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Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur

Titel: Behzat C. - jede beruehrung hinterlaesst eine spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emrah Serbes
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gegangen. Es ist aber etwas Seltsames passiert.«
    »Hätte mich gewundert, wenn nicht. Was denn?«
    »Das Testergebnis ist verlorengegangen. Sie mußte den Test wiederholen lassen.«
    »Wunderbar. Wer hat dir das gesagt?«
    »Ein Pflegehelfer und zwei Schwestern.«
    »Gut. Hol jetzt deine Waffe raus und drück sie den Dreien an den Kopf. Ich komme in zehn Minuten.«
    »Du mußt hinter Hacettepe abbiegen.«
    »Ich weiß.«
    Im Eingangsbereich des Streifendienstes traf er auf Cevdet, der ihm die Einzelteile seines Telefons zeigte.
    »Herr Vorgesetzter, mit dem ist nicht mehr viel anzufangen«, sagte er. »Aber ich hab die SIM-Karte rausgenommen, die können Sie in ein anderes Telefon stecken.«
    »Schön. Ich wollte mir sowieso ein neues kaufen. Tu die Karte in dein Handy und komm mit.«
    »Wohin fahren wir?«
    »Ins Krankenhaus. Du mußt langsam was Ordentliches lernen. Handlangerdienste reichen nicht. Laß dich nicht unterdrücken, bloß weil du nicht auf der Polizeiakademie warst. Fordere deine Rechte ein. Du bist doch kein Laufbursche.«
    »Sie haben recht, Herr Vorgesetzter«, sagte Cevdet beim Einsteigen.
    Behzat Ç drehte den Zündschlüssel im Schloß. Es gelang ihm nicht auf Anhieb, den Motor zu starten. Als er es endlich geschafft hatte, schaltete er in den ersten Gang und drückte das Gaspedal sofort voll durch, ohne den Motor warm werden zu lassen. An der Parkplatzausfahrt rammte er einen Minibus an der Stoßstange und wäre beinahe gegen eine Absperrung geknallt. Die Stoßstange des Minibusses schepperte zu Boden, der Fahrer stieg aus und rief: »He Kollege, tolle Leistung!«
    Behzat Ç bremste und stieg aus.
    »Sprich anständig mit mir. Was parkst du auch direkt neben der Ausfahrt? Ist doch nichts passiert. Sag halt, du wärst beim Einparken irgendwo gegengestoßen. Wir haben es eilig.«
    Beim Weiterfahren justierte Behzat Ç den Innenspiegel und sagte: »Paß auf. Sobald wir im Krankenhaus ankommen, bist du der Chef. Da sind zwei Schwestern und ein Pflegehelfer. Du schreist sie an: Wer von euch hat die Ergebnisse geklaut? Die werden dir sagen, sie hätten sie verloren, aber das ist Stuß. Davon darfst du dich nicht beirren lassen. Wichtig ist, sie schon am Anfang einzuschüchtern. Dadurch wird dem Täter klar, daß er schuldig ist, und er sagt sich, hätt ich das mal lieber nicht gemacht. Das siehst du ihm dann an den Augen an. Aber paß auf, daß du keine Ärzte anschreist. Wir verhaften den, der die Ergebnisse geklaut hat, und bringen ihn her. Alles klar?«
    »Alles klar, Herr Vorgesetzter.«
    Sie betraten das Krankenhaus. Cevdet griff sich den erstbesten Mann vor dem Informationsschalter am Kragen und schrie ihn an: »Wo- wo- wo sind d-die Ergebnisse?«
    Der Mann drehte Cevdet seine Schulter zu und hielt sich eine Hand schützend vor das Gemächt, wie es die Fußballspieler tun, wenn sie beim Freistoß eine Mauer bilden: »Was für Ergebnisse? Wer bist du eigentlich?«
    Unterdessen hatte sich bereits eine schaulustige Menge um sie versammelt.
    »Po- po- polizei! Was habt ihr mit den Ergebnissen angestellt? Sag mir nicht, die hättet ihr verloren. Du kannst mir nichts vorspielen.«
    Der Mann hielt ihm seine Unterlagen hin.
    »Unsere Ergebnisse sind alle hier«, sagte er. »Schauen Sie ruhig nach, ob wir irgend etwas falsch gemacht haben. Meine Frau hat hier ein Kind zur Welt gebracht, und ich wollte sie abholen.«
    Behzat Ç ging dazwischen und rettete den Mann aus Cevdets Händen. »Möge Gott deinem Kind ein langes Leben schenken«, sagte er und verstreute die Schaulustigen mit einem »Hier gibt es nichts zu sehen«. Sie ließen den Mann zurück und machten sich auf den Weg zur richtigen Station. Cevdet drehte sich noch einmal um und rief: »Verlier die Ergebnisse nicht, die sind wichtig.«
    Behzat Ç zog ihn am Handgelenk hinter sich her und flüsterte ihm ins Ohr: »Du gottverdammter Idiot. Jetzt reiß dich am Riemen. Wir müssen zuerst den Geier finden.«
    Der Geier winkte ihnen aus einiger Entfernung mit der Hand. Sie betraten einen Raum, der höchstens drei Quadratmeter groß war. Vor dem Fenster stand ein stämmiger Krankenpfleger zwischen zwei Schwestern. Als Cevdet schrie: »Habt ihr die Ergebnisse geklaut?«, schaute der Geier Behzat Ç an. Der zwinkerte ihm zu und sagte zu Cevdet: »Der in der Mitte war’s bestimmt, Herr Vorgesetzter. Der sieht schon so aus.«
    »Halt du dich da raus«, wies Cevdet Behzat Ç zurecht. »Ich führe hier die Untersuchungen.« Er drohte der Krankenschwester

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