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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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hat sich Bovril auf meine Schulter gesetzt, und ich nehme an –«
    »Entschuldigung«, unterbrach Dr. Barlow. »Haben Sie gerade Bovril gesagt?«
    »Oh, aye. Das ist sozusagen sein Name.«
    Dr. Barlow zog eine Augenbraue hoch. »Wie diese Rinderbrühe?«
    »Ich habe mir den Namen nicht ausgedacht«, erwiderte Deryn. »In der Kadettenausbildung haben sie uns beigebracht, keine Namen auszusuchen und sich nicht an die Tierchen zu binden. Aber diese Anarchistin hat darauf bestanden, es Bovril zu nennen, und irgendwie ist es dabei geblieben.«
    »Bovril«, wiederholte Bovril.
    Dr. Barlow trat vor und betrachtete den Loris näher, dann schüttelte sie erneut den Kopf. »Ich frage mich, ob diese zusätzlichen Bindungen Mr Newkirks Schuld sind. Er hat einfach nie richtig für eine gleichmäßige Temperatur bei den Eiern gesorgt.«
    »Sie meinen, Bovril ist sozusagen fehlerhaft ?«
    »Bei einer neuen Spezies weiß man das nie. Sie sagen, eine ›Anarchistin‹ habe mit diesem Bovril -Unsinn angefangen?«
    Deryn wollte mit der Erklärung beginnen, doch plötzlich drehte sich alles um sie herum, und sie ließ sich auf einen Stuhl fallen. Das konnte man nicht gerade als gute Manieren bezeichnen, in Gegenwart einer Dame unaufgefordert Platz zu nehmen, aber ohne Vorwarnung brachen die Ereignisse der Nacht geballt über Deryn herein: der Kampf, Zavens Tod, die knappe Rettung der Leviathan vor einem flammenden Ende.
    Und am meisten empfand sie Erleichterung, wieder zu Hause zu sein. Sie fühlte das Schiff unter ihren Füßen, ganz real und fest, und es loderte nicht als Flammenball am Himmel. Und inzwischen müsste auch Alek an Bord sein …
    »Verstehen Sie, Ma’am, als ich Alek gefunden habe, hatte er sich mit diesem Komitee für Einheit und Fortschritt eingelassen, und diese Vereinigung wollte unbedingt den Sultan stürzen. Natürlich habe ich mich dagegen ausgesprochen, aber dann haben wir von dieser Tesla-Kanone erfahren, die auf den Klippen gebaut wurde. Da ich wusste, dass sie die Leviathan vom Himmel holen konnte, musste ich für die Zerstörung der Anlage sorgen. Selbst wenn ich mich dazu mit Anarchisten verbünden musste – oder Revolutionären, wie immer man sie nennen möchte.«
    »Außerordentlich erfinderisch, wie stets.« Dr. Barlow setzte sich ihr gegenüber und kratzte Tazza den Kopf. »Graf Volger hat sich also nicht so sehr geirrt, oder?«
    »Graf Volger?« Ein Micker Panik durchflutete Deryn bei der Erwähnung dieses Namens. »Wenn Sie mir die Frage gestatten, Ma’am, in welcher Hinsicht hat er sich denn nicht geirrt?«
    »Er sagte, Alek habe sich mit zwielichtigen Elementen eingelassen. Und Sie wären in der Lage, unseren verschwundenen Prinzen wiederzufinden.«
    Deryn nickte langsam. Volger hatte ja daneben gesessen, als sie den Hinweis auf Aleks Hotel gehört hatte. »Er ist ein echter Schlauberger, nicht?«
    »Wohl wahr.« Dr. Barlow stand wieder auf und schaute nach draußen. »Was dieses Komitee angeht, könnte er allerdings falsch liegen. Mag es auch eine zwielichtige Politik treiben, so hat es doch Britannien heute einen großen Dienst erwiesen.«
    »Aye, Ma’am. Die haben geholfen, unser brüllendes Schiff zu retten!«
    »Und offensichtlich haben sie auch den Sultan gestürzt.«
    Deryn erhob sich ebenfalls und gesellte sich zu Dr. Barlow am Fenster. Das Schiff war bereits wieder unterwegs und flog übers Wasser. In der Ferne flackerten in den Straßen von Istanbul weiterhin Mündungsfeuer und Explosionen, und Deryn konnte im Licht der Elefantenscheinwerfer die Wolken von Gewürzstaub ausmachen.
    »Ich weiß nicht, ob er schon gestürzt ist, Ma’am. Die Kämpfe dauern wohl noch an.«
    »Die Gefechte sind sinnlos, das versichere ich Ihnen«, sagte Dr. Barlow. »Ein paar Minuten nach der Zerstörung der Goeben haben wir die Stambul , die Luftyacht des Sultans, gesichtet. Sie hatte eine weiße Flagge gehisst.«
    »Die wollen einen Waffenstillstand? Aber der Kampf hat gerade erst begonnen. Aus welchem Grund sollte sich der Sultan ergeben?«
    »Hat er nicht. Den Signalflaggen der Stambul zufolge hat Kizlar Agha den Befehl übernommen.« Dr. Barlow lächelte kühl. »Er bringt den Sultan in Sicherheit, fort vom Aufruhr in Istanbul.«
    »Oh.« Deryn runzelte die Stirn. »Sie meinen … Er hat seinen eigenen Herrscher entführt?«
    »Wie ich Ihnen bereits vor einiger Zeit geschildert habe, wurden auch in früheren Zeiten schon Sultane durch andere ersetzt.«
    Deryn stieß einen leisen Pfiff aus

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