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Bei Dir bin ich geborgen

Bei Dir bin ich geborgen

Titel: Bei Dir bin ich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Kay
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anderen Gästen vor. Dan hatte den Eindruck, nichts, was er sagte, würde irgendjemanden davon abbringen zu glauben, dass er der Held des Tages war, also entschloss er sich, einfach mitzumachen und nicht zu widersprechen.
    Gregg erlöste ihn schließlich, indem er ihm ein Glas Wein brachte. „Unser bester Chianti“, erklärte er.
    „Danke.“ Dan nahm das Glas, schwenkte es einige Male und roch, bevor er probierte. „Gut.“
    „Hey, ein Weinkenner. Ich bin beeindruckt“, meinte Gregg.
    „Eines der wenigen Gebiete, wo ich mich auskenne.“
    „Ich bin sicher, Sie kennen sich auf mehr Gebieten aus“, entgegnete Gregg.
    „Meine Schwester hält Sie für Superman, und nicht nur sie.“ Dan wusste nicht, wie lange er diese Lobpreisungen noch aushalten würde. Wenn diese Leute hier ahnten, wie weit er im wirklichen Leben davon entfernt war, Superman zu sein, würden sie anders denken.
    Gregg sah zu dem niedrigen Tisch hinüber, wo sich die Kinder mit Malsachen beschäftigten. „Sehen Sie sich die an. Man könnte denken, es sei überhaupt nichts passiert.“
    „Kinder können einiges wegstecken.“ Dan war erleichtert, dass Greggs Aufmerksamkeit von ihm auf Olivia übergegangen war. „Außerdem wurde die Kleine gut behandelt.
    Das ist Glück im Unglück.“
    Die beiden sprachen eine Zeit lang über Tammy Wilkerson, bis Glynnis zu ihnen stieß. „Genug ernste Themen“, befand sie und zog Dan weg. „Ich habe Ihnen noch längst nicht alle hier vorgestellt.“
    Sie machte mit ihm die Runde, und Dan wechselte mit den neu dazu gekommenen Gästen jeweils einige Worte. Glynnis hatte ihre Nachbarn eingeladen, Arbeitskollegen und Freundinnen aus der Gemeinde, wo sie im Kirchenchor sang. Dann gesellten sich Kat und ihr Mann Bill zu ihnen. Dan mochte seinen Schwager, er war ein großer gemütlicher Mann, der seinen beiden Söhnen ein guter Vater war.

    „Und, wie fühlt es sich an, ein Held zu sein?“ fragte Bill und boxte Dan scherzhaft auf den Oberarm.
    „Hör bloß auf“, warnte ihn Dan.
    Bill lachte nur. Kat gab ihrem Bruder einen Kuss. „Habe ich dir schon gesagt, dass du ganz toll bist?“
    „In der letzten Zeit nicht“, gab er trocken zurück.
    „Das wäre ja auch übertrieben“, konterte Kat im Spaß.
    „Okay, alle zusammen, es ist Zeit zu essen! Setzen wir uns“, sagte Gregg.
    Als er seine Platzkarte fand, sah Dan, dass er zur Rechten der Gastgeberin platziert worden war. Er hoffte nur, weitere Dankesbezeugungen würden ihm erspart bleiben, aber die Hoffnung erwies sich bald als vergebens. Gefüllte Champagnerflöten wurden gebracht, und als jeder sein Glas hatte, erhob sich Gregg am Ende des Tisches, um einen Toast auszubringen. „Auf Dan! Und auf das ganze Ivy Police Department.“
    Alle tranken und jubelten.
    „Eine Rede, eine Rede!“ rief Sabrina.
    Dan blieb nichts anderes übrig, als sich zu erheben. „Eigentlich bin ich nicht der Typ, der eine Rede halten kann“, fing er an.
    „Das stimmt“, sagte Kat. „Außer er belehrt gerade eins seiner Geschwister.“ Alle lachten.
    „Ich möchte nur sagen, dass ich mich freue, dass dieser Fall ein so glückliches Ende hatte.“ Sein Blick traf Glynnis’, und sie lächelte warm. „Manchmal liegen die Dinge auch anders.“ Ein Bild, das er zu unterdrücken versuchte, tauchte vor seinem inneren Auge auf. „Daher freue ich mich, dass ich dazu beitragen konnte, dass alles gut ausgegangen ist.“
    Die Kellner, die in diesem Moment die Antipasti brachten, retteten Dan davor, noch mehr peinliches Gestammel von sich zu geben. Greggs Küchenchef hatte sich selbst übertroffen. Dan nahm sich reichlich von der hauchdünn geschnittenen Salami, dem Schinken und dem Käse. Dazu gab es marinierte Peperoni, Oliven, Artischockenherzen, Tomaten und Auberginen.
    Der nächste Gang bestand aus einer kräftig gewürzten Minestrone und krustigem italienischen Brot, dann kam die Pasta, von der es verschiedene Varianten gab: Fettuccine Alfredo, Ravioli mit Meeresfrüchten oder Gnocchi mit einer köstlichen MarsalaPilzSauce. Als der Hauptgang serviert wurde, Ossobuco mit geröstetem Spargel, war Dan bereits kurz vorm Platzen.
    „Lassen Sie noch etwas Platz für das Dessert“, empfahl ihm Glynnis. „Es ist die Spezialität des Hauses, italienischer Sahnekuchen.“
    Dan und seine Nachbarn stöhnten auf. Glynnis ist wirklich die perfekte Gastgeberin, fand Dan. Kaum konnte er in dieser lebhaften selbstsicheren Frau die bleiche und verängstigte Glynnis wieder erkennen, die

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