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Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
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sie würde den Mord rächen wollen und den Täter jagen. Aber Mario war so zartbesaitet, es fiel ihr schwer, ihn mit Gewalt in Verbindung zu bringen. »Wo ist er?«
    »In seinem Arbeitszimmer. Stör ihn nicht, Jane.« Seine Mundwinkel zuckten. »Und das sage ich nicht, weil ich eifersüchtig darauf bin, dass er bei dir einen Stein im Brett hat. Wir haben eine Abmachung getroffen und er muss seinen Teil einhalten. Das weißt du ebenso gut wie ich. Wir haben zu wenig Zeit, um Spielchen zu spielen.«
    »Ich spiele nicht. Nichts könnte mir im Moment ferner liegen.« Sie ging die Treppe hinauf. Gott, war sie müde. »Aber ich werde Mario heute Abend nicht stören. Morgen ist auch noch früh genug.«
    Sie spürte Trevors Blick in ihrem Rücken. »Du brauchst mich nicht im Auge zu behalten. Ich hab dir gesagt, ich werde Mario heute Abend nicht mehr stören. Ich gehe in mein Zimmer und lege mich ins Bett.«
    »Es macht mir Spaß, dich im Auge zu behalten. Dazu brauche ich keinen Vorwand.«
    Sie zuckte zusammen, dann ging sie weiter die Treppe hoch. Nein, sie würde ihm den Gefallen nicht tun. Nicht jetzt. Es stand zu viel auf dem Spiel, als dass sie es sich leisten konnte, sich ablenken zu lassen. »Gute Nacht, Trevor.«
    »Ich werde gut schlafen, jetzt wo du wieder hier bist und dich nicht in der Schweiz rumtreibst.«
    »Rumtreiben? Ich –« Als sie sich umdrehte, war er schon unterwegs in Richtung Bibliothek. Ach ja, er wollte Venable die Zeichnung zufaxen. Sie hatte ihren Job erledigt und er würde den Rest übernehmen. Darauf mussten sie sich konzentrieren. Grozak unschädlich zu machen war viel wichtiger als die Gefühle, die sie zueinander hinzogen. Sie hatten vor vier Jahren gut zusammengearbeitet und das konnten sie auch jetzt wieder tun.
    Sie mussten es wieder tun.
     
    »Sie weiß, wer ich bin«, sagte Wickman, als er das Hotelzimmer betrat. »Sie hat in dem Café ein verdammt gutes Porträt von mir gezeichnet.«
    »Haben Sie einen Fehler gemacht?« Grozak hob die Brauen. »Ich habe Ihnen gesagt, dass ich keine Schludrigkeiten dulde, Wickman. Woher wissen Sie, dass sie eine Zeichnung angefertigt hat?«
    »Ich schludere nicht. Ich bin noch mal zurückgefahren, um die Zeugen zu liquidieren. Aber sie war schon vor mir da gewesen. Sam Brenner war bei ihr, sonst hätte ich sie sofort aus dem Weg geräumt.«
    »Aber Sie haben sie nicht aus dem Weg geräumt.« Grozak lächelte. »Und jetzt weiß Trevor, wer Sie sind. Was für eine Schande. Sie werden ihn schon aus reinem Selbsterhaltungstrieb eliminieren müssen. Eigentlich bräuchte ich Sie noch nicht mal zu bezahlen.«
    »Sie würden es nicht wagen, mich übers Ohr zu hauen, Grozak.« Wickmans Gesicht war ausdruckslos. »Ich habe einen Job erledigt, und zwar zu Ihrer Zufriedenheit. Um die Aufräumarbeiten werde ich mich schon kümmern.«
    »Wenn ich Sie darauf hinweise, dass wir jetzt ein gemeinsames Ziel haben, bedeutet das nicht, dass ich Sie übers Ohr haue.« Dann fügte er hinzu: »Sie lieben diese selbstgefälligen Amerikaner doch ebenso wenig wie ich. Helfen Sie mir, denen eine Lektion zu erteilen.«
    Geiziger Mistkerl, dachte Wickman verächtlich. Er hatte schon mehr Leute wie Grozak kennen gelernt, die vor lauter Hass nicht mehr über den Tellerrand blicken konnten. »Ich habe kein anderes Ziel, als so viel Geld wie möglich zu verdienen, bevor ich mich aus dem Geschäft zurückziehe.«
    »Wenn es mir gelingt, diese Sache durchzuziehen, werden meine muslimischen Freunde mir reichlich Mittel zur Verfügung stellen für zukünftige Projekte. Wir könnten teilen.«
    »Ich will mit niemandem teilen. Ich will mein Geld im Voraus.«
    Es war nicht zu übersehen, dass Grozak das nicht gefiel. »Sie haben den Job noch nicht beendet.«
    »Soll ich Ihnen etwa Donatos Kopf bringen? Tut mir Leid. Der liegt auf dem Grund eines Moors in der Nähe von Mailand.«
    »Donato interessiert mich nicht. Was ist mit Trevor?«
    »Erst wenn Sie mich bezahlen.«
    Grozak funkelte ihn wütend an, dann nahm er einen Umschlag aus seiner Schreibtischschublade und warf ihn Wickman zu. »Hier ist die Hälfte.«
    Wickman zählte die Geldscheine. »Wollen Sie auch Trevors Kopf?«
    »Vielleicht später. Zuerst will ich, dass Sie sich die Frau schnappen. Und zwar lebend. Ich brauche sie.«
    »Wozu?«
    »Das geht Sie nichts an. Sie brauchen nur zu wissen, dass ich die Frau lebend haben will, und Trevor muss noch mit mir reden können, bevor er stirbt.«
    »Worüber?«
    »Es könnte sein, dass er

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