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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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seinem eigentlichen Gedächtnis gelöscht.
    »Das mit deinem Vater tut mir leid«, sagte er, und jedes Wort fühlte sich unbeholfen an.
    Lilit sah ihn neugierig an. »Wenn der Sultan heute Nacht siegt, wirst du sicherlich von hier verschwinden, nicht?«
    Alek runzelte die Stirn. »Stimmt vermutlich.«
    »Dann viel Glück«, sagte sie. »Dein Gold war hilfreich.«
    »Gern geschehen, falls du dich damit bedanken wolltest.«
    »Schon, ja.« Sie wandte sich an Dylan. »Was auch passiert, ich werde niemals vergessen, was du für uns getan hast. Du bist der brillanteste Junge, den ich je getroffen habe.«
    »Aye, also, ich habe nur –«
    Lilit ließ ihn nicht ausreden, sondern schlang die Arme um ihn und küsste ihn fest auf den Mund. Nach einem langen Moment zog sie sich zurück und lächelte. »Tut mir leid. Ich war einfach neugierig.«

    »Neugierig? Brüllende Spinnen!«, rief Dylan und legte sich die Hand auf den Mund. »Du kennst mich ja kaum!«
    Lilit lachte und hob den Körperdrachen in die Luft. Als die kühle Brise unter die Flügel griff, nahm sie Steuerbügel und trat an die Kante der Klippe.
    »Ich kenne dich besser, als du denkst, Mr Sharp.« Sie lächelte und wandte sich an Alek. »Du hast keine Ahnung, was für einen Freund du in Dylan hast.«
    Mit diesen Worten schwang sie sich in die Dunkelheit … und fiel in die Tiefe, außer Sicht.
    Alek ging voller Schreck zur Kante und schaute nach unten. Der Drachenflieger trudelte kurz, stabilisierte sich jedoch und flog hinaus aufs Meer. Der Wind hob ihn nach oben, fast wieder auf Klippenhöhe, und einmal hörten sie Lilit noch lachen.
    Der Drachen beschrieb eine Kurve und hielt auf die Lichter der Stadt zu. Kurz darauf war er in der Dunkelheit verschwunden.
    » Mr Sharp«, sagte Bovril und gluckste.
    Alek schüttelte den Kopf und wunderte sich über Lilit. Ihr Vater war tot, ihre Stadt stand in Flammen – und sie glitt durch die Lüfte und lachte. »Das Mädchen ist ziemlich verrückt.«
    »Aye.« Dylan betastete wieder seine Lippen. »Aber sie kann nicht schlecht küssen.«
    Alek sah den Jungen an und schüttelte erneut den Kopf.
    »Komm. Wir müssen nach Meister Klopp sehen.«

41. Kapitel
    Der eiserne Golem lag inmitten eines Haufens aus Waggons und verstreuter Fracht. Die Beine waren verdreht und gebrochen. Nur die obere Hälfte war intakt geblieben und der große Kopf lehnte an zwei Güterwagen wie ein schlafender Riese mit einem zerknitterten Eisenkissen.
    Deryn und Alek gingen durch elektrische Bauteile und Glasscherben näher heran. Die Eisenbahnschienen waren aus dem Boden gerissen und hatten sich wie ein Wirrwarr aus Stahlbändern mit den anderen Trümmern vermischt.
    »Trümmer und Verheerung.«
    »Pusteln und Karbunkel«, sagte Deryn, als sie an einem Speisewagen vorbeigingen, der sich überschlagen hatte. Die roten Samtgardinen hingen aus den leeren Fenstern. »Glücklicherweise waren keine Passagiere an Bord.«
    »Da entlang kommen wir zum Kopf des Golems«, sagte Alek und zeigte auf die riesige Hand, die im Staub lag. Sie kletterten hinauf und am Arm des Läufers weiter. Bald sahen sie zwei reglose Gestalten, die in den Gurten der Pilotensitze hingen.
    »Meister Klopp!«, rief Alek. »Hans!«
    Einer der Männer bewegte sich.
    Es war Bauer, dessen Augen glasig waren und der schwach nach den Gurten tastete. Deryn folgte Alek nach oben und half ihm, den Mann zu bergen.
    »Was hat uns getroffen?«, fragte Bauer auf Deutsch.
    »Der Orient-Express«, antwortete Alek.
    Bauer blickte ihn verwirrt an, dann sah er das Trümmerfeld und auf seiner Miene zeichnete sich langsam Begreifen ab. Zusammen befreiten die drei Klopp aus seinen Gurten und legten ihn auf die breite Schulter des Golems. Der Mechanik-Meister rührte sich noch immer nicht. Auf seinem Gesicht klebte getrocknetes Blut.
    Deryn legte ihm die Finger auf den Hals, doch der Puls war schwach. »Wir müssen ihn zu einem Arzt bringen.«
    »Ja, aber wie?«, fragte Alek.
    Deryn ließ den Blick über die Umgebung schweifen. Keiner der Läufer war noch zu gebrauchen. Doch am Himmel hatte die Silhouette der Leviathan gedreht. Genau das hatte sie erwartet! Nachdem die Goeben erledigt war, flog das Luftschiff herüber, um sich die zerstörte Tesla-Kanone anzuschauen.
    Sie öffnete den Mund und wollte es gerade erklären, als das Tierchen auf ihrer Schulter plötzlich ein leises Stampfen nachahmte.
    Alek hörte es ebenfalls. »Läufer.«
    Deryn wandte sich in Richtung Stadt. Ein Dutzend Rauchsäulen

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