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Bei Interview Mord

Bei Interview Mord

Titel: Bei Interview Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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neben dem Lenkrad verborgen war, zog ihn heraus und startete erneut. Die Töne, die jetzt aus dem Motorraum kamen, klangen direkt kraftvoll.
    Ich legte irgendwo an der Strecke für den Liter Super eins einundzwanzig hin und ließ mir die Quittung geben, falls Jutta mich doch noch auszahlen sollte. Auf dem weiteren Weg linderte ich das blecherne Getöse erst durch ein bisschen Radiomusik und prüfte um halb eins die Lokalnachrichten. Nichts Neues vom Tell.
    Um zwanzig nach eins erreichte ich die Straße mit den gefährlichen Kurven. Bei Tageslicht war die Stelle, wo wir in der vergangenen Nacht den Wagen abgestellt hatten, leicht zu finden. Sie war auch jetzt als Beobachtungsposten sehr gut geeignet. Der R4 war zwar von der Straße aus zu sehen, konnte aber als abgestelltes Fahrzeug eines Wanderers durchgehen. Kurz' Haus war von den Bäumen verdeckt; wenn er wegfuhr, bekam ich das aber garantiert mit, weil ich seine Einfahrt im Blick hatte.
    Ich machte Meldung bei Theresa. »Phase eins ist beendet. Ich bin angekommen.«
    »Dann werde ich ihn mal fragen, ob er was zu verkaufen hat.«
    Wir hatten am Vormittag überlegt, welches Ersatzteil Theresa von Kurz verlangen sollte. Theresa war ins Internet gegangen, und dort hatten wir uns Bilder von Kawasakis angesehen. Dabei war uns eingefallen, dass Frau Werner den charakteristischen Tank dieses Fabrikats erwähnt hatte. So kamen wir darauf, dass Theresa nach so einem Tank fragen sollte. Wenn er eine Kawasaki 750 hatte, Geld brauchte und sich einigermaßen in Sicherheit wähnte, würde er auf den Deal eingehen.
    »Vergiss nicht, die Nummer mit Hamburg zu machen«, sagte ich.
    Theresa sollte sagen, sie sei eigentlich aus Hamburg, habe aber Freunde in Lüdenscheid, wo sie gerade wohne. Sie brauche den Motorradtank so schnell wie möglich, um eine Maschine für einen Freund fertig zu machen. Als Geschenk zum Geburtstag, der in einer Woche stattfand. Deswegen klappere sie alle Altwarenhändler in der Gegend ab. Sie habe es schon bei Schrotthändlern versucht, aber es sei wie verhext, entweder gebe es keine Tanks, oder sie seien nicht in Ordnung.
    »Ich bin gespannt, ob er uns das abkauft«, sagte Theresa.
    »Du machst das schon. Bis gleich.«
    Ich drückte auf den roten Knopf und holte mir eine Stulle aus der Tüte. Ich hatte gerade zweimal abgebissen, da ging das Handy los.
    »Das erste Problem«, sagte Theresa. »Er ist nicht zu Hause.«
    »So ein Mist. Vorhin war er doch noch da.«
    »Vorhin ist nicht jetzt.«
    »Ich warte. Wenn er zurückkommt, melde ich mich.«
    Ich lehnte mich in dem Sitz zurück und aß die Stulle auf, doch dann fiel mir ein, dass es nicht so günstig war, hier im Wagen sitzen zu bleiben. Wenn Kurz von Wipperfürth aus kam, würde er mich beim Vorbeifahren sehen, mich möglicherweise erkennen und Verdacht schöpfen. Ich musste weg vom Fahrzeug, ein Stück in den Wald hinein.
    Ich zwängte mich aus dem Auto und betrachtete den Waldweg, den wir heute Nacht zur hinteren Weide gegangen waren. Die Strecke war nicht so lang, wie sie mir in der Dunkelheit erschienen war. Ich erreichte den Zaun, blieb jedoch diesmal stehen. Drüben erhob sich die breite, dunkle Holzwand der Scheune mit dem Nussbaum davor. Unten auf dem Gras lagen noch die Dachziegel, die heruntergefallen waren.
    Ich wollte mich gerade auf den Rückweg machen, da näherte sich von unten her ein Fahrzeug. Ich verbarg mich hinter einem der letzten Bäume an der Weide, und im selben Moment fuhr Kurz auf seine Auffahrt. So schnell ich konnte, eilte ich zum Wagen zurück, wo ich das Handy gelassen hatte.
    »Er ist wieder da.«
    »Ich melde mich wieder«, sagte Theresa.
    Ich blieb am Wagen, hielt mich aber ein Stück im Hintergrund verborgen, das Handy in der Hand. Ich sah auf die Uhr: Viertel vor zwei.
    Theresa meldete sich zehn Minuten später. Verdammt, diese Tatort-Musik! Mir kam es vor, als würde man sie bis zum Dorf hinauf hören!
    »Ich glaube, er hat angebissen«, sagte sie. »Ich habe ihm die Hamburg-Show vorgespielt wie abgemacht und so getan, als wäre er der letzte Strohhalm, ein letzter Versuch, an den man selbst gar nicht mehr glaubt. Er sagte dann, doch, doch, da könne er was machen, es könne jedoch bis morgen dauern. Ich habe gesagt, es müsse morgen früh sein, weil ich noch vormittags wieder nach Hamburg losfahren würde. Er sagte dann, ich solle ihn wieder anrufen. Er müsse das Teil erst aus dem anderen Lager holen.«
    »Das heißt, wir haben ihn da, wo wir ihn haben

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