Bei Landung Liebe
Eingangstür trat und auf die Theke zukam, an der ich im Moment alleine saß. Was wollte die denn hier? Gestylt wie eh und je, mit viel zu viel Make-up im Gesicht stand Paula vor mir und sah sich mit hochmütigem Blick um.
„Was willst du?“, fragte ich sie barsch.
Sie überging meine Frage.
„Schön habt ihr es hier. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob man davon wirklich leben kann.“
„Lass das unsere Sorge sein. Was willst du?“, fragte ich erneut.
„Nanana. Geht man so mit neuen Mitgliedern um?“
Ich zog die Augenbrauen in die Höhe und sah Paula über die Theke hinweg missbilligend an. War die Frau noch ganz bei Trost?
„Ich würde gerne einen Mitgliedsvertrag abschließen.“
„Da muss ich erst den Chef anrufen, ob wir noch Kapazitäten freihaben.“
Ich griff zum Telefonhörer und drückte Ryans Kurzwahltaste. Nach nur einem Klingeln nahm er ab.
„Was gibt’s mein Schatz? Schon wieder Sehnsucht nach mir?“
Ich lachte.
„Das auch. Aber könnest du kurz kommen? Hier möchte jemand einen Mitgliedsvertrag abschließen.“
„Aber dazu brauchst du mich doch nicht.“
„In diesem Fall schon.“
Ryan verstand sofort.
„Bin unterwegs.“
Ich legte auf und wandte mich wieder an Paula.
„Einen Moment bitte“, sagte ich mit falscher Freundlichkeit. Sie musterte mich mit ihren kalten grauen Augen. Es war höchste Zeit, dass ihr jemand klar machte, dass sie hier unerwünscht war.
Betont gelangweilt griff sie nach einem unserer Prospekte und blätterte darin herum. Am liebsten hätte ich ihr das Heft aus der Hand gerissen und um die Ohren geschlagen. Aber wahrscheinlich wäre dann ihr ganzes Make-up abgebröselt. Und diese Sauerei wollte ich unserem neu verlegten Boden nicht zumuten.
Ryan trat aus seinem Büro und kam zu mir herüber. Er sah umwerfend aus. Wie konnte ein Mann mit Jeans und T-Shirt nur immer aussehen, als ob er direkt einem Werbespot für Herrenparfüm entstiegen wäre? Schmachtend sah ich ihn an.
„Was willst du?“, fragte er Paula ebenso barsch wie ich zuvor.
„Das habe ich deiner Angestellten schon erklärt. Ich dachte, sie hätte dich informiert“, erwiderte sie zuckersüß und verzog ihre grell geschminkten Lippen zu einem Grinsen, das sie wohl für sexy hielt. Ob sie von den Lippenstiftflecken auf ihren Zähnen wusste? Vermutlich nicht.
„Das ist nicht meine Angestellte, sondern meine Geschäftspartnerin und Verlobte“, erklärte Ryan und legte die Arme um mich.
Paulas Grinsen schwand schlagartig. Das hatte sie wohl nicht gewusst. Ryan wandte sich an mich.
„Magst du oder soll ich?“, fragte er und zwinkerte mir zu.
„Ich würde liebend gerne.“
Paula sah uns verständnislos an.
„Paula, ich darf dir herzlich gratulieren“, begann ich, „du bist der erste Kunde, der hier Hausverbot bekommt! Verlass auf der Stelle das Gebäude und betrete es nie wieder.“
Ihre Augen verengten sich zu zwei Schlitzen, und wenn Blicke töten könnten, wäre ich vermutlich auf der Stelle enthauptet worden. Aber ich schmiegte mich in Ryans Arme und sah ihr in die Augen. Ihr Unverständnis war ihr deutlich anzusehen.
„Das kann nicht dein Ernst sein!“, keifte sie.
„Doch, das ist unser voller Ernst. Wir wollen dich hier nicht haben und dich hier nie wieder sehen. Wenn du noch einmal hier auftauchst, rufe ich die Polizei“, bestätigte Ryan.
Wütend schnappte sie sich ihre Tasche und stapfte zur Tür.
„Das werdet ihr bereuen“, schrie sie kurz vor den Ausgang.
„Sicher nicht. Ein schönes Leben noch“, rief ich ihr hinterher, bevor sich die Türe wieder schloss. Sie drehte sich um und wurde somit Zeuge, wie Ryan mir zärtlich einen Kuss auf die Stirn hauchte. Selbst über die Entfernung konnte man erkennen, dass sie innerlich Gift und Galle spuckte.
Ich lächelte zufrieden.
Das Leben war schön.
Danksagung
Ein herzliches Dankeschön an die Leute von AAVAA-Verlag, die es erst ermöglicht haben, dass mein Buch in dieser Form erschienen ist.
Ein weiteres meinen beiden Testleserinnen. Danke Mädels!
Ein riesengroßes Danke an Herrn Dr. Franz-Xaver Ries für die Anregungen und Korrekturen.
Vielen Dank auch an Claudia Pleil für die wertvollen Tipps, ihre Mühe und Geduld bei der Beantwortung meiner schier endlosen Fragen.
Danke auch meinem Mann, der immer an mich geglaubt hat.
Und Danke meinem Sohn Niclas, der so oft still und leise mit seinen Legosteinen gespielt hat, damit ich die nötige Ruhe hatte an meinem Roman zu
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