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Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
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Sie erwartet, mit einem weiteren meiner vielen kriminellen Unternehmen konfrontiert zu werden.«
    »Oder mit irgendwas, das mit Grozak zu tun hat. Warum haben Sie mir nichts gesagt?«
    »Weil ich Sie hierher führen wollte«, antwortete er. »Ich mag diesen Ort und ich wollte, dass es auch Ihnen hier gefällt.«
    Er sagte die Wahrheit und es gefiel ihr hier, verflixt. Es war, als würde dieser Ort alle Dinge auf ihre wesentliche Bedeutung zurückführen. Sie konnte beinahe die Dudelsäcke hören und spüren, wie die Erde unter den Füßen der Läufer vibrierte. »Wäre es so schwer gewesen, mir das einfach so zu sagen?«
    »Ja, verdammt. Sie können mich doch in letzter Zeit kaum ansehen, ohne gleich alle Schotten dichtzumachen. Und dann habe ich alles noch schlimmer gemacht, indem ich von Sex – Da, Sie verkrampfen sich schon wieder. Sehen Sie mich an, verdammt. Das passt nicht zu Ihnen, Jane.«
    »Woher wollen Sie das denn wissen? Sie haben mich vier Jahre lang nicht gesehen.« Aber sie zwang sich, sich umzudrehen und ihn anzuschauen. O Gott, sie wünschte sofort, sie hätte es nicht getan. Wie sollte sie jetzt wieder den Blick von ihm abwenden?
    »Fällt schwer, nicht wahr? Mir auch.« Er betrachtete ihre Hand, die auf dem Stein lag. »Himmel, ich würde Sie so gern anfassen.«
    Er fasste sie nicht an, aber es war, als täte er es. Ihre Handfläche kribbelte und erneut empfand sie diese seltsame Atemlosigkeit.
    Sein Blick ruhte weiterhin auf ihrer Hand. »Sie haben mich einmal berührt. Sie haben Ihre Hand auf meine Brust gelegt und ich musste mich beherrschen, um Sie nicht in die Arme zu nehmen und an mich zu drücken. Es hätte mich beinahe umgebracht.«
    »Das geschah Ihnen recht. Es war dumm, wie Sie sich verhalten haben.«
    »Sie waren erst siebzehn.«
    »Ich war alt genug, um zu wissen, was ich wollte.« Dann fügte sie hastig hinzu: »Nicht, dass Sie so etwas Außergewöhnliches gewesen wären. Sie waren nur einfach der erste Mann, für den ich so etwas empfunden habe. Was das Thema Sex angeht, war ich damals noch ein bisschen hinterm Mond.«
    »So haben Sie sich aber nicht aufgeführt. Ich dachte damals, Sie würden mir jeden Augenblick eine Ohrfeige geben.«
    »Sie haben mich ein Schulmädchen genannt.«
    »Um mich vor mir selbst zu schützen, habe ich versucht, Sie wütend zu machen.«
    Sie war immer noch wütend – und erfüllt von Reue. »Armer Trevor.«
    »Ich habe Ihnen wehgetan.«
    »Unsinn. Ich lasse mich nicht verletzen. Glauben Sie etwa, Sie hätten mich so verletzt, dass ich keine anderen Beziehungen mehr eingehen konnte? Das können Sie sich abschminken.«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie haben mir beim Abschied gesagt, Sie würden so lange suchen, bis Sie einen besseren Mann finden als mich. Sie haben Ihr Wort gehalten.« Er schaute aufs Meer hinaus. »Clark Peters. Netter Junge, aber nach zwei Monaten wurde er allzu besitzergreifend. Tad Kipp, sehr klug und ehrgeizig, aber er mochte Ihren Hund nicht, als Sie ihn einmal mit zu Eve und Joe genommen haben. Jack Ledborne, Archäologieprofessor, der die zweite Grabung leitete, an der Sie teilgenommen haben. Er hat Ihnen nicht erzählt, dass er verheiratet war, und Sie haben ihn fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel, nachdem Sie es rausgefunden hatten. Peter Brack, ein Cop und Hundeführer aus Quinns Bezirk. Der perfekte Partner. Ein Polizist und Hundenarr. Aber er muss irgendwas falsch gemacht haben, denn –«
    »Was zum Teufel hat das alles zu bedeuten?« Sie konnte es einfach nicht fassen. »Haben Sie mich etwa beobachten lassen?«
    »Nur wenn ich es nicht selbst tun konnte.« Er schaute ihr in die Augen. »Und meistens konnte ich es selbst übernehmen. Soll ich fortfahren mit Ihrer kleinen schwarzen Liste? Oder soll ich Ihnen lieber erzählen, wie stolz ich war, als Sie den Mondale-International-Kunstpreis gewonnen haben? Ich habe versucht, das Bild zu kaufen, aber die Gemälde gehen fünf Jahre lang auf Tournee rund um die Welt.« Er lächelte. »Natürlich habe ich erwogen, es zu stehlen, doch dann habe ich mir gesagt, dass Sie das bestimmt nicht gutgeheißen hätten. Allerdings habe ich etwas anderes gestohlen, das Ihnen gehört.«
    »Was denn?«
    »Einen Zeichenblock. Sie haben ihn vor zwei Jahren im Metropolitan Museum auf einer Bank liegen lassen, als Sie zusammen mit Ihren Freunden in die Cafeteria gegangen sind. Ich habe darin geblättert und konnte einfach nicht widerstehen. Eigentlich wollte ich Ihnen den Block wieder

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