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Bei Interview Mord

Bei Interview Mord

Titel: Bei Interview Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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aber ich höre etwas… Musik…«
    » Musik?«
    »Seltsame Musik… Sie kam aus einem Wagen, der neben uns gehalten hat. Ich konnte nur die Reifen sehen… und dann hörte ich die Musik… Sie wurde immer lauter, und später, nach dem Unfall, noch Monate, habe ich sie in meinen Träumen gehört.«
    »Was war es für Musik? Radio? Aus dem Auto?«
    »Ich wusste es damals noch nicht. Ich bin bewusstlos geworden und habe zehn Tage im Koma gelegen. Als ich wieder zu mir kam, sagten sie mir, Viviane sei tot. Tot und begraben. Alles, was blieb, war ihr Grab - und die Erinnerung an die schreckliche Musik…«
    Und die Fotos, das Kreuz, der Hausaltar, dachte ich.
    »Eines Tages habe ich die Musik wieder gehört. Im Radio. Radio Berg. Bei einem Interview mit Landini. Er hat gesagt, dass er eine eigene Musik für seine Vorstellungen hat produzieren lassen. Angeblich ist die Musik damals zum ersten Mal öffentlich gelaufen. Da wurde mir klar, dass es sein Auto gewesen war.«
    »Und deswegen war er für Sie der Schuldige? Deswegen haben Sie ihn umgebracht?«
    »Erst habe ich ihm Briefe geschrieben…«
    Die Drohbriefe, die Heike Quisselborn gefunden hatte.
    »Als ich dann von der Hochzeit erfuhr, wollte ich, dass er stirbt. Ich hatte die Armbrust von einer Entrümpelung.«
    »Ist Ihnen nie durch den Kopf gegangen, dass Sie sich vielleicht irrten? Dass ein anderer Wagen in Ihren Unfall verwickelt war? Landinis Wagen war unversehrt. Und außerdem konnten noch andere Leute Demo-CDs von der Musik für die Zaubershow haben. Der junge Produzent zum Beispiel…«
    »Nein. Es passte alles. Die Polizei sagte, ein heller, wahrscheinlich silberner sei es wohl gewesen. Und so einen hat Landauer gefahren. Aber glauben Sie mir, ich habe mir die größten Vorwürfe gemacht, als er tot war und in der Zeitung stand, dass er an dem Tag weg war… Ich habe tagelang gegrübelt, und dann ist mir eingefallen, was mir Viviane erzählt hatte: dass Miriam sich immer so aufgedrängt hat, dass sie hinter Landauer her war. Ich bin dann einfach zu ihr gegangen und habe sie gefragt.«
    »Sie waren bei ihr zu Hause?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich hab ihr im Lerbacher Wald aufgelauert. Sie ist da immer spazieren gegangen. Sie hat alles zugegeben.«
    »Sie hat zugegeben, dass sie den Wagen fuhr?«
    »Das wissen Sie noch nicht, oder?«
    »Was meinen Sie?«
    »Dass Miriam eine Mörderin war?«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte ich, obwohl ich wusste, was er meinte. Ich musste ihn am Reden halten.
    »Ich habe das alte Motorrad noch«, sagte er. »Mit dem ich den Unfall hatte. In meiner Scheune. Schauen Sie es sich an. Miriam ist eine Mörderin. Die Bremsen. Es war richtig, dass ich sie getötet habe. Und vorher habe ich versucht, den Verdacht auf sie zu lenken… Mit dem Nummernschild.«
    »Sie haben das Nummernschild in Kley-Knöters Hütte versteckt. Um eine falsche Spur zu legen.«
    »Ein Versuch… Sie war ja an allem schuld!«
    Irgendwo gab es ein Geräusch. Ein Ast knackte, dann kollerte etwas. Es kam nicht von Kurz, sondern von hinten. Da war jemand.
    Ich drehte mich um, sah aber nichts. Dann hörte ich Theresas Stimme. »Remi, wo bist du? Die Polizei ist da.«
    »Theresa, bleib im Tunnel!«, schrie ich.
    Ich rappelte mich nach oben und sah Theresa, die sich mit zwei Uniformierten langsam näherte. Sie sahen sich vorsichtig um, erkannten aber offensichtlich weder Kurz noch mich.
    »Bleibt hinten!«, rief ich. »Er ist bewaffnet.«
    Ich drehte mich zu Kurz. Jetzt hatte er mich gesehen. Für den Bruchteil einer Sekunde sah ich die mörderische Waffe auf mich gerichtet. Höchstens zehn Meter entfernt. Ich ließ mich wieder fallen und erwartete den Pfeil. Aber nichts geschah.
    Kein Geräusch. Keine Schritte. Kurz blieb, wo er war. Auch Theresa und die Polizisten hatten meine Warnung offenbar mitbekommen und waren in den Tunnel zurückgegangen.
    Irgendwann wagte ich einen Blick über den Rand des Felsens.
    Kurz stand da, die Augen weit aufgerissen.
    »Lasst mich in Ruhe!«, schrie er plötzlich. »Lasst mich gehen. Ich will nicht ins Gefängnis!« Er fuchtelte wild in der Gegend herum, mal in Richtung des Tunnels, mal zu mir hin.
    Dann machte er ein paar Schritte rückwärts. Er sah noch einmal in die Runde, drehte sich langsam um und ging davon - in Richtung der Felswand mit der Höhle. Ich richtete mich auf und konnte bald kaum noch erkennen, wie er hinter dem grünen Vorhang verschwand. Vom Tunnel her winkte Theresa.
    Ich wollte gerade hinüberlaufen, da

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