außerdem könnte sie ihn einfach aus dem Fenster werfen, falls es notwendig wurde.
    Das Luftschiff kam zum Halten und Bovril klammerte sich fester an ihre Schulter. »Jeden Tag Frühstück?«, fragte der Loris.
    »Aye, Tierchen«, antwortete Deryn und streichelte ihm das Fell. »Es geht nach Hause.«

42. Kapitel
    »S – H – A – R – P!«,

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