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Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Titel: Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emrah Serbes
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Pflegehelfer.
    »Kannst du ihn identifizieren, wenn du ihn siehst?«
    »Ganz sicher.«
    »Gut. Vielen Dank.«
    Behzat Ç und der Geier schickten sich an, den Raum zu verlassen. Sie zogen Cevdet am Arm, doch der schrie weiter: »Nehmt euch in acht, ich komme wieder. Und wehe, da geht noch einmal etwas verloren.«
    Auf dem Gang tätschelte Behzat Ç Cevdet die Wange und sagte: »Herzlichen Glückwunsch, du hast eine Menge gelernt.«
    »Danke, Herr Vorgesetzter. Das hab ich mir von Ihnen abgeschaut.«
    »Hast du gut gemacht. Aber wenn du mich noch einmal vor anderen Leuten anschnauzt, dreh ich dir den Hals um. Jetzt ruf das Phantom an.«
    »Sag mal, was ist denn mit deinem Telefon passiert?«, fragte der Geier.
    »Es ist kaputtgegangen.«
    »Wer ist der Mann, dessen Personalausweis du gezeigt hast?«
    »Das ist der Dicke, der Betül verfolgt hat. Er hat Schmiere gestanden, während sie das Mädchen von der Terrasse geworfen haben. Vielleicht hat er sogar den Mord geplant.«
    Cevdet gab ihm das Telefon. Er hielt es sich ans Ohr und fragte das Phantom: »Wie geht’s?«
    »Hast du jetzt schon einen Sekretär für dein Handy?«
    »Frag nicht. Meins ist kaputtgegangen. Ich gebe dir jetzt einen Namen und schick dir das Foto von einer Personalausweiskopie. Du mußt diesen Mann sofort finden.«
    »Laß mal. Komm lieber her«, sagte das Phantom. »Ich hab Gökhans Spur gefunden.«
    »Was? Wo denn?«
    Behzat Ç notierte sich die Adresse.
    »Hmm. Kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Das hoff ich doch. Es ist die Adresse aus Betüls Tasche.«
    »Die leerstehende Wohnung von Resul dem Kommunisten?«
    »Wir reden darüber, wenn du da bist.«
    In Windeseile waren die drei Beamten beim Phantom.
    »Warum hast du nicht gleich die ganze Mannschaft mitgebracht?«, fragte er Behzat Ç.
    »Die gehen gleich. Sobald eine Verletztenmeldung reinkommt.«
    Inzwischen war es dunkel geworden, und tatsächlich dauerte es keine halbe Stunde, bis eine Verletztenmeldung einging und Behzat Ç mit dem Phantom alleinblieb. Sie hatten den Wagen in einer Ecke vor der leerstehenden Wohnung geparkt.
    »Bist du sicher, daß er hierher kommen wird?«, fragte Behzat Ç.
    »Ja.«
    »Wieso?«
    »Weil Resul der Kommunist die Wohnung betreten hat. Er hat vermutlich etwas dagelassen, das Gökhan sich abholen kommt. Diese Wohnung wird als Briefkasten genutzt.«
    »Der Typ ist in seine eigene Wohnung gegangen. Was ist denn schon dabei? Vielleicht hat er bei seinem Umzug was vergessen.«
    »Das ist gar nicht seine Wohnung. Wieso sollte jemand, der in Tuzluçayır am Gymnasium arbeitet, sich eine Wohnung in Ulus mieten? In Tuzluçayır sind die Mieten günstiger, und es liegt viel näher an seinem Arbeitsplatz.«
    »Mach mich nicht wütend, Phantom. Hast du nicht gesagt, daß das seine Wohnung ist?«
    »Hab ich. Er hat diese Wohnung auf seinen Namen angemietet, als wollte er selbst darin wohnen. Aber wenn du mich fragst, hat er sie für Gökhan gemietet.«
    »Kann gut sein. Dann laß uns reingehen und auf ihn warten. Ich würd gern wissen, was er da abgelegt hat.«
    »Wir gehen rein, wenn Gökhan kommt. Dann können wir ohne Risiko zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.«
    »Wart mal«, antwortete Behzat Ç. »Dann können wir doch gleich Gökhan verfolgen und drei Fliegen erwischen.«
    »Wer ist die dritte Fliege?«
    »Zu der wird Gökhan uns führen. Okay, mach dich jetzt auf den Weg und finde Halis Tokgöz. Ich bleibe hier.«
    »Du solltest nicht allein warten. Ich rufe Harun her.«
    »Brauchst du nicht. Er arbeitet jetzt nicht mehr bei uns. Ich hab ihn weggeschickt.«
    »Hat er sich wieder mit Selim in die Wolle gekriegt?«
    »Ja.«
    Das Phantom gab Behzat Ç eine Schirmmütze, die die ganze Zeit auf seinem Schoß gelegen hatte, und stieg aus.
    »Was soll ich damit?«, rief Behzat Ç ihm hinterher.
    »Du kannst sie brauchen.«
    Mehrere Stunden vergingen, ohne daß Gökhan kam.
Vielleicht kommt er diese Nacht gar nicht. Vielleicht morgen, vielleicht übermorgen, vielleicht nie
. Die schwächliche Autoheizung half nicht viel. Seine Ohren waren taub vor Kälte und seine Füße drohten ihm abzufrieren. Mehrere Male zog er seine undichten Stiefel aus und rieb sich die Füße mit den Händen warm. Im Morgengrauen sah er am Ende der Straße einen Mann. Er preßte sich in den Sitz und hielt den Atem an. Es war Gökhan.
Endlich
.

27
    Die Neonlichter der Bars gingen eines nach dem anderen aus. Betrunkene machten sich grölend auf den Heimweg, ein wenig später kamen die

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