Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
Vom Netzwerk:
geschrieben?«
    »Den habe ich.«
    »Dann bringen Sie den Job zu Ende.«
    »Wie?«
    Grozak überlegte. Um die maximale Wirkung zu erzielen, musste die Methode Schock, Angst und Schrecken auslösen.
    »Wie?«, wiederholte Wickman.
    »Ich denke nach.«
    Und dann kam ihm eine Idee.
     
    »Ich habe Informationen über Grozak«, berichtete Joe Eve abends am Telefon. »Ein ganz schlimmer Hund.«
    »Das haben wir schon aus dem geschlossen, was Jane von Trevor gehört hat. Irgendwelche Einzelheiten?«
    »Nein. Das FBI hat seine Computerakte unter Verschluss genommen.«
    »Wozu das?«
    »Vielleicht aus demselben Grund, aus dem Interpol mir keine Einsicht in Trevors Akte gewährt hat.« Er holte tief Luft. »Und die CIA hat mich so schnell aus dem Internet geworfen, dass mir Hören und Sehen verging. Fünf Minuten später habe ich einen Anruf von meinem Chef erhalten, der wissen wollte, was zum Teufel ich mir dabei dächte, in Geheimmaterial herumzustöbern. Diese Internetseiten werden verdammt genau überwacht.«
    Eve spürte, wie die Angst in ihr hochkroch. »Hast du denn überhaupt irgendwas rausgefunden?«
    »Ich habe mir Grozaks Akte bei der örtlichen Polizei angesehen. Er wurde in Miami geboren und war der Polizei schon im Alter von dreizehn Jahren bekannt. Damals gehörte er einer ganz besonders brutalen Bande von Jugendlichen an. Die haben alle möglichen Verbrechen aus Hass verübt, von Vergewaltigung und Folter an einer jungen Schwarzen bis hin zur Zusammenrottung mit ein paar Nazis, mit denen sie einen jüdischen Ladenbesitzer krankenhausreif geprügelt haben. Mit vierzehn ist er in eine Erziehungsanstalt eingewiesen worden, nachdem er einen kubanischstämmigen Polizisten getötet hatte. Mit achtzehn wurde er auf Bewährung entlassen und ist untergetaucht. Das war vor zwanzig Jahren.«
    »Wenn er von der CIA gesucht wird, dann hat er offenbar sein Betätigungsfeld auf die internationale Ebene ausgedehnt.« Eve schauderte. »Verbrechen aus Hass. Du hast Recht. Er muss ein ganz übler Zeitgenosse sein.«
    »Anscheinend hegt er einen Groll auf die ganze Welt. Und sein psychologisches Profil deutete bereits darauf hin, dass es nur noch schlimmer werden würde.«
    »Warum haben sie ihn dann entlassen?«
    »Das liegt am System. Wir müssen jedem jugendlichen Mörder die Chance geben, noch einmal zu töten. So läuft das in Amerika.«
    »Und wenn das stimmt, was Trevor sagt, dann hat er Mike auf dem Gewissen. Das ist nicht fair, verdammt.« Sie holte tief Luft. »Sollen wir Jane jetzt gleich anrufen?«
    »Nein, erst wenn wir mehr wissen. Wenn sie erfährt, was Grozak als Jugendlicher verbrochen hat, hilft ihr das auch nicht weiter. Wir brauchen aktuelle Informationen. Und vielleicht werden wir die sogar von ihr bekommen. Ich glaube kaum, dass sie auf MacDuff’s Run rumsitzt und Däumchen dreht.«
     
    »Venable hat über das Festnetz angerufen«, sagte Bartlett, der aus der Bibliothek kam, als Jane und Trevor die Eingangshalle betraten. »Er meinte, er hätte dich auf dem Handy nicht erreichen können. Ich hab’s übrigens auch vergeblich versucht.«
    »Ich hatte es abgeschaltet. Ich wollte mir einfach mal eine Stunde lang meine Ruhe gönnen«, erwiderte Trevor. »Was Wichtiges?«
    »Er wollte es mir nicht anvertrauen. Aber ich schätze, wir können getrost davon ausgehen, dass er alles, was er zu sagen hat, als wichtig erachtet.« Er wandte sich an Jane. »Sie haben gar nichts zu Abend gegessen. Soll ich Ihnen ein Sandwich machen?«
    »Nein, ich habe keinen Hunger.« Sie ging in Richtung Treppe. »Ich lege mich ins Bett. Oder möchte mir jemand erklären, wer Venable ist?«
    »Ein Mann, der unsere Befürchtungen in Bezug auf Grozak teilt«, antwortete Trevor. »Leider ist er sich noch unsicher, was er unternehmen soll.«
    »Und du, bist du dir auch unsicher?«
    »Nicht im Geringsten.« Er ging in Richtung Bibliothek. »Aber es wird schwierig, wenn die Venables der Welt einem im Weg stehen.«
    »Offenbar machst du es ihm nicht leicht, dich zu erreichen.« Sie blieb auf der dritten Stufe stehen. »Ich lasse mich nicht länger außen vor halten, Trevor. Ich habe es satt, im Dunkeln zu tappen. Du hast Cira benutzt, um mich von Grozak abzulenken, und ich habe es hingenommen, weil sie mir so viel bedeutet. Aber ich habe gesagt, ein paar Tage. Die sind vorbei.«
    »Cira war nicht unbedingt ein Ablenkungsmanöver.« Er musterte ihren Gesichtsausdruck. »Aber du hast Recht, das geht jetzt schon zu lange so. Du musst endlich

Weitere Kostenlose Bücher