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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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blätterte durch den Ordner und zog eine Akte heraus. »Ich bin an nichts anderem interessiert.« Dann entdeckte er den Aktenkoffer in Trevors Hand. »Und was ist das da?«
    »Kopien der Übersetzungen von Reillys Herkulaneum-Dokumenten«, erwiderte Trevor.
    MacDuffs Augen verengten sich zu Schlitzen. »Tatsächlich? Die würde ich mir auch gerne mal ansehen.«
    »Ich ebenfalls«, sagte Jane. »Und ich habe mir das Recht verdient, sie als Erste zu lesen.«
    »Sie könnten mich doch einen kurzen Blick –«
    »Halten Sie sich zurück, MacDuff.«
    Eigentlich hätte sie erwartet, dass er sich mit ihr anlegen würde, stattdessen lächelte er nur. »Ich lasse Ihnen den Vortritt.« Er reichte ihr den Koffer mit den Personalakten. »Aber denken Sie daran, dass ich mir die Dokumente auch gern ansehen möchte. Und jetzt sollten Sie zusehen, dass Sie damit von hier verschwinden, sonst werden die Sachen als Beweisstücke beschlagnahmt und liegen die nächsten zehn Jahre in irgendeinem Archiv unter Verschluss. Daran hat keiner von uns ein Interesse. Können Sie Auto fahren?«
    Sie nickte.
    »In der Garage steht ein Pick-up, den Norton gerade beladen hatte. Fahren Sie in ein Krankenhaus und lassen Sie Ihre Wunde behandeln.«
    »Ich denke, ich sollte fahren«, wandte Trevor ein.
    »Du hast mehr Blut verloren als ich«, erwiderte Jane. »Jock hat sich bemüht, meine Verletzung möglichst geringfügig ausfallen zu lassen.« Sie schüttelte bedauernd den Kopf. »Gott, ich fasse es nicht, dass wir jetzt schon darüber streiten, wer die schlimmere Wunde hat.«
    »Wie auch immer. Du hast gewonnen. Und wer bleibt hier und wartet auf die Polizei?«
    »Das übernehme ich«, sagte MacDuff. »Rufen Sie Venable an, er soll die örtliche Polizeidienststelle einschalten und denen erklären, was los ist. Ich habe keine Lust, im Knast zu landen.« Er sah Jane an. »Hat Mario irgendetwas über den Inhalt der letzten Cira-Rolle erzählt?«
    »Angeblich enthält sie einen Hinweis auf das Gold. Er wollte Reilly die Übersetzung verkaufen.« Stirnrunzelnd rief sie sich das Gespräch mit Mario in Erinnerung. »Nein, das stimmt nicht ganz. Er wollte ihm sagen, wo er die Übersetzung finden kann.« Sie warf Trevor einen Blick zu. »Wir müssen zurück zur Burg.«
    »Befindet sie sich noch dort?«
    »Das hat er zumindest behauptet.« Sie wandte sich an MacDuff. »Sieht so aus, als würden wir noch eine Zeit lang Ihre Gäste sein.«
    »Wenn ich Sie wieder reinlasse.«
    Trevor erstarrte. »Ich habe einen Mietvertrag, MacDuff. Machen Sie keinen Mist.«
    »Ich finde es sehr verlockend, die Burg zu verrammeln und mich selbst auf die Suche nach dieser Übersetzung zu machen. Das Anwesen gehört mir, und die Gesetze drehen sich zu neun Zehnteln um Eigentum.« Mit sanfter Stimme fügte er hinzu: »Sie haben ja sogar Ihre Cira-Statue dort gelassen. Wie könnte ich da widerstehen?«
    »Versuchen Sie’s ruhig«, gab Jane trocken zurück. »Sie sind nicht der alte Angus, wir werden es uns nicht gefallen lassen, dass Sie uns gegenüber den Räuberbaron spielen.«
    MacDuff musste lachen. »War nur so ein Gedanke. Eigentlich bin ich ganz froh, wenn Sie beide da sind und mich ein bisschen unterstützen. Ich nehme Jock mit nach Hause, und wir werden womöglich Hilfe brauchen, wenn Venable erst dahinter kommt, dass er derjenige ist, der dieses Gemetzel hier angerichtet hat.«
    »Venable hätte allen Grund, ihm dankbar dafür zu sein«, entgegnete Jane.
    »Aber Polizei und CIA stellen Fragen, die wollen die Hintergründe aufdecken, da bleibt die Dankbarkeit schon mal auf der Strecke. Wollen wir uns am Flughafen treffen und gemeinsam fliegen? Ich rufe Sie an, sobald ich hier wegkann. Und glauben Sie mir, es wird für Sie viel einfacher sein, an den Wachen vorbei in die Burg zu kommen, wenn ich dabei bin.«
    Trevor zuckte die Achseln. »Wie Sie wollen. Aber kommen Sie nicht auf die Idee, Marios Arbeitszimmer von Ihren Leuten durchsuchen zu lassen, bevor wir dort sind.«
    »Lieber Himmel, sind Sie misstrauisch. Ich würde nicht im Traum daran denken.« MacDuff drehte sich um. »Ich werde hier auf die Polizei warten. Schicken Sie Jock raus zu mir, bevor Sie losfahren. Ich muss ihn noch instruieren, was er gegenüber der Polizei sagen soll.«
    »Ich wäre mir nicht so sicher, dass er auf Sie hören wird«, sagte Jane. »In den letzten Tagen scheint er nur nach seinen eigenen Vorgaben zu handeln.«
    MacDuffs Lippen spannten sich. »Ich werde schon dafür sorgen, dass er auf mich

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